1528 Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Oberschlesische Chamotte-Fabrik, früher Arbeitsstätte Didier A.-G. in Gleiwitz mit Zweigniederlassungen in Brieg und Ruppersdorf. Gegründet: 16./7. 1888. Zweck: Fabrikation von Chamottesteinen u. ähnl. Waren, übernahme der Hirschfeld & Wolff'schen Chamottefabrik zu Gleiwitz ab 1./7. 1888 für M. 1 000 000. Ab 1./7. 1888 wurde die Brieger Chamottefabrik von Süss & Lange für M. 750 000 hinzugekauft u. 1888/89 in Gleiwitz drei grosse Brennöfen aufgestellt. Die Gleiwitzer An- lagen sind seit 1898/99 um 1 Trockengebäude, 3 Brennöfen, 1 Zerkleinerungsanlage für Roh- materialien, 1 maschinellen Steinpresse, 1 neues grosses Arbeitsgebäude u. um ein neues Direktionsgebäude erweitert worden, letzteres auf einem 1903 angekauften Nachbargrund- stück, das ausserdem noch Baustellen enthält. In Brieg wurde 1 Brennofen neu errichtet u. ausserdem 1 angrenzendes, 7266 am grosses Grundstück für M. 52 500 käuflich erworben, auf welchem 4 Wohnhäuser stehen. – Die Ges. besitzt ferner in Ruppersdorf eine Dampf- schlämmerei u. Thongruben, sowie ausgedehnte, ca. 8½ Morgen grosse, reiche Thongruben u. ein Quarzsandlager in Pschyschowka. 1904 Ankauf eines Quarzitbruches für M. 13 000, 1905 Erwerb eines weitern solchen für M. 10 000. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöh. um M. 750 000, angeb. den Aktionären zu 135 %. 1904 Umtausch der Aktien in solche der Stettiner Chamottefabrik vorm. Didier, gegen je 2 Aktien der Oberschles. Chamottefabrik wurde 1 Aktie des Stettiner Unternehm. nebst 20 % bar = M. 200 pro Stück gewährt; 1376 Aktien der Oberschles. Chamotte-Fabrik wurden umgetauscht. Die Besitzer von noch nicht eingetauschten Aktien konnten dann 1906 im Verhältnis 10: 7 Aktien der Stettiner Ges. beziehen. Die G.-V. v. 20./4. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 1 750 000 (also auf M. 3 500 000), begeben zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1914 v. 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vom verbleib. Über- schuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 an jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke, Immobil. u. Mobil., Gleiwitz, Pschy- schowka, Brieg, Ruppersdorf etc. 731 817, Effekten, und Kassa 698 234, Debit. 11 120 280, Beteil. 1000, Hypoth. 56 000, Waren u. Rohmaterial. 848 676. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 350 000, Rückl. 3 000 000, Unterst.-F. 80 000, Kredit. 3 913 612, Talonsteuerres. 21 000, Hypoth. 63 000, Kriegsdelkr.-Kto 7597, Gewinn 2 520 798. Sa. M. 13 456 008. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 86 000, Rücklagen 1 500 000, Talon- steuer-Res. 7000, Gewinn 2 520 798. – Kredit: Vortrag 277 569, Zinsen, Mieten etc. 111 864, Gewinn 3 724 364. Sa. M. 4 113 798. „ Kurs: Bis 1904 in Berlin notiert. Dividenden 1915–1921: 4, 9, ?, 2, , 2 ? %, ausserdem für 1918 12 % und für 1919 10 % verteilt. Reingewinn 1919, 1920 u. 1921: M. 1 059 766, 2 238 826, 2 520 798. Direktion: Ing. Dr. W. Hartmann. Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. Gen.-Dir. Adolph Hentschel, Stettin; Stellv. Bank. Julius Landau, Geh. Justizrat Dr. Maximilian Kempner, Berlin; Bank. Kurt Sobernheim, Charlotten- burg: Gen.-Dir. Dr. Hans Berckemeyer, B.-Lankwitz; Gen.-Dir. Dr. Rudolf Brennecke, Gleiwitz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Braun & Comp. Kodersdorfer Werke A.-G. vorm. A. Dannenberg, Sitz in Görlitz. Verwaltung in Kodersdorf. Gegründet: 2./12. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 18./1. 1900. (Firma bis 17./4. 1914: Schlesische Dach-Falz-Ziegel- d. Chamotten-Fabrik Aktien-Ges. vorm. A. Dannenberg, Kodersdorf, dann von 1914–1918: Schlesische Dachziegelwerke A.-G. vorm. A. Dannenberg, jetzt wie oben). Zweck: Erwerbung (für M. 746 000) und Fortbetrieb der dem Aug. Dannenberg gehörigen zu Kodersdorf belegenen Ziegelei u. Chamottenfabrik nebst dem dazu gehörigen Fmmobil. u. Mobil.-Besitze. Vornehmlich Herstellung von Dachdeckmaterial. 1907 Ankauf des Verblendsteinwerkes Pfaffendorf und der Dachsteinfabrik Kaltwasser vorm. L. Janicke. letztere mit ca. 450 Morgen Land (meist Wald) inkl. ca. 50 Morgen wertvollen Torflagers. Zur Abrundung der Grundst. wurden im J. 1908 weitere 330 Morgen Land, bestehend aus Acker u. Forst mit Tonland, 1910 Mühle Biehain mit 25 Morgen Acker u. Wald, 1913 weitere 640 Morgen Wald u. Wiesen, sämtl. Ton enthaltend, erworben. Der Grundstücks- besitz z. Z. ca. 1740 Morgen. 1915 ergab eine Unterbilanz von M. 98 013, gedeckt 1916. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000. Die G.-V. v. 26./4. 1905 beschloss behufs Tilg. der Unterbilanz (ult. 1904 M. 373 677) die Herabsetzung des A.-K. auf M. 375 000 durch Zus. leg. 2: 1. Dann erhöht lt. G.-V. v. 27./11. 1920 um M. 625 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 100 %, vorerst 25 % eingez. Hypotheken: M. 75 000 auf Kodersdorf, M. 49 500 auf Kaltwasser, M. 60 000 auf Pfaffendorf. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. k-l