Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1537 Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Gen.-Dir. Müller, Neuenkirchen; Konsul a. D. J. L. Kruft, Bad Oeynhausen; Stellv. Bankier Carl Theod. Deichmann, Köln; Ing. Francois Labesse, Paris; Ing. George Labesse, Lorette a. d. Loire; Ing. Jacques Laurent, Rombach; Industrieller Paul Prodon, St.-Chamond (Loire); Gen.-Dir. Paul Böhm, Neuenkirchen. Zahlstellen: Mehlem a. Rh.: Eigene Kasse, Köln: Deichmann.& Co.; Köln u. Godesberg: Deutsche Bank, A. Schaaffhausenscher Bankverein; Eschweiler: Eschweiler Bank; Berlin u. Düsseldorf: Bank f. Handel u. Ind.; Saarbrücken u. Berlin: Gebr. Röchling. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen, A.-G., in Kolbermoor, Zweigniederlassungen in Hebertsfelden, Rittsteig b. Passau u. Vilsbiburg. Gegründet: 27./4. 1896. Zweck: Erwerb resp. Fortbetrieb der früher in dem Besitze der Kommandit-Ges. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen befindl. Thonwaren- fabrik Kolbermoor und in Hebertsfelden etc. Spezialität: Falzziegel, Biberschwänze, Ver- blendsteine, gewöhnl. Maschinensteine aller Art, Terracottawaren, Backsteine, auch Betrieb einer Torfstecherei. 1917 Ankauf des Chamotte. u. Thonwerk Rittsteig bei Passau. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./3. 1898 um M. 100 000, bezogen von den Aktionären zu 140 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1920 um M. 800 000, begeben zu 100 %. Hypotheken: I. M. 492 189, II. M. 36 000, III. M. 12 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., über die Verwend. des noch verbleib. Restes beschliesst die G.-V. gemäss den gesetzl. Bestimmungen auf Vorschlag des A.-R. Letzterer erhält ausser einer festen Jahresvergütung von M. 3000 pro Mitgl. eine Tant. von 10 % des Reingewinnes, wie er sich nach $§ 245 des H.-G.-B. ergibt. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Nicht einbezahlt. A.-K. 400 000, Immobil. 824 491, Masch. u. Einricht. 398 164, Kassa u. Effekten 41 817, Waren u. Material 1 790 655, Vieh 66 720, Debit. 2 286 036. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hypoth. I 492 189, do. II 36 000, do. III 12 000, do. Vilsbiburg 17 029, R.-F. I 110 000, do. II 193 487, Delkr.-Kto 5000, Beamten- u. Arbeiter- unterst.-F. 156 919, Bau-F. für Wohnungsbau 500 000, Konto für Familienkrankenhilfe 49 779, Ern.-F. 334 000, Kredit. 1 502 195, Gewinn 799 283. Sa. M. 5 807 884. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Interessen 51 093, Amort.-F. 134 271, Gewinn 799 283. —– Kredit: Vortrag 40 865, Gewinn auf Waren 902 292, Gewinn auf Torfproduktion 13 484, Pachterträgnisse 28 005. Sa. M. 984 648. Dividenden 1912–1921: 10, 7, 5, 12, 6,19, 12, 10, 12, % ― (K.) Direktion: Komm.-Rat Bruno Koppisch, Walther Koppisch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dir. O. von Bippen, Häusern; Frau Olga von Mettenheim, Eisleben; Dr. Ferd. Steinbeis, Bad Aibling; Dr. Hans Pfeifer, Brannenburg. „Reussengrube“ Aktiengesellschaft in Kretzschwitz bei Gera-Reuss. Gegründet: 4./9. bzw. 5./5. 1891; eingetr. 15./6. 1891. Firma bis 1921 mit dem Zusatz „Erdfarben- u. Verblendsteinfabriké. Zweck: Gewinnung und Verarbeitung von Farbenerden und Ton, Herstellung von Ver- blendsteinen u. anderen Produkten der Thon-Ind. (Verblender, Formsteine u. Terrakotten); Erwerb u. Betrieb diesem u. ähnl. Zwecken dienender Anlagen u. Bergwerksberechtig., sowie Erwerb, Einricht. u. Betrieb an diese Bergwerke u. Anlagen sich anlehnender industr. Anlagen. Die der Ges. gehörige „Reussengrube“ liegt ca. 8 km von Gera-Reuss J. L. entfernt und ist durch Anschlussgleis mit der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn verbunden. Das Werk befasst sich mit der Herstellung feiner und feinster Tonwaren, hauptsächlich mit der Fabrikation von Verblend-Form-Profilsteinen, Bauterrakotten u. glasiert. Tonwaren; neuerdings werden ausschliesslich Dachsteine fabriziert. Die zur Fabrikation erforderlichen Roh- materialien werden in den eigenen, unmittelbar am Werke gelegenen Tongruben gewonnen. Die Gruben liefern hervorragende Tone, welche frei von jeden fremden Beimischungen sind, und sich deshalb zur Herstellung feiner Tonwaren ganz vorzüglich eignen. Der Grund- besitz beträgt 63 Ppreuss. Morgen = 157 500 qm. Kapital: M. 1 800 000 in 1600 St.-Aktien u. 200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 180 000. Über die Wandl, des A.-K. s. d. Handb. 1921/2 I. A.-K. dann bis 1920 M. 645 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./5. 1921 um M. 355 000 (also auf M. 1 000 000) in 355 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, ausgegeben zu 100 %, hiervon M. 323 000 den bisher. Aktionären (2: 1) vom 10./6. bis 23./6. 1921 gratis angeboten. Aktionäre, welche Gratisaktien nicht eziehen, erhielten auf Wunsch einen Barbetrag von M. 500 ausgezahlt. Das Bezugsrecht auf die Barentschädigung erlosch mit dem 30./9. 1921. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von 200 Vorz.-Xktien à M. 1000. Nochmals erhöht lit. G.-V. „. 30./3. 1922 um M. 600 000 in 600 St.-Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. I. 97