Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1563 Steingut- und 0fen-Fabriken, Töpfereien etc. Ofen- u. Tonindustrie-Akt.-Ges. Angerburg in Angerburg, Zweigniederlassungen in Dullen u. Emilienthal b. Liebemühl. Gegründet: 7./2. 1906; eingetr. 10./2, 1906. Gründer siehe Jahrg. 1906/07. Zweck: Erwerb und Betrieb von Öfen und Tonindustrie-Anlagen und von Ziegeleien, sowie Erwerb u. Ausnutzung von Ton- u. Lehmlägern u. Fabrikation von Öfen, Ziegel, Ton- waren u. keramischen Erzeugnissen aller Art in Öst- u. Westpreussen u. Beteiligung an ge- werbl. Unternehm., sowie Erwerb von Grunãstücken, welche mit den vorbezeichneten Zwecken in Beziehung stehen. Die G.-V. v. 1./3. 1906 beschloss den Erwerb der der Firma „Angerburger Kachelofen- u. Tonwarenfabrik H. J. Sommerfeld, Angerburg“ gehör. Fabrik- anlagen nebst allen Bestandteilen und Zubehör, Grundstücke, Tonläger, Masch., Apparaten, Material u. Warenvorräten. Der gesamte Erwerbspreis betrug M. 1 051 868. Die a. o. G.-V. v. 7./9. 1906 beschloss den Ankauf der O. Krüger schen Ofen- u. Tonwarenfabrik Emilien- thal. Der Ton daselbst ist in grossen Quantitäten vorhanden. Nach M. 48 121 Abschreib. stieg der Verlust 1910 auf M. 43 261, verminderte sich aber 1911 auf M. 15 981 u. konnte 1912 ganz getilgt werden. 1912 Erwerb eines Grundstücks in Königsberg für M. 270 881. (1920 wieder verkauft). Die Betriebe der Ges. wurden 1914 durch die Russen-Invasion teilweise zerstört. 1915–1920 beschränkter Betrieb. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht It. G.-V. v. 7./9. 1906 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 infolge Ankaufs der dem 0. Krüger in Emilienthal b. Liebemühl bisher gehörigen Ofenfabrik, des Gutes, der Ziegelei u. des Tonlagers. Von alten Aktionären wurden 364 Stück zu 110 % bezogen, 80 Stück zu 110 % übernahm O. Krüger u. 56 Stück wurden zu 112 % zur öffentl. Zeichnung gestellt. Auf nom. M. 81 000 Aktien sind M. 40 500 Einzahl. nicht geleistet, so dass dieselben für kraftlos erklärt wurden. M. 120 250 des A.-K. waren Ende 1908 noch nicht eingezahlt. Für sämtl. Aktien war seitens des Dir. H. Sommerfeld bis 31./12. 1910 eine Mindestdividende von 8 % garantiert, doch wurde dieselbe im J. 1908 gegen franko Hergabe von 200 Aktien der Ges. aus der Garantieverbindlichkeit entlassen; diese 200 Aktien, sowie die oben erwähnten M. 81 000 befinden sich in dem Besitz der Ges. Hypotheken: M. 452 797 (Stand Ende 1921). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. etc., 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 523 000, Gebaude 727 000, Masch. 40 000, Formen 1, Utensil. 1, Kontorinventar 1, Gespann 1, Schmiede 1, Schiffahrts-Kto 1, An- schlussgleis 1, Kassa 9509, Reichsbankgiro-Kto 2000, Postscheckkto 4172, Wechsel 51 035, Debit. 296 790, Effekten 91 819, Fabrikat.-Kto 622 706, landwirtschaftl. Inventar 24 210, Fern- sprechanschluss 3600, Bankguth. 314 197, Grundertrag-Kto 68 885. – Passiva: A.-K. 1500 000, Hypoth. 452 797, Reichsbanklombard 500, Kredit. 333 944, Delkr.-Kto 10 000, Tant.-Kto 4000, Werkerhalt.-Kto 350 000, R.-F. 50 000, Gewinn 77 690 (davon Div. 60 950, Vortrag 16 740). Sa. M. 2 778 932. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 171 868, Steuern 140 560, Kranken-, Inval.- u. Angest.-Kto 27 245, Schiffsunk.-Kto 7445, Zs. 13 801, Hypoth. 23 194, Tant. 4000, Repar. 193 272, Grundst.-Kto 27 336, Gebäude-Kto 36 000, Masch.-Kto 17 365, Schiffahrts-Kto 2999, Anschlussgleis-Kto 2999, Werkerh.-Kto 350 000, R.-F. 50 000, Gewinn 77 690. – Kredit: Vortrag 6694, Grundertrag-, Pacht- u. Miete-Kto 47 169, Fabrikat.-Kto 1 091 915. Sa. M. 1145 779. Dividenden 1912–1921: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5 %. Direktion: Ludw. Proschka, Ernst Held. Aufsichtsrat: Vors. Rob. Wolff, Bürgermeister Otto Laser, Bank-Dir. Alb. Specovius, Bankvorst. Jul. Dorsch, Angerburg; Louis Meyer, Bartenstein. Zahlstellen: Ges.-Kassen in Augsburg u. Emilienthal; Königsberg i. Pr.: Disconto-Ges. Bonner Kachelofenfabrik Akt.-Ges. in Bonn. Gegründet: 4./10. 1920; eingetr. 24./11. 1920. Gründer: Ludwig Wessel, Akt.-Ges. für Porzellan- u. Steingutfabrikation, Kaufm. Herm. Kiehn, Kaufm. Andreas Wurm, Kaufm. Theodor Weber, Kaufm. Joh. Kemp, sämtl. zu Bonn. Zweck: Herstellung von und der Handel mit Oefen aus Ton und anderen keramischen Erzeugnissen sowie der Betrieb aller verwandten Industriezweige. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Dazu lt. G.-V. v. 25./2. 1921 M. 1 200 000. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz v. 31. Dez. 1921: Aktiva: Fabrikanlage 53 000, Waren u. Materialien 719 672, Debit. 215 021. – Passiva: A.-K. 300 000, Kredit. 656 436, Reingewinn 31 258. Sa. M. 987 694.