1536 Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Westerwälder Chamottewerke, G. m. b. H. in Siershahn (M. 200 000); letztere beiden Ges. sind 1900 formell in Liquid. getreten. Von den Pfälz. Thongruben G. m. b. H. in Eisenberg besitzt die Ges. seit 1904 sämtl. Stammanteile (M. 36 000). 1907 Erwerb der bis dahin gepachteten Fabrik feuerfester Produkte Hagendingen (Lothr.). Die Bauabteilung (in Köln) [Vorm. G. Lütgen- Borgmannl] gegründet 1865 befasst sich mit der Herstellung von Fabrikschornsteinen, Kessel. Einmauerungen, gewerblichen Feuerungsanlagen etc. Die G.-V. v. 30./6. 1917 beschloss den Ankauf des in den Gemeinden Mehlem, Lannes. dorf und Godesberg gelegenen, dem Bankhause Deichmann & Co. in Köln gehörigen, für diese bisher von der Fabrik feuerfester Steine G. m. b. H. in Mehlem betriebenen Anwesens, bestehend aus 3 ha 23 a 51 qm Grundstücken mit aufstehenden Fabrikgebäuden und Fabrikeinrichtungen, sowie in 10 ha 44 a 46 qm grossem Grundbesitz u. Hälfteanteil an einer von der Fabrik zu den Gruben führenden Grubenbahn (deren andere Hälfte bereits der Akt.-Ges gehört). Der Kaufpreis von M. 700 000 soll in 7 Raten à M. 100 000 gezahlt werden, und zwar erstmalig am 31./12. 1918, der Restkaufpreis wird mit ½ % über Reichs. bankdiskont verzinst. Zweck: Fabrikation von feuerfesten Produkten aller Art, von Tonwaren u. verwandten Erzeugnissen; Grubenbetrieb, Bau von Kaminen, Feuerungs- u. Ringofenanlagen, sowie Bau. ausführungen aller Art. Die Ges. besitzt ausgedehnte Belehnungen u. Tongruben auf dem Westerwald, sowie Quarzitbrüche u. Tongruben in Ottweiler, Eschweiler, Mehlem und im Siegkreise, Dampfziegeleien in Mehlem u. Ottweiler, Chamottebrennerei in Siershahn. Für Erwerb von Gruben, Steinbrüchen etc. sowie für Neubauten wurden 1898 u. 1899 nach Abzug der Abschreib. rund M. 600 000 ausgegeben. Beträchtliche Um- u. Neubauten auf allen Betrieben erforderten 1910–1915: M. 725 056, 359 324, 341 709, 527 664, 241 216, 76 149. Infolge des Kriegszustandes Einstell. bezw. Einschränk. der Betriebe. Reingewinn für 1914 nur M. 70 718, 1915 schloss nach M. 187 579 Abschreib. mit einem Fehlbetr. von M. 42 133 ab, getilgt 1916; ausserdem M. 286 787 Reingewinn erzielt, 1917–1920 M. 1 320 493, 2 068 073, 1 982 709, 6 412 607 Reingewinn. Im J. 1919 wurde ein grosser Teil des Fabrikgebäudes der Abteil. Siershahn durch eine Feuersbrunst eingeäschert, ebenso im J. 1920 die Abteil. Mehlem Werk I; sowohl das Werk Siershahn wie auch Mehlem I ist wieder aufgebaut. Das Werk Hagendingen (Lothr.) wurde an eine französische Firma verkauft u. die Aktien- mehrheit der Ges. von einer französischen Gruppe, die gleichfalls feuerfeste Produkte fabriziert, übernommen. Eine Entschäd. für das sequestrierte Werk war bisher von der deutschen Regierung nicht zu erhalten. Umsatz 1919: 85 037 t im Werte von M. 9 043 090, 1920: 103 459 t. 1921 wurde die Abt. Ottweiler von einem grösseren Feuerschaden betroffen; zum Wiederaufbau wurden M. 1 000 000 in die Bilanz eingesetzt. Kapital: M. 2 900 000 in 2900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./5. 1897 um M. 600 000 u. lt. G.-V. v. 11./7. 1900 um M. 800 000. Von der Em. von 1900 wurden M. 100 000 dem Georg Itschert in Vallendar dafür gegeben, dass er den Rbein. Chamottewerken 95 Anteile an den Westwälder Chamottewerken G. m. b. H. in Siershahn überliess; dagegen wurde gemäss G.-V. v. 23./5. 1901 von der Ausgabe der restl. M. 700 000 abgesehen u. das A.-K. nur um M. 100 000 auf M. 3 000 000 erhöht; diese M. 100 000 sind jedoch noch nicht begeben. Hypothekar-Anleihe: Die G.-V. v. 23./5. 1901 beschloss Ausgabe einer solchen in Höhe von M. 1 200 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Tilg. nach 5 Jahren ab Ausgabe durch jährl. Auslos. von 5 %. Die erst 1909 begebene Anleihe diente bis dahin teilweise als Unter- lage für Bankkredit. 1921 noch ungetilgt M. 420 000. Zahlst. Mehlem a. Rh.: Ges.-Kasse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Höchstbetrag 1905 erreicht) Rest nach statutenm. Tant. z. Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausser einer festen Vergütung von zus. M. 25 000 noch 10 % Tant. nach Massgabe der gesetzl. Bestimmungen. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Ländereien 52 191, Steinbrüche, Gruben u. Be- lehnungen 92 003, Fabrikgrundstücke 478 550, Gleisanl. 6, Gebäude 811 501, Öfen 7, Masch. 61 004, Beleucht.-Anl. 6, Mobil. u. Geräte 6, Fuhrw 4, Werkstätten u. Betriebsmaterialien 1 052 500, Rohmat. 2 940 600, Brennmat. 779 400, Fertig- u. Halbfabrikate 6 384 700, in Arbeit befin dl. Bauten 270 218, Anlagewert Hagendingen 276 420, Kassa 2 070 963, Wertp. 6751, Aussen. stände 15 563 464, (Avale 508 600), Patente 1, Beteilig. 37810. – Passiva: A.-K. 2 900 000, R.-F. 290 000, Verfüg.-F. 300 000, Ern.-F. 825 000, Teilschuldverschreib. 420 000, Werkerhalt.-K. 1 500 000, Wohn.-Bau-K. 500 000, Steuer-Rückl. 1 223 600, Beamten- u. Werkmeister-Unterst.-F. 563 000, alte Div. 15 970, Zinssch.-Steuer-Rückl. 40 000, Schulden 14 145 590, (Avale 508 600 Reingewinn 8 154 947. Sa. M. 30 878 107. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 503 086, Steuern 1 857 427, Zs. u. Teilschuld- verschr. 23 250, Unk. 1 152 789, Reingewinn 8 154 947 (davon Steuern 1 800 000, Werkerhalt. 2 000 000, Wohn.-Bau 500 000, Wiederaufbau Ottweiler 1 000 000, Unterstützungsbestand 500 000, Zinsscheinsteuer 20 000, Div. 1 160 000, Tant. u. Grat. 893 678, Vortrag 281 269). — Kredit: Vortrag 165 943, Betriebsgewinn 11 525 556. Sa. M. 11 691 499. Kurs Ende 1912–1921: 102.25, 105.75, 82.25*, –, 110, 164.75, 120*, 299, 630, – %. Eingef 16./11. 1897 zu 130 %. Lieferbar Nr. 1–2800. Notiert in Berlin. Dividenden 1912–1921: 8, 6, 0, 0, 5, 16, 20, 25, 25 % $ M. 500 Bonus, 40 %. C..V.: 4 J. (.) Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Arthur Hahn.