Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1611 Glashütte Brunshausen Akt.-Ges. in Brunshausen b. Stade. Cn Lidquidation.) Gegründet: 14./11. 1902 mit Wirk. ab 1./7. 1902; eingetr. 13./5. 1903. Gründung s. Jahrg. 1904/05. Die Ges. übernahm die Fa. Oskar Jöhnck Glashütte Brunshausen. Zweck: Glasfabrikation. Die Grundstücke haben eine Fläche von 13 ha 40 a 37 qm. Der Betrieb ruht z. Zt. und wird nicht wieder aufgenommen, da das Kontingent der Ges. 1917–1929 von dem Deutschen Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H. in Berlin gegen eine angemessene Entschädigung übernommen ist. Die G.-V. v. 2./5. 1921 beschloss die Aufl. der Ges. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Die a. o. G.-V. v. 29./8. 1911 beschloss behufs ausgiebiger Abschreib. u. Rücklagen Herabsetzung des A.-K. um M. 400 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1. Liquid.-Rate 200 % zahlb. ab 15./5. 1922. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Wechsel 62 590, Bürgschaften 7052, Eff. 700 950, Bankguth. 783 325. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 40 000, Spez.-R.-F. 68 173, Res. für Talonsteuer 8000, unerhob. Div. 2541, Gewinn 1 035 203. Sa. M. 1 553 918. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunk., Saläre, Assekuranz u. Steuern 20 442, Gewinn 1 035 203. – Kredit: Vortrag 3916, Bruttogewinn 1 051 728. Sa. M. 1 055 645. Dividenden 1912–1920: 5, 5, 0, 0, 0, 4½, 5, 5, 5 %. Liduidator: Bankier Emil Memmen, Stade. Aufsichtsrat: Vors. Anton Mohr, Wandsbek; Theod. Mohr, Hamburg; Dir. Franz Aug. Mensching, Uelzen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Bank f. Handel u. Ind. Fil. Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden. Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glashütte Döhlen, die Flaschenverschluss- fabrik Döhlen (inzwischen nach Dresden verlegt), die Flaschenfabrik Neusattl b. Elbogen, die Flach-, Press- u. Gussglasfabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. auswärt. Glasniederlagon. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- produkte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. Neben der Herstell. von Glaswaren wie Flaschen, Hartglas, Drahtglas, Tafelglas, Pressglas, Stanzglas, Beleuchtungsgegenständen, befasst sich die Ges. auch mit der Anfertigung von mechan. Flaschenverschlüssen, feuerfesten u. säurefesten Produkten. Die Ges. besftzt Glasfabriken in Dresden, Döhlen, Neusattl bei Elbogen in Böhmen, Usch bei Schneidemühl, Wirges, Osterwald bei Hameln u. Gertraudenhütte bei Schneidemühl, eine Flaschenverschlussfabrik in Dresden, eine Flaschenverschlussfabrik in Neusattl bei Elbogen, eine Flaschenverschluss- u. Schamotte- fabrik in Wirges u. ein Steinkohlenbergwerk in Osterwald bei Hameln. Die ferner in 1902 mit übernommene kleine Schamottefabrik in Bad Nauheim ist seit dem im Jahre 1911 ein- getretenen Brande, welcher die Fabrik zum grössten Teile eingeäschert hat, nicht wieder in Betrieb gesetzt u. das Anwesen inzwischen verkauft worden. Die Fabriken Usch u. Gertrauden- hütte liegen jetzt im polnischen Staatsgebiete. Ferner gehören der Ges. sämtl. Stamm- anteile der Firmen Grazer Glasfabrik G. m. b. H. (Deutsch-Österreich), Glashütte Kosten G. m. b. H. (Tschechoslowakei) sowie der Firma C. Scharff, Glasfabrik G. m. b. H., Gleiwitz, Öb.-Schl. Das Steinkohlenbergwerk in Osterwald (Kreis Hameln) beliefert sowohl die Glas- fabrik in Osterwald als auch fremde Konsumenten. Durch die im Jahre 1920 erfolgte Erschliessung zweier neuer Kohlenflöze ist die Kohlenförderung auf eine grössere Reihe von Jahren gesichert. Im Besitze der Ges. befinden sich auch vier Steinbrüche, durch deren Betrieb der eigene Bedarf an Schmelzmaterial teilweise gedeckt wird. Zur Ge- winnung von Ton für die Fabrikation von feuerfesten Produkten hat die Ges. 1917 einige an die Schamottefabrik in Wirges angrenzende Tongruben erworben, wodurch der Bedarf an Ton gesichert ist. Die Schamottefabrik liefert ausser an Konsumenten auch den eigenen Bedarf der Unternehmungen der Ges. an feuerfestem Material. Der Gesamtflächeninhalt der im Eigentum der Ges. u. der Tochterunternehmungen befindlichen bebauten u. un- bebauten Grundstücke einschl. Acker- u. Wiesenland in Dresden, Döhlen, Wirges, Osterwald, Bad Nauheim, Usch, Gertraudenhütte, Gleiwitz, Neusattl in Böhmen, Kosten u. Graz beträgt etwa 370 ha. In Hamburg befindet sich ferner für einen Lagerplatz ein kleines Grundstück im Ausmasse von 0.3514 ha. Ausserdem gehören der Ges. in der Nähe der Gertrauden- hütter u. Uscher Fabrik (Polen) längs der Netze gelegene Torfstiche von ca. 143 ha Flächen- inhalt. Die Fabrikgebäude der Ges. sind teils massiv u. teils aus Fachwerk. Für Beamte, Meister u. Arb. stehen 257 der Ges. gehörige Wohnhäuser mit Nebengebäuden zur Ver- fügung. Die Gesamtzahl der Glasschmelzöfen ohne Nebenöfen betrug Ende 1921 54, ausser- dem sind in der Schamottefabrik zu Wirges zur Herstell. der säure- u. feuerfesten Produkte 3 Ring- u. 10 Brennöfen vorhanden. Die Glasöfen, von denen ein Teil im Betriebe ist, sind nach dem Siemens-System gebaut oder umgebaut. Zur Erzeugung von Kraft und Licht dienen 16 Dampfmasch. mit zus. 1840 PS, 28 Dampfkessel, 3 Lokomobilen mit zus. 28 PS,