Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1575 trieb. 1908 Erwerb der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland, mit Wirkung ab 1./1. 1910 Ankauf der Sinziger Mosaikplatten- u. Thonwaren-Fabrik A.-G. (siehe auch bei Kap.). Die Bilanz per 30./6. 1911 schloss nach M. 86 604 Abschreib. mit einem Gewinn von M. 8965, der in Res. gestellt wurde. Die für den Ausbau Sinzigs erforderlichen aufgewendeten Summen (ca. M. 120 000) waren grösser als veranschlagt werden konnte. Im Februar 1921 Erwerb der Ehranger Abteil. der Ver. Servais-Werke in Ehrang. Nach M. 132 348 Abschreib. resultierte 1914/15 ein Verlust von M. 124 436, hiervon M. 63 605 aus Gewinnvortrag u. M. 60 830 aus R.-F. gedeckt. 1916 ergab sich als Folge des Kriegszustandes nach M. 102 271 Abschreib. ein neuer Verlust von M. 152 983, der vorgetragen wurde, aber 1917 getilgt werden konnte. Infolge der Umwandlung der Betriebe in solche für Kriegsbedürfnisse konnte ausserdem für 1917 ein Reingewinn von M. 163 470 erzielt werden. 1918 M. 7883 Verlust, gedeckt aus R.-F.; dagegen 1919 u. 1920 M. 373 797 u. M. 590 052 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 2 800 000 in 2800 gleichber. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 230 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./8. 1907 um M. 70 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von der Hanseat. Bank in Hamburg zu 103 %, angeboten den alten Aktionären zu 105 %. Zwecks Erwerb. der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland beschloss die G.-V. v. 26./9. 1908 Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 1 200 000) in 900 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908. An- lässlich der Übernahme der Sinziger Mosaikplatten- u. Thonwarenfabrik Akt.-Ges. (A.-K. M. 900 000) nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./4. 1910 um M. 300 000 (auf M. 1 500 000) in 300, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. bis zum Zahlungstage; nicht bezogene Stücke sollten anderweitig zu 107 % verkauft werden. Die Tagesordn. der am 16./11. 1912 stattgefundenen G.-V. enthielt ausser den Regularien den Antrag auf Zus. legung des M. 1 500 000 betragenden A.-K. im Verhältnis von 5: 4 zum Zwecke der Lilg. der Unterbilanz (ult. Juni 1912: M. 266 270) sowie Beschlussfass. über Zu- zahlung von 20 % auf die zus. gelegten Aktien u. Umwandl. derjenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in 6 % Vorz.-Aktien zwecks Beschaff. neuer Betriebsmittel. Die G.-V. v. 16./11. 1912 genehmigte diesen Sanierungsvorschlag. Auf M. 1 119 000 wurden 20 % = M. 223 800 zugezahlt, so dass das A.-K. von 1912–1917 aus M. 1 200 000 in 1119 Vorz.- Aktien u. 81 St.-Aktien bestand. Die a. o. G.-V. v. 6./10. 1917 beschloss Herabsetz. des A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 1 159 000 durch Zus. legung von 80 St.-Aktien 2:1 u. kostenlose Überlassung von 1 St.-Aktie (Frist 15./3. 1918). Gleichzeitig wurde die Wiedererhöh. des A.-K. um M. 41 000 in 41 St.-Aktien zu 100 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918 beschlossen, auch wurden M. 1 119 000 Vorz.-Aktien mit Wirkung ab 1./1. 1918 in St.-Aktien umgewandelt. A.-K. jetzt einheitlich M. 1 200 000 in St.-Aktien. Weitere Kap.-Erh. lt. G.-V. v. 4./2. 1921 um M. 1 600 000 (also auf M. 2 800 000) in 1600 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übernommen von der Rostocker Bank in Rostock, angeb. M. 400 000 den bish. Aktionären vom 5.—9./3. 1921 zu 125 %; von den übrigen neuen Akt. dienten M. 800 000 zum Kurse von 100 % zur teilweisen Bezahlung der Vereinigten Servais-Werke A.-G. Ehrang; M. 300 000 zum Kurse von 120 % zur Aktieneinfürung an der Börse; M. 100 000 zu 120 % zur Weiter- gabe an die Ges. zum Weiterverkauf an die Vorstandsmitglieder der Ges. Hypotheken-Anleihe v. 1921: M. 2 500 000, rückzahlbar nach 25 9 ahren. Sie diente zum Ausbau des 1921 gekauften Ehrang-Werkes u. zur Tilg. der Hypoth. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1915 v. 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. ZBilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke: Friedland 125 000, Sinzig 81 810, Ehrang 40 000, Tongruben Friedland 75 000, Tongruben Ehrang 31 559. Gebäude u. Anlagen: Fried- land 393 000, Sinzig 337 000, Ehrang 366 000. Ofenanl.: Friedland 61 000, Sinzig 60 000, Ehrang 66 000. Gleisanl.: Friedland 20 000, Sinzig 40 000, Ehrang 1. Masch.: Friedland 69 000, Sinzig 184 000, Ehrang 136 000. Werkzeuge u. Geräte, Kapseln, Formen, Trocken- rahmen, Schablonen, Fuhrpark, Mobil. in Friedland, Sinzig, Ehrang zus. 11; Kassa 59 775, Postscheckguth. 185 845, Effekt. 6772, Kaut. 10 787, Bankguth. 1 456619, Guth. b. d. Kund- schaft 5 475 168, Vorräte 3 603 207. – Passiva: A.-K. 2 800 000, Oblig.-Anl. 2 500 000, R.-F. 156 089, Werkerhalt.-Kto 400 000, Talonsteuer-Res. 7000, Oblig.-Anl.-Zs. 62 500, Kredit 3 277 295, Rückstell. für noch zu zahl. Löhne, versch. Steuern usw. 2 101 524, Angest. u. Arb.-Unter- stütz.-F. 63 870, Kto für Erlös versteig. Aktien 944, unerhob. Div. 27 420, Reingewinn 1 486 914. Sa. M. 12 883 556. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet.: Unkosten 3 430 657, Werkerhaltung 400 000, Ab- schreib. 246 979, Reingewinn 1 486 914 (davon R.-F. 123 911, Divid. 840 000, Tant. des Vorst. 109 750, do. des Aufsichtsrats 109 750, Überweis. an Vorst. für bes. Zwecke, u. a. für Angest. 1. Arb.-Unterstütz. 150 000, Vortrag 153 503. – Kredit: Vortrag 93 302, Eing. aus früher ibgeschrieb. Forder. 2419, Fabrikatf.-Gewinn 5 468 828. Sa. M. 5 564 550. Dividenden: St.-Aktien 1912/13–1914/15: 0, 0, 0 %: 1916–1917: 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1912/13–1914/15: 0, 0, 0 %; 1916–1921: 0, 12, 0, 0, 25, 30 %. Die Auszahl. der Div. an die „ für 1914/15, 1915/16, 1./7.–31./12. 1916 u. 1917 erfolgte nachträglich mit je 6 % ab 31./3. 1920. Direktion: Kaufm. Leitung: C. Reinicke, Godesberg; techn. Leitung: M. Gotthardt, Sinzig. Aufsichtsrat (5–10): Vors. Bank-Dir. Werner Kleinert, Stellv. Konsul Brockelmann, Rostock; Paul Kracht, Berlin-Dahlem; Eugene Betz, Plauen i. V.; Ratssyndikus a. D. Hans Link, Rostock; Bankdir. Fr. Neuerburg, Berlin; Gutsbes. Ernst Servais, Kürenz bei Trier; Ing. Marc Collart, Schloss Schengen i. Lxbg. Zahlstellen: Sinzig: Ges.-Kasse; Rostock: Rostocker Bank.