1578 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Anhalter Chamottewerke A.-G. Unterwiederstedt bei Sandersleben. Gegründet: 30./6. bezw. 30./9. 1912 mit Wirkung ab 1. Juli 1912; eingetr. 16./9. 1912 in Bernburg. Gründer siehe dieses Handb. Jahrg. 1912/13. Von denselben wurden eingebracht: Grundstücke nebst Bauwerke, Masch., Gleis- u. Inventargegenstände, die von der Gew. Prinz- regent Luitpold in Unterwiederstedt, mit Ausnahme eines auf den Namen des Kaufm. Neuer in Dresden eingetrag. Grundstücks. Zweck: Erzeugung u. Handel mit Schamottetonwaren u. Kaolinen aller Art, insbes. Er- werb u. Fortführung der früher von der Gew. Prinzregent Luitpold in Unterwiederstedt betriebenen Chamottefabrik samt den zu dieser Fabrik gehör., in der Umgegend von Unter- wiederstedt liegenden Ton- u. Kaolingruben. Kapital: M. 700 000 in 600 St.-Aktien u. 100 Vorz.-Aktien. Diese Vorz.-Akt. geniessen 6 % Vorz.-Div. mit Nachz.-Anspruch. Urspr. M. 500 000; über die Wandlungen des A.-K. siehe dieses Handb. 1919/20. Hypotheken: M. 64 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Fabrikanlagen 538 160, Vorräte 980 679, Hyp.-Amort. 8908, Kaut. 1200, Avale 10 000, Kassa u. Postscheck 11 810, Aussenstände 270 888. – Passiva: A.-K. 700 000, Hyp. 64 000, Gläubiger 738 152; Akzepte 200 000, Rückl. 17 456, Avale 10 000, Arb.-Unterst.-F. 4665, Gewinn 87 373. Sa. M. 1 821 646. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 94 692, Betriebsunk. 1 356 928, Handl.-Unk. 302 387, Gewinn 87 373. – Kredit: Vortrag 52 913, Fabrikationsgewinn 1 788 043, Pacht u. Miete 403, Eff. 21. Sa. M. 1 841 380. Dividenden 1912–1921: 0, 0, 0, 6, 6, 6, 6, 6, 2. 15 % an Vorz.-Aktien. Direktion: Rich. Knochenhauer. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Nicolaus Rasmussen; Stellv. Bankprokurist Hugo Vogler, Aschersleben; Mitgl.: Wilh. Strohkorb, Frose; Bankprokurist Wittmeyer, Kom.-Rat Rich. Bestehorn, Kaufm. Rich. Bestehorn jun., Aschersleben. Richard Blumenfeld Veltener Ofenfabrik Akt.-Ges. in Velten (Prov. Brandenburg), Zweigniederlass. in Charlottenburg, Berlinerstr. 28. Gegründet: 7./25. März 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 27./3. 1905. Gründung siehe dieses Handb. 1905/06. Zweck: Erwerb und die Fortführung des unter der Firma Richard Blumenfeld in Velten bisher betriebenen Fabrikations- und Handelsgeschäfts, übernommen für M. 630 000; Betrieb u. Erwerb keramischer u. anderer industrieller Unternehmungen. Spez.: Ofenkacheln, Wand- platten, Kunstkeramiken etc. Infolge des Krieges Stockung des Geschäfts, aber seit 1917 Besserung eingetreten. Umsatz 1918–1921: M. 1 250 000, 4 977 000, 6 175 000, ?. Rein- gewinn 1918–1921: 118 453, 319 402, 413 532, 580 053. 5 3 Jetziges Besitztum: Die zu Velten belegene, im J. 1902 u. 1910/11 zum grössten Teil neu erbaute Fabrik mit etwa 20 ha Grundstücken, Tonbergen etc. 1918 Erwerb der C. H. Schmidtschen Ofenfabriken, 1919 der Ofenfabrik von H. Lehmann & Co., beide in Velten. Im J. 1920 erwarb die Ges. zur Erweiterungsmöglichkeit ihres Fabrikbetriebes eine in Velten gelegene Obstplantage in einer Grösse von 1 ha, 78 a, 87 qm, ferner ebenfalls in Velten eine Wiese in einer Grösse von 4 ha, 8 a, 80 qm. Die Ges. ist an der von der Deutschen Ton- und Steinzeug-Werke A.-G. betriebenen Braunkohlengrube und Brikett- fabrik Elfriede u. Ziegelei Schaksdorf mit 25 % beteiligt. Die Deutsche Ton- und Stein- zeugwerke A.-G. hat dieses Unternehmen aus privater Hand im J. 1920 in nicht sehr gutem Zustande für ca. M. 1 500 000 erworben. Die Ges. besitzt ferner M. 200 000 mit 25 % eingez. Aktien der Bank für keramische Ind., Dresden. In den Fabriken der Ges. sind zurzeit etwa 400 Arb. u. Angestellte beschäftigt. Kapital: M. 6 000 000 in 5500 St.-Akt. à M. 1000 (Nr. 1–5500) u. 500 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./4. 1918 um M. 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übernommen von Gebr. Arnhold in Dresden etc. zu 107 %, angeboten den alten Aktion. 3: 1 zu 112 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 1./7. 1918 um M. 150 000, be. geben zu 125 % an Adolf Mönninghoff in Velten, dessen Fabrik (C. H. Schmidt Nachf.) er worben wurde. Weitere Kap.-Erh. lt. G.-V. v. 24./11. 1919 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1919, übern. von Gebr. Arnhold etc. zu 110 %, angeb. den alten Aktion. zu 116 0%. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 11./12. 1920 um M. 1 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von Gebr. Arnhold etc. zu 132 %, angeb. M. 1 000 000 den alten Aktion. 1: 1 zu 140 %. Die restlichen M. 200 000 wurden dem Vorstande, den Angestellten und Arbeitern zum Bezuge angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 15./11. 1921 um M. 2 300 000 (also auf M. 5 500 000) in 2300 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von Gebr. Arnhold etc. au 142 %; angeb. M. 1 600 000 den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 21./11. bis 13./12.1921 zu 150 % plus Stempel u. Unkosten. Ferner hat das Kons. M. 200 000 zur Verfüg. der Ges. für Vorst., Beamte u. Arb. zu halten sowie die restlichen M. 500 000 unter Beteil. der Ges. mit % von dem erzielten Gewinn zu verwerten. Die gleiche G.-V. beschloss die Aus-