1570 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 18.. Direktion: Alex. Alb. Roth, London. Aufsichtsrat: Bankdirektor Rud. Geilenkirchen, Kaufleute Paul Strauch u. Willy Oster. mann, Köln. „Keramag“ Keramische Werke Akt.-Ges., Meiningen. Gegründet: 9./3. 1917 eingetr. 10./3. 1917. Firma bis 19./6. 1918 ohne den Vorsatz Keramag. Gründer: Bank für Thüringen, vormals B. M. Strupp, Akt.-Ges., Meiningen; Gen.-Dir. Luitwin von Boch, Mettlach (Saar); Komm.-Rat Simon Bamberger, Frankf. a. M.; Gebr. Arnhold, Dresden; Aug. Heusing, Meiningen. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton u. anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. Die Ges. erwarb am 16./3. 1917 die in der Zwangsliqduidation befindliche englische Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen, ebenso wurde am 17./3. 1917 die englische Steingutfabrik Alfred Johnson, Wesel, in der Zwangs- liquidation angekauft. Des weiteren hat die Ges. die Diamantsteingutwerke G. m. b. H. Flörsheim a. M., die ebenfalls unter Zwangsliquidat. gestellt wurde, am 28./4. 1917 gekauft. Zunächst hat die Ges. die Instandsetzung der Werke, soweit es die Kriegsverhältnisse zu- liessen, vorgenommen und Massnahmen getroffen, um in Ratingen und Wesel nach Kriegsende mit der Fabrikation beginnen zu können. In dem Werk in Flörsheim a. M. wurde der Betrieb den Kriegsverhältnissen entsprechend in sehr beschränktem Umfange fortgesetzt. Die Nachfrage nach den Artikeln ist eine sehr rege. Erst mit dem Eintritt des Friedens dürften sich die drei Werke zur vollen Beschäftigung bringen lassen. Die für den Erwerb von Ratingen, Wesel und Flörsheim benötigten Gelder hat sich die Ges. durch ein Konsortium beschafft, das per 31./12. 1918 eine Forderung von M. 4 264 142 an die Gesellschaft hatte; 1919 durch Kap.-Erhöh. abgestossen. Kapital: M. 15 000 000 in 15000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, übernommen von den Gründern zu pari. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 23./7. 1919 um M. 4 400 000 erhöht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1921 um M. 5 500 000 in 5500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort., hiervon M. 4 500 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1 1 vom 12./1. bis 20./1. 1922 zu 100 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./5. 1922 um M. 5 000 000 (also auf M. 15 000 000) in 5000 Aktien à M. 1000 mit Diy.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort, davon M. 2 500 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 4:1 vom 8./5. bis 22./5. 1922 zu 100 %. Hypotheken-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. v. 1919, rückzahlbar ab 1921 zu 103 %. Übernommen von der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp, Meiningen u. Gebr. Arnhold in Dresden, angeboten zu 99.50 %. Die Anleihe wurde an erster Stelle auf die Werke in Flörsheim, Wesel u. Ratingen, die z. T. aus englichem Besitz erworben wurden, und der Herstellung von Steingut- u. Feuertonartikeln dienen, eingetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundst. 450 855, Betriebsgeb. 1 928 000, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 249 000, Ofenanl. 635 000, Masch. 172 000, Licht- Kraft- u. Wasseranl. 210 000, Hochbahn, Gleis- u. Kaianl. 68 400, Fuhrwerk, Kraftwagen- u. Pferde 30 000, Formen, Modelle u. Kapsel 1, Werkzeug 1, Mobil- u. Utensil. 19 000, Kassa 194 187, Eff. 6662, Beteil. 2203, Debit., Guth. bei Banken usw. 19 403 336, fertige u. halbf. Waren 628 579, Rohmaterial. 1 569 291, vorausbez. Versich. 38 703, Bürgschaften 160 000. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 1 980 000, nicht eingel. do. 14 000, do-Zs. 27 832, Hyp. 56 536, R.-F. 237 703 (Rückl. 185 026), Talonsteuer 14 000, Interims-K. 3 093 901, Gläubiger 5 634 342, Delkr.-K. 500 000 (Rückl. 300 000), Werkerhaltungs-K. 700 000, Grunderwerbsst.-Rückl. 60 000 (Rückl. 50 000), Bürgschaften 160 000, Beamten- u. Arb.-Häuser 1 000 000, Div. 2 000 000, Vortrag 286 905. Sa. M. 25 765 221. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 4 354 532, Steuern 1 862 584, soziale Lasten 444 597, Instandhalt. 1 544 689, Oblig.-Zs. 99 833, Abschreib. 225 129, Gewinn 3 821 931. – Kredit: Vortrag 121 411, Betriebsgewinn 12 221 940, Mieten u. Pachten 9946. Sa. M. 12 353 299. Dividenden 1917–1921: 7, 0, 0, 15, 20 %. Direktion: Heinr. Runde, Max Hollenweger. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ludwig Fuld, Meiningen; Stellv. Gen.-Dir. Luitwin von Boch, Mettlach (Saar); Komm.-Rat Simon Bamberger, Frankf. a. M.; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Fabrikbes. Walter Guilleaume, Bonn; Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, Charlottenburg Bank-Dir. Otto Beseler, Meiningen; Otto L. Benzinger, Frankf. a. M.; Ad. von Boch, Mettlach. Meissner Ofen- und Porzellanfabrik (vorm. C. Teicher) in Meissen. Gegründet: 18./8. 1872. Niederlage in Dresden, Berlin, Breslau u. Hamburg. 1918 An. kauf einer Wandplattenfabrik in Bitterfeld. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst einen Flächeninhalt von rund 75 000 am; davon entfallen rund 20 000 qm auf Gebäude und gewerblichen Hofraum. Von den Grundstücken liegen in Meissen ca. 1800 qm, * Meissen-Zaschendorf 41 540 qm, in Bitterfeld 4750 qm, in Löthain 11 070 qm.