Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1 621 Aufsichtsrat: Bankdir. Adolf Goldschmidt, Nürnberg; Bankdir. Karl Hirschmann, Fürth; Rechtsanwalt Dr. Otto Kahn. München. Zahlstellen: Fürth: Ges.-Kasse; Commerz- u. Privat-Bank, Dresdner Bank u. deren Fil. in München u. Nürnberg. Glas- und Spiegel-Manufactur zu Gelsenkirchen-Schalke. Gegründet: 22./1. 1873; eingetr. 28./2. 1873. Zweck: Herstell. von Spiegelglas, Rohglas, Kathedral- u. Ornamentglas, sowie Drahtglas; die Gewinnung der dazu erforderl. Rohprodukte u. der kaufmännische Vertrieb der Fabrikate. Der Grundbesitz beträgt ca. 120 Morgen, wovon etwa die Hälfte bebaut ist. Die Fabrik besteht in der Abteil. Spiegelglas aus 5 Schmelzöfen, wovon jeweilig 4 betrieben werden, sowie Zubehör; auch Schleiferei u. Polierbetrieb. In der Abteil. für Roh- u. Drahtglas- Fabrikation sind 3 grosse Wannenöfen und 5 Strecköfen, in der Abteilung Farbenglas 2 Schmelzöfen vorhanden, von denen stets einer betrieben wird, ferner 3 Strecköfen. 1908 u. 1909 fand der Umbau resp. Neubau der Schleif- u. Poliermasch. statt, zu welchem Zwecke das A.-K. um M. 600 000 erhöht wurde (siehe bei Kap.); hierfür rund M. 1 050 000 verausgabt. 1910/11 Umbau der Giesserei-Einricht., spez. Bau neuer Strecköfen, behufs Einführ. eines neuen Systems für die Herstell. von Spiegelglas. In Schalke befindet sich eine elektr. Licht- u. Kraftzentrale. Ca. 450 Arb. u. 20 Beamte. Die Fabrik in Dorsten wurde ab 1./10. 1913 für M. 750 000 mit M. 176 166 Mindererlös an die neugegründete Dorstener Glashütte A.-G. verkauft. Die Ges. hat sich an die Convention Internationale de Glaceries in Brüssel angeschlossen; auch ist dieselbe bei der Union Continentale Commereiale des Glaceries in Brüssel sowie an den Verein Deutscher Spiegelglasfabriken in Köln beteiligt. Die Spiegelglasfabrikation wurde bei Kriegsbeginn eingestellt, nur der Betrieb für Roh- u. Drahtglas konnte aufrecht erhalten werden. 1915 ergab einen Fehlbetrag von M. 107 644, wodurch der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 273 554 zurückging; 1916 M. 3000 Reingewinn erzielt. 1917 mittelbare u. unmittelbare Heeresliefer. mit M. 992 362 Reingew. 1918 konnte der Roh- u. Drahtglas-Betrieb wieder aufgen. werden. Reingewinn 1918–1921: M. 1 443 373; 1.742 950, 8 809 678, 9 337 558. Kapital: M. 3 600 000 in 3000 gleichberecht. Prior.-Aktien (Nr. 1–3000) und 600 neuen Aktien von 1908 (Nr. 3001–3600) à M. 1000. Urspr. Tlr. 1 200 000 = M. 3 600 000, reduziert 1880 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 900 000, indem die urspr. auf Tlr. 200 lautenden Aktien auf M. 400 bezw. M. 150 abgestempelt wurden. 1884 wurde das A.-K. wieder auf M. 1 200 000 durch Ausgabe von 2000 Aktien à M. 150 erhöht, 1890 weiter auf M. 1 800 000 durch Ausgabe von 400 Aktien à M. 1500, 1893 auf M. 2 400 000 (siehe hierüber dieses Handbuch 1908/09). Ferner wurde das A.-K. lt. G.-V. v. 11./5. 1898 auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von 600 Prior.-Aktien à M. 1000 erhöht, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Gleichzeitig wurde beschlossen, weitere 15 neue Prior.-Aktien à M. 1000 zum Umtausch an die Inhaber der noch umlaufenden 100 St.-Aktien à M. 150 gegen Zuzahl. von M. 150, auszugeben. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1908 um M. 600 000 (auf M. 3 600 000) in 600 Aktien, über- nommen von einem Konsort. zu 130 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 zu 135 %. Agio mit M. 158 500 in R.-F. Im Falle stattfindender Erhöhungen des A.-K. über M. 3 600 000 hinaus sind die im Gründungsakte genannten Gründer berechtigt, die Hälfte der jedes- maligen Emission al pari zu übernehmen. Geschäftsjahr; Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 20 000), sowie die kontraktliche Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 302 675, Fabrikgebäude 1, Masch. 1, Wohnhäuser 1, Ofen 1, Mobil. u. Utensil. 1, Eisenbahn u. Wege 1, Fuhrwerk 1, Beteilig. 1, Rohmaterial. 300 099, Glasvorräte 48 653, Kassa 21 110, Avale 30 000, Feuer-, Unfall- etc. Versich. 1740, Effekten 4 726 775, Debit. 15 569 803. – Passiva: A.-K. 3 600 000, R.-F. 459 641, Delkr.-K. 26 094, unerhob. Div. 32 320, Rückl. für Talonsteuer 64 800, Avale 30 000, Hypoth. 7200, Beamten- u. Arb.-Unterstütz. 757 056, Rückl. für Steuer 1 490 216, div. Kredit. 5 195 978, Reingewinn einschl. Vortrag aus 1920 9 337 558. Sa. M. 21 000 864. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 45 000, Reparat. 1 659 745, Gen.-Unk. 921 461, Feuer-, Unfall- etc. Versich. 3144, Reingewinn einschl. M. 5 326 821 Vortrag aus 1920 9 337 558 (davon vertrags- u. statutenmässige Tant. 531 429, 30 % Div. 1 080 000, Vergütung an die Aktionäre M. 500 pro Aktie 1 800 000, Beamten- u. Arb.-Unterstütz. 500 000, Vortrag auf neue Rechn. 5 426 129). – Kredit: Vortrag aus 1920 5 326 821, Miete 918, Zs. 391 260, Bruttobetriebsüberschuss 6 247 909. Sa. M. 11 966 908. Kurs: Ende 1912–1921: Aktien: 272, 212, 165*, –, 165, –, –*, 255, 770, 4500 %. Aufgel. 31./7. 1897 zu 157.50 %. Notiert in Köln, Düsseldorf u. Essen. – In Berlin Ende 1912–1921; 272, 212.10, 165*, –, 165, 220, 155*, 264.75, 775, 4305 %, eingef. 15./5. 1906 zu 221 %. Dividenden 1912–1921: 22, 16, 6, 0, 0, 12, 15, 20, 20 £ 50 % Bonus, 30 £= 50 % Bonus. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: M. Grossbüning. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh, Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Köln; Stellv. Dr. C. von Joest, Haus Eichholz b. Sechtem; Dr. Fritz Eltzbacher, Driebergen; Dr. jur. Paul von Mallinckrodt,