=― Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1561 Zweck: Herstellung von Klinkern u. Chamottewaren u. der Handel damit. 1906–1908 Neubau eines Kammerringofens, der bis ult. 1908 M. 197 976 Kostenaufwand erforderte. Die Unterbilanz erhöhte sich 1908 von M. 34 785 auf M. 84 920; 1909 ohne Verlust, 1910 auf M. 108 285 erhöht. (Sanierung s. bei Kap.) Kapital: M. 300 000 in 300 St.-Aktien à M. 1000. Bis 1910: M. 250 000. Die a. o. G.-V. v. 7./12. 1909 beschloss: 1. Das A.-K. wird zum Zwecke der Beschaffung weiterer Betriebsmittel durch Ausgabe von Vorz.-Aktien bis zum Betrage von M. 250 000 zu 100 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. vom 1./1. 1910 an, sowie des Schlussnoten- u. Aktienstemp. erhöht. Diejenigen St.-Aktien, auf welche die Aktionäre eine Zuzahlung von 50 % leisten, werden in Vorz.-Aktien durch Abstempel. verwandelt. 2. Das A.-K. wird behufs Beseitigung bezw. Abminderung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 84 570, dann Ende 1910 M. 108 285) durch Zus. legung aller nicht nach Nr. 1 in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien von 2:1 durch Abstempel. herabgesetzt. 3. Die Vorz.-Aktien erhalten eine 6 % Vorz.-Div., darauf die St.-Aktien 4 % Div., ein dann noch verbleibender Rest wird zwischen Vorz.-Aktien u. St.-Aktien verteilt. Frist zur Abstempel. der Aktien, Zuzahl. wie Zus. legung 15./6. 1910. Die Durchführ. der G.-V.-B. vom 18./5. und 7./12. 1909 ergab durch Zuzahlung: auf 146 Aktien M. 73 000; durch Zus. legung: von 104 Aktien M. 52 000, Aktienstempel M. 4380, Aktien-Zs. M. 854, zus. M. 130 234, welcher Betrag in folg. Weise Verwend. fand: zur Aus- gleichung: der Sanierungskosten M. 6682, des Verlustsaldos M. 108 285, zu Abschreib. M. 15 266. Es wurden zus. M. 146 000 Vorz.-Aktien ausgegeben. A.-K. v. 1910–1918 M. 198 000. Lt. G.-V. v. 25./4. 1918 wurden M. 102 000 neue Vorz.-Aktien zu 112 % ausge- geben. A.-K. dann 248 Vorz.-Aktien u. 52 St.-Aktien. 1919 Gleichstell. der Vorz.- u. St.-Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl., der Vors. M. 1000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke u. Tonlager 49 359, Gebäude 259 701, Masch. 1, Brennofen 1, Rollbahn 1, Bahnanschluss 1, Pferde u. Wagen 1, Inventar 1, Werk- zeug 1, Kassa 19 548, Wechsel 12 792, Debit. 670 190, gegeb. Sicherheit. 11 884, Bestände 106 992. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 25 214, Überg.-Posten 10 000, unerhob. Div. 520, Kredit. 773 998, Gewinn 30 847, Verlust aus 1920 10 105. Sa. M. 1 130 474. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2 141 630, Gewinn 30 847. Sa. M. 2 172 478. – Kredit: Gesamtertrag 2 172 478. Dividenden: St.-Aktien: 1912–1921: 5, 5, 0, 0, 0, 8, 8, 12, 0, ? %. (Vorz.-Akt. 1910–1918: 0, 6, 7, 7, 0, 0, 0, 10, 8 %.) C.-V.: 5 J. (K). Lt. G.-V. v. 29./12. 1919 Ausschüttung von 9 %. Bonus aus der Steuerrücklage. Direktion: Ing. J. Assmann. Aufsichtsrat: (mind. 5) Vors. Fabrikbesitzer Max Bongardt, Stellv. Fabrikbes. Herm. Cramer, Fabrikbes. Wilh. Hengstenberg, Röslau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg u. Berlin: Commerz- u. Privatbank: Hof i. B.; Karl Schmidt. %. Wiesloeh Akt.-Ges. in Wiesloch. Gegründet: 28./6. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 13./11. 1900. Übernahmepreis M. 765 000. Die Ges. übernahm die als Vorbereitungsunternehmen 1897 ins Leben gerufene Thonwaren-Industrie Wiesloch G. m. b. H. und die von dieser betriebene Tonwarenfabrik. Zweck: Fabrikation von Falzziegeln und von Tonwaren aller Art und damit in Verbind. stehenden Artikeln, sowie Handel mit selbstgewonnenen u. von anderen erworb. Produkten u. mit Rohmaterialien. Die Fabrikgrundstücke liegen an der Bahnstation Wiesloch u. umfassen ausser den Tongruben etwa 318 799 qm Fläche. An Tonfeldern besitzt das Werk zurzeit ca. 30 000 qm, die noch nicht abgebaut sind. – Das Werk ist im übrigen gegründet auf eine von der Stadt Wiesloch erteille unverfallbare Konzession, durch welche das Verkaufs- recht auf noch ca. 250 Badische Morgen Tonfelder im sogen. Dämmelwald gesichert ist. Die Konzession, welche 1896 dem Ingenieur Schweizer auf Grund seiner Bohrungen von der Stadt Wiesloch verliehen war, wurde demselben von den Gründern abgekauft u. bei der Gründung der Tonwaren-Industrie Wiesloch A.-G. auf dieses Werk überschrieben. Die Erwerbungskosten hierfür im Betrage von M. 32 000 sind durch Abschr. bis auf M. 1 getilgt. – Das Werk besitzt 3 grosse Ringöfen, davon 2 der allerneuesten Konstruktion mit künstlichen Trockenanlagen. – Am 22./7. 1916 wurde ein grosser Teil der Anlagen durch Feuer zerstört, wodurch der Betrieb stillgelegt wurde. Mit dem Wiederaufbau der Fabriken wurde im Herbst 1918 begonnen u. im März 1922 vollendet. Das Werk beschäftigt über 300 Arbeiter u. die neuerrichteten Anl. sind mit den besten u. modernsten Einrichtungen der Technik ausgestattet. – Die in den Generalversamml. vom 7./5. 1920, vom 11./4. 1921 u. vom 12./1. 1922 beschlossenen Kapitalerhöh. um M. 600 000, M. 2 650 000 u. M. 5 000 000 dientenszum Wiederaufbau u. zur Einricht. der durch Feuer zerstörten Fabrikanlagen, zur Tilgung der Bankschulden, sowie znr Stärkung der Betriebsmittel. Der Betrieb ist kontinuier- lih für Sommer u. Winter eingerichtet. Hinter der Fabrik liegen die etwa 60 000 qm grossen Schlämmbassins. Elektrizität wird vom Elektr.-Werk Wiesloch bezogen. Umsatz 1920–1921: 3 447 081, 8 146 455.