1656 Kammgarn-Spinnereien und -Webereien. Kammgarn-Spinnerei Düsseldorf Akt.-Ges. in Düsseldorf. Gegründet: 30./3. 1882. Übernahme der mechan. Kämmerei u. Kammgarnspinnerei von Fr. Bockmühl Söhne mit einem Areal von 25 562 qm, wovon 17 000 am bebaut sind. Zweck: Betrieb einer Kammgarnspinnerei. Es sind 53 000 Feinspindeln u. 12 000 Zwirn. spindeln vorhanden. Zur Verarbeitung gelangen alle feinen Merinoqualitäten von Nr. 110 bis Nr. 20 abwärts. Die hergestellten Garne dienen vorzugsweise zu Web- u. Wirkzwecken für Damen- u. Herrenstoffabrikation; ausserdem befasst sich die Ges. mit der Herstell. aller für die Trikotagenfabrikation geeigneten Garne. 1910 Aufstell. einiger Spinnereimasch. für ganz feine Nummern. Ca. 600 Arb. Taxe des mit M. 81 023 zu Buche stehenden Grund- stücks ca. M. 1 300 000. Im Durchschnitt waren 1916 90 % der Spinnereimasch. ausser Be- trieb: nach M. 23 885 Abschreib. verblieb nur ein Reingewinn von M. 21 538; die Div. wurde dem Konto f. Kriegsvorsorge entnommen. 1917 wurde der Rest der noch im Gang be- findlichen Spinnerei stillgelegt; der maschinelle Betrieb ruhte auch 1918. Derselbe wurde Anfang 1919 langsam wieder aufgenommen. Erstmalig erscheint für 1920 ein Ausgleichs- konto in Höhe von M. 500 000 für Abschreib.-Rückstell. u. ein Disposit.-F. mit M. 1 000 000, der lt. G.-V. v. 30./9. 1921 aufgelöst u. durch Genussscheine im selben Betrage mit Anrecht auf d. Superdividenden ersetzt wurde. Ein neuer Disp.-F. v. M. 2 000 000 durch G.-V. v. 24./2. 1922 geschaffen. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 gleichber., abgest. St.-Akt. à M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 12./6. 1899 zur Reorganisierung des Unternehmens und Schaffung neuer Betriebsmittel Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit 5 % Vorrechts-Div. Die ab 1./7. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien wurden den Besitzern der St.-Aktien zu 100 % zuzügl. Stempel angeboten, anderweitig ebenso. Gezeichnet wurde der volle Betrag von M. 1 500 000. Die G.-V. v. 31./3. 1900 beschloss Herabsetz. des St.-A.-K. von M. 1 500 000 auf die Hälfte durch Zus. legung von 2 St.-Aktien in eine u. Gleichstell. der so zus. gelegten St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien ab 1./1. 1900. Der Buchgewinn von M. 750 000 wurde mit M. 268 956 zur Tilg. der nach Abzug der Reserven u. Spez.-Res. in dieser Höhe verblieb. Unter. bilanz pro 31./12. 1899, mit M. 225 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F. von 10 % des A.-K., mit M. 37 500 zur Deckung der nachzahlungsber. Div. der Vorz.-Aktien für das II. Halbjahr 1899 u. mit M. 218 543 zur Bildung eines frei verfügbaren R.-F. verwandt. Die G.-V. v. 4./3. 1907 beschloss das bis dahin M. 2 250 000 betragende A.-K. auf M. 2 000 000 herabzusetzen durch Ankauf von M. 250 000 Aktien, der Ges. zu 60 % angeboten; der hierfür erforderliche Betrag von M. 150 000 wurde dem Gewinn von 1906 entnommen. Der durch diese Herabsetz. frei gewordene Betrag von M. 250 000 fand zu besonderen Abschreib. auf Gebäude- u. Masch.-Kto Verwendung. Lt. G.-V. v. 30./9. 1921 Erh. auf M. 2 500 000 durch Ausgabe von 500 7 % Vorz.-Akt., ab 1./1. 1921 div.-ber., zu 100 % auszugeben mit 25 % Einzahlung, zu 120 % rückzahlbar, mit Nachzahlungsanspruch. Lt. G.-V. v. 24./2. 1922 weitere Erh. auf M. 3 000 000 durch neue 500 7 % Vorz.-Akt., div.-ber. ab 1./1. 1922. sonst mit denselben Rechten wie die Vorz.-Akt. von 1921. Vorläufig mit 25 % einzuzahlen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % z. Spez.-R.-F. bis 30 % des A.-K., vom Saldo vertr. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom ÜUbrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2000 an jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Nicht eingez. Betr. auf Vorz.-Akt. 375 000, Grund- stücke 124 054, Gebäude 264 527, Masch. 180 148, elektr. Beleucht. 1, Debit. einschl. Bankguth. 13 961 290, Zug, Vorgespinst, Garn u. Abfälle 3 735 148, Material 345 507, Kassa 172 178, Wechsel 259 653. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Genussscheine 1 000 000, Kredit. 8 392 976, unerhob. Div. 13 104, Ifd. Akzepte 1 369 785, Steuerrückl. 112 677, R.-F. 200 Bae Spez.-R.-F. 600 000, Ern.-F. 123 964, Reingewinn einschl. Gewinn-Vortr. aus 1920 105 001. Sa. M. 19 417 508. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 808 377, Steuern 504 368, Kranken., Unfall- u. Altersversich. 176 410, Zs. 118 546, Gebäude-Abschreib. 5398, Masch.- do. 9481, Reingewinn 5 105 001 (davon Div. auf St.-Akt. 500 000, Div. auf Vorz.-Akt. 8750, auf Genuss- scheine 210 000, Altersres.-F. für Angestellte u. Arbeiter 233 470, Dispos.-F. 2 000 000, Erneuer.-Kto 1 500 000, Abnutz.-Kto 233 953, Vortrag 418 857). – Kredit: Vortrag 353 252, Ertrag pro 1921 abz. Fabrikat.-Kosten 6 374 331. Sa. M. 6 727 583. Kurs: Die Einführ. der gleichber. Aktien in Berlin erfolgte am 12./6. 1909 zum Kurse von 115 %; Kurs Ende 1912–1921: 138, 136, 130*, –, 130, 135, 140, 170, 320, 1300 %. Dividenden: Gleichber. Aktien 1912–1921: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 12, 25 %. Coup. Verj.: 4 J. (K.). 5 Direktion: Gust. Schmidt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Herm. Wülfing, Vohwinkel; Stellv. Geh. Komm.-Rat August Freih. von der Heydt, Elberfeld; Ernst Boeddinghaus, Richard Staudt, Berlin; Werner * Schaurte, Düsseldorf; Freih. Karl von Müffling, Aachen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück, Schickler & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne.