1454 Zement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Oberschlesische Portland-Cement- u. Kalkwerke Act.-Ges. in Gross-Strehlitz. Gegründet: 27./5. 1898; eingetr. 22./7. 1898. Gründer siehe Jahrg. 1898/99. Die unter dem Zwecke bezeichneten Unternehm. wurden bei Gründung der Ges. einschl. Inventar, Beständen u. Debit. für M. 904 756 netto übernommen u. den Vorbesitzern als Gegenwert M. 904 000 in Aktien, M. 756 bar überwiesen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der den beiden Firmen Scholz & Engelhardt Nachf., G. m. b. H., und J. Graetzer in Gross-Strehlitz gehörigen Kalkwerke u. Kalksteinbrüche u. Er- weiterung dieser Unternehm. durch Errichtung einer Zementfabrik, welche im März 1900 in Betrieb gekommen ist; weiter Betrieb von Kalkwerken u. Kalksteinbrüchen, der Zement- fabrikation etc. Die Grundstücke der Ges. in Gross-Strehlitz, Adamowitz u. Rosmierka umfassen insgesamt rund 90 ha Flächeninhalt. Die Zementfabrik, die urspr. mit 4 Dietz'schen Doppelöfen ausgestattet war, wurde 1907 umgebaut. Es wurden zunächst 2 Rotieröfen von je 30 m Länge aufgestellt, doch war die gesamte Anlage, wie Gebäude, Kessel, Maschinen, Kohlen-Mahlanlage etc., auch für einen dritten Rotierofen ausreichend, der dann 1912 ein- gebaut wurde. Die Vortrocknung ist um eine Trockentrommel vergrössert, die Zementmühle mit Krupp'schen Zerkleinerungsmaschinen neu versehen und die Rohmühle umgebaut worden. Die Produktionsfähigkeit der Zementfabrik ist durch die neuen Rotieröfen wesentlich erhöht worden. Die Leistungsfähigkeit der Rotieröfen beträgt ca. 360 000 Fass. Die Kraft- übertragung ist mit Ausnahme des direkten Antriebes der Zement- u. Rohmühle elektrisch. Die Kalkwerke beziehen den Rohstein aus 2 unmittelbar hinter den 6 Ringöfen befindl. Brüchen. Die Werke vermögen über 1 000 000 Ztr. Stückkalk zu produzieren. Eine Kalkmahlanlage kann pro Tag 12 Waggons Stückkalk zu Düngezwecken verarbeiten. Die Anlagen haben Bahn- anschluss u. Schmalspurgeleise. Zurzeit inkl. des Steinbruches für die Zementfabrik etwa 100, für die Kalkwerke etwa 200 Arb. Die Ges. gehört dem Norddeutschen Zement-Verbande G. m. b. H., Berlin, u. der Verkaufsvereinigung Oberschl. Kalkwerke G. m. b. H in Oppeln an. Seit 1./1. 1920 bis 1./1. 1925 Interessengemeinschaft mit der Schlesischen Akt.-Ges. f. Portland- Cementfabrikation in Groschowitz. Danach übernimmt die Groschowitzer Ges. das Kontingent der Ges. an Portland-Zement, während die eigene Zement-Fabrik stillgelegt wird. Von der Zus. legung der Produktion erwarten beide Gesellschaften erhebliche Vorteile. 1921 Interessen- gemeinschaft mit den Oppelner Portl.-Cement-Fabriken vorm. F. W. Grundmann. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht behufs Aus- führung von Neubauten lt. G.-V. v. 26./2. 1907 um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeb. den alten Aktionären zu 130 %. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1921 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000 auf M. 4 000 000. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1921, übernahm ein Kons. zu 135 % u. bot sie den alten Aktionären zu 140 % im Verh. v. 1:1 an. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 750 Stücke (Nr. 1–750) à M. 1000, 500 (Nr. 251–750) à M. 500, auf Namen der Breslauer Disconto-Bank als Pfand- halter und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 in längstens 28 Jahren durch jährl. Auslos. von 2 % zuzügl. ersp. Zs. im Okt. (zuerst 1903) auf 2./1. ver- stärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der An- leihe ist auf den oben beschriebenen Anlagen der Breslauer Disconto-Bank erststellige Kautions-Hypothek in Höhe von M. 600 000 bestellt. Verj. d. Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 235 000, Kurs in Breslau Ende 1912–1921: 97.50, 98.50, 98.75*%, –, 90, —, 91*, 94, 85, 93 %. Zugel. Juni 1904; erster Kurs 20./6. 1904: 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt aus 1908), event. besondere Abschreib. und Rückl., sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Anlagen 1 280 000, Kassa 4287, Effekten 644 66b, Bestände 299 782, Feuerversicherung 160 000, Debit. 6 086 193. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Oblig. 235 000, R.-F. 900 000, Disp.-F. 100 000, nicht erhob. Oblig.-Zs. 3300, nicht erhob. Div. 4830, Talonsteuer-F. 26 000, Unterst.-F. 1669, Pens.-F. 136 0600, Ern.-F. 500 000, Kredit. 1116 102, Reingewinn 1 452 021. Sa. M. 8 474 922. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 854 917, Reparat. 702 950, Oblig.-Zs. 9760, Abschreib. auf Anlagen 300 123, Ern.-F. 250 000, Reingewinn 1 452 021 (davon Div. 1 200 000, Pens.-F. 114 000, Talonsteuer 14 000, Unterst.-F. 20 000, Vortrag 104 021). – Kredit: Vortrag 84 711, Fabrikations.-K. 3 385 763, Mieten 8799, Zs. 90 498. Sa. M. 3 569 772. Kurs der Aktien Ende 1912–1921: 145.50, 143, 138*, –, 156, –, –7, 153, 347, 1500 % Zun Zeichnung aufgel. 14./6. 1904 zu 119 %. Notiert in Breslau. Die Einführ. an der Berliner Börse erfolgte 23./6. 1909 zum ersten Kurse von 132.25 %. Kurs daselbst Ende 1912–1921: 144.50, 145.25, 140*, –, 156, 197.75, 129*, 157, 343, 1400 %. Dividenden 1912–1921: 10, 10, 7, 3, 6, 10, 8 £ 3 % Sonderausschüttung, 10, 30, 30 % C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Otto Spanjer, Gross-Strehlitz.