1568 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 39 159, 62 930, 647 516, 601 993, 716 467. Ca. 650 Arbeiter. Die neue Bremer Wand- plattenfabrik m. b. H., Aumund-Vegesack (St.-Kap. M. 500 000), wird als Tochterges. der Nordd. Steingutfabrik betrieben. Spezialität: Fliesen zu Wandbekleid. und zu ähn- lichen Zwecken. Die Fabrikgrundstücke der Ges. liegen zwischen dem Bahnhof Grohn. Vegesack bei Bremen u. der Lesummündung, sodass die Güter nach u. von der Fabrik sowohl per Wasser als auch per Bahn befördert werden können. Grösse der Gesamtgrund- stücke beträgt rund 80 000 qm. Die Gesamtmaschinenkraft besteht aus 3 Dampfmasch. von zus. ca. 500 PS. u. 3 Dampfkesseln von ca. 290 qm Heizfläche. Die Fabrik hat elektr. Beleucht. u. wird zum Teil auch elektrisch betrieben. Die 4 PDynamos haben eine Leistung von zus. ca. 140 Kw. Die Batterien haben zus. ca. 1300 Amp.-Stunden. Vorhanden: 16 Bisquitöfen, 11 Glattöfen u. 13 grosse Majolikamuffeln. An Arb.-Wohnungen besitzt sie 132 Wohnungen, zum grossen Teil Einzelhäuser. Die Ges. besitzt einen eigenen Sandberg in der Nähe von Vegesack, aus dem das für die Plattenfabrikation benötigte Roh- material gewonnen wird; bei vollem Betriebe reicht dieses Lager noch für mind. 30 J. aus. 1913/14 litt die Ges. unter dem Darniederliegen des gesamten Baumarktes, ebenso die Monate April bis Juli 1914. Nach Ausbruch des Krieges trat ein weiterer starker Rückgang des Absatzes ein. Die Ges. sah sich daher gezwungen, umfangreiche Betriebseinschränk. vor- zunehmen. Die Bremer Wandplattenfabrik m. b. H., Aumund wurde gleich nach Ausbruch des Krieges ganz still gelegt. — Die Werke konnten infolge Kohlenmangels auch im ver- flossenen Jahre nur zum Teil ausgenutzt werden. Das Geschäftsj. 1914/15 schloss nach M. 102 437 Abschreib. mit einem Fehlbetrag von M. 97 901 ab, dessen Deckung dem Spez.- R.-F. entnommen wurde, sodass noch M. 2099 als Vortrag verblieben. Im J. 1915/16 ergab sich nach M. 100 606 Abschreib. ein neuer Fehlbetrag von M. 177 671, zu dessen Deckung dem gesetzl. R.-F. M. 180 000 entnommen u. M. 2328 vorgetragen wurden. 1916/17 M. 30 526 Reingewinn erzielt, der vorgetragen wurde. 1917–1921 M. 242 043, 280 792, 531 092, 1 301 131, 3 791 075 Reingewinn. Kapital: M. 20 000 000 in 123 Aktien (Nr. 1–123) à M. 2000 u. 9754 Aktien (Nr. 124–9877) à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt, 10 000 5 % Vorz.-Akt. à M. 1000 u. 4000 Genussscheine à M. 500. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber gegen eine vom Vorstand fest- zusetzende Gebühr in Namen-Aktien umgewandelt werden und umgekehrt. Urspr. A.-K. M. 375 000 (Thlr. 125 000); über die Wandlungen des A.-K. seit 1874 (bis 1905 auf M. 1 000 000 gebracht) siehe Jahrg. 1912/13 dieses Buches. Erhöhung zur Vergrösserung der Fabrik- anlagen lt. G.-V. v, 6./9, 1906 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 Aktien à M. 1000, übernommen von E. C. Weyhausen in Bremen zu 255 %, angeboten den alten Aktionären zu 260 %. Zur weiteren Vergrösserung der Fabrikanlage bezw. zur Erricht. der Bremer Wandplattenfabrik m. b. H. in Aumund-Vegesack beschloss die a. o. G.-V. v. 12./12. 1911 Erhöh um M. 325 000 (auf M. 1 625 000) in 325 Aktien à M. 1000, angeboten den alten Aktionären zu 266 %. Agio mit M. 478 500 in R.-F. Die a. o. G.-V. 9./2. 1920 ge- nehmigte die Erhöh. des A.-K. um M. 2 375 000 (auf M. 4 000 000) in A. zu M. 1000, mit Div.- Ber. aß 1./4. 1920; davon M. 542 000 den Aktionären (3: 1) zu 160 % zur Verfüg. gestellt, M. 1 100 000 zum Ankauf der Steingutfabrik Witteburg A.-G. zu Farge u. restl. M. 733 000 zur Erwerb. der Grohner Wanuplattenfabrik A.-G. in Grohn. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 31./5. 1921 um M. 4 000 000 (also auf M. 8 000 000) in 4000 5 % Namen-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Ifachem Stimmrecht, übern. von der Bremer Wanaplattenfabrik m. b. H., Aumund- Vegesack. zu 100 %. Die gleiche G.-V. beschloss die unentgeltliche Ausgabe von Genuss- scheinen von M. 500 pro St.-Aktie (also M. 2 000 000) mit prozentual gleicher Div. wie die St.-Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 4./8. 1922 um M 6 000 000 (also auf M. 20 000 000) in 6000 Inh.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber ab 1./4. 1922, von denen M. 4 000 000 den bisher. Aktionären zu etwas über 200 % angeboten werden sollen. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 6 000 000 in Vorz.-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit 5 % (Max.) Vorz.-Div, Nachzahl.-Anspruch und 1fachem Stimmrecht, die von einer Tochtergesellschaft übernommen werden sollen. Die neuen Mittel sollen zur Übernahme weiterer Interessen und zum Aus- bau des Werkes dienen. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. von 1908, Stücke à M. 3000 u. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses E. C. Weyhausen oder dessen Order u. durch Indoss. über. tragbar; rückzahlb. zu 103 %; Tilg. lt. Plan ab 1913 bis spätestens 1940 durch Auslos. (zuerst 1913) auf 1./7.; stärkere Tilg. bezw. Gesamtkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicher. gestellt durch erste Hypoth. auf die Fabrikgrundstücke der Ges. mit Ausnahme der Wohn- u. Arbeiterhäuser. In Umlauf Ende März 1922 M. 486 000. Coup.-Verj.: 4 ( ), aer Stücke nach 30 J. (F.). Zahlst.: Bremen: Schröder, Heye & Weyhausen. Kurs Ende 1912 bis 1921: 101.50, 100, 99*, –, 93, –, 95*, 98, 98, 1020 %. Notiert seit Dez. 1908 in Bremen. Geschäftsj.: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juni. 1 Aktie à M. 1000 =1 St., 1 à M. 2000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. zus. eine feste jährl. Vergüt. von M. 15 000), Rest Sup.-Div. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Noch nicht eingez. 75 % Vorz.-Akt. 3 000 000, Grund- stücke 378 000, Immobil. 200 000, Wohnhäuser 400 000, Masch. u. Geräte 1, elektr. Licht- u. Kraftanl. 1, Pferde u. Wagen 1, Modelle 1, Formen 1, Bahnanschlussgl. 1, Brunnenanl. u. Wasserleit. 1, Platten 1, Waren- u. Mat. 4 261 982, Beteil. 2 424 000, Effekten 1, Debit. ein. schl. Bankguth. 21 207 737, Kassa 136 771. – Passiva: A.-K. 8 000 000 (Genussscheine 4000 Stück), Anleihe 486 000, R.-F. 1 100 000, Delkred.-F. 500 000, Werkerhalt.-F. 1 000 000,