1576 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Steingutfabrik Act.-Ges., Sörnewitz-Meissen. Gegründet: 29./12. 1897; eingetr. 11./2. 1898. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Neuer Ges.- Vertrag v. 2./6. 1922. Zweck: Erricht. u. Betrieb einer Steingutfabrik, einer Porzellanfabrik u. einer Glashütte. Die Fabrikation erstreckt sich in der Steingutfabrik in der Hauptsache auf die Herstell. von Steingut-Gebrauchsgeschirren, wie Wasch- u. Küchengarnituren u. die Abteil. Glas fertigt Hohl- u. Pressglas jeder Art. Die Fabrikanlagen der Ges., Steingutfabrik, Porzellanfabrik u. Glashütte liegen nahe beieinander am Bahnhof Neu-Sörnewitz u. besitzen Gleisanschluss an die Staatsbahn. Der Grund u. Boden dieser Grundstücke beträgt 11 ha 5,3 a, davon ist etwa der dritte Teil mit Gebäuden bebaut. Die masch. Betriebskräfte bestehen ausser in elektr. Motoren a) bei der Steingutfabrik: in 1 Dampfmasch. von 350 PsS mit 3 Dampfkesseln von zus. 250 qm Heizfläche, b) bei der Porzellanfabrik: in einer 100 Ps Dampfmasch. mit 2 Dampf. kesseln à 60 qm Heizfläche, c) bei der Glashütte mit 3 Öfen: in einer 100 PS Dampfmasch. mit 2 Dampfkesseln à 40 qm Heizfläche. Zugänge auf Anlage-Kti u. Anschaffungen in allen 3 Abt. erforderten 1912–1921 M. ca. 100 000, 198 663, ca. 80 000, 23 638, 47 480, rd. 18 000, 137 427, 54 680, 166 456, 92 896. Die Abteilung Porzellan hat 1907 die Fabrikat. eingestellt und ist seit 1./7. 1918 verkauft. „ Kapital: M. 6 000 000 in 5500 St.-Aktien u. 500 Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1900 um M. 200 000 u. lt. G.-V. v. 19./12. 1903 um noch M. 200 000, übernommen von einem Konsort. zu à M. 1330. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1906 zwecks Erwerb des Vermögens der Porzellanfabrik Sörnewitz A.-G. u. der Sörne- witzer Glashütten-A.-G., sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel um M. 500 000. Von den 500 neuen Aktien sind 200 Stück den Aktion. der Porzellanfabrik Sörnewitz (A.-K. M. 400 000) u. 250 Stück den Aktion. der Sörnewitzer Glashütten (A.-K. M. 500 000) gewährt worden, während die restl. 50 neuen Aktien von einem Konsort. zu 105 % übern. sind. Der Antrag auf Kap.-Erhöh. um M. 1 500 000 in der G.-V. v. 4./4. 1921 konnte nicht zum Beschluss er- hoben werden u. fiel der Vertagung anheim. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 2./6. 1922 um M. 4 500 000 in 4000 Inh.-St.-Aktien u. 500 Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Commerz- u. Privatbank, Fil. Dresden) zu 460 %, davon 3 000 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1:2 vom 2./6. bis 18./6. 1922 zu 500 % plus Stempel. Die Vorz. Aktien sind mit 8 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht ausge- stattet u. zu 100 % begeb. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22./10. 1906, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf den Namen der Dresdner Fil. der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. von mind. 1½ % u. ersp. Zs. im Sept. auf 31./12.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den Fabrikgrundbesitz in Sörnewitz zugunsten obiger Bank. Noch in Umlauf Ende 1921: M. 628 500. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie Div. Kurs in Dresden Ende 1912–1921: 99.75, 92, 92.80*, –, 92, –, 97*, 97, 98, 100 %. Eingeführt daselbst am 1./5. 1907 zum ersten Kurse von 101 %. Hypotheken: Noch M. 143 922, zu 4½ u. 5 % verzinsl., jährl. jederzeit kündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 8 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an Stamm-Akt, ausserord. Abschreib. u. Rückstell., vom Übrigen Tant. an A.-R. Vorst. u. Angestellte, Rest Sup.-Div. oder zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 132 799, Gebäude 610 000, Arb.-Wohnhaus 193 000, Masch. 2, Kraftwagen 1, Modelle u. Formen 1, Glasformen 1, Inventar 1, Brenn- u. Nebenöfen 2, Schmelzöfen 1, Gleisanlage 1, Waren 1 868 371, Kaut. 28 467, Ka sse 186 237, Wechsel 10 644, Effekten 28 750, Hinterlegung für die Obligationäre 410 000, Debit. u. Bank- guth. 7 397 448. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 628 500, Hypoth. 143 922, R.-F. 150 0000 Spez.-R.-F. 90 000, Obligat.-Zs. 7751, Div. 3000, Oblig.-Einlös. 9690, Werkerhalt.-Kto 2 876 207, Kredit. 5 075 667, Gewinn 380 991. Sa. M. 10 865 729. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunk. 3 217 365, Gebäude 41 490, Arb. -Wohnh. 7000, Masch. 11 962, Inventar 19 444, Gewinn 380 991. – Kredit: Vortrag 80 936, Ertrag 3597 311. Sa. M. 3 678 253. Kurs Ende 1912–1921: 125, 105, –*, –, 90, –, 136*, 202.50, 425, 1500 %. Erster Kurs in Dresden Anfang April 1904: 175.25 %. Dividenden 1912–1921: 7, 7, 0, 0, 6, 12, 16, 20, 25, 20 %. C.-V.; 4 J. (F.) Direktion: Gen.-Dir. Julius Mundt, Max Heckmann, E. Wunderlich. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Bankdir. Otto v. Dosky, Plauen; Stell. Bankdir. Walter Karl Strauss, Kaufm. Herm. Hueck, Berlin; Rechtsanw. Ernst Straumer, Meissen; Fabrik. Dir. Hofmann, Freiberg; als Mitgl. d. Betriebsrates: Hugo Loewe, Martin Lehnigk. Zahlstellen: Eigene Kasse; Meissen: Commerz- u. Privat-Bank; Dresden: Commerz- u. Privat-Bank; Plauen: Vogtländ. Bank (Abt. d. Allgem. Deutschen Credit-Anst.)