1670 Puch- und Filz-Fabriken. die Konkurrenzfabriken John Blackburn Nachf. Albert Müller, Berlin-Niederschöneweide, und Wittenberge'sche Wolle- und Tuchfabrik N aylor & Co., Wittenberge, auf; ferner erwarb sie die der Ludwig Lehmann Akt.-Ges., Berlin, und der Anton und Alfred Lehmann Akt.-Ges., Berlin, gehörigen Tuchfabrikationsbetriebe. Zweck: Errichtung, Betrieb, Erwerb und Veräusserung von Anlagen aller Art auf dem Gebiete der Wollwaren-Industrie, sowie gleichartiger oder ähnlicher Unternehmungen und Abschluss von allen hiermit zusammenhängenden Geschäften. Die Ges. kann sich auch an Unternehmungen der vorbezeichneten Art beteiligen. Die Fabrikation erstreckt sich in der Hauptsache auf Tuche, auch Militärtuche, Herren- und Damen-Konfektionsstoffe und Decken. Die Ges. betreibt je eine Fabrik in Luckenwalde und Wittenberge und zweid in Berlin- Niederschöneweide, von welch' letzteren sich eine in gemieteten Räumen befindet; in Berlin ist ein Verkaufslokal. Die Betriebe umfassen im wesentlichen Reissereien, Spinnereien, Webereien, Walkereien. Färbereien und Appreturanstalten. Die Reissereien bestehen aus 38 Woll- und Baumwoll-Reissmaschinen, die Spinnereien aus 63 Krempelsätzen und Spinn- maschinen mit 32 072 Spindeln; die Webereien enthalten 640 mechanische Webstühle. Kraftzentralen von 2600 indizierten Ps und 2539 qm Kesselheizfläche versorgen die Anlagen mit elektrischem Strom, erforderlichenfalls können die Fabriken in Luckenwalde uned Niederschöneweide Strom aus den städtischen Werken beziehen; in Wittenberge baut die Ges. eine neue Kraftzentrale für ihren Betrieb. Der Grundbesitz der Ges. umfasst: 1. in Luckenwalde: 14 458 qm bebaut, 8477 qm unbebaut; 2. in Berlin-Niederschöneweide: 11 663.8 qm bebaut, 19 506.5 qm unbebaut; 3. in Wittenberge: 17 589.2 qm bebaut, 24 5168 qm unbebaut. Die Jahresumsätze betrugen 1916–1920: 12.6, 12.6, 11.2, 30.3, 74.2 Mill. Mark. Die Ges. hat durch Erwerb der Aktien der Saganer Wollspinnerei und Weberei in Sagan einen ausschlaggebenden Einfluss auf dieses Untern. gewonnen und verspricht sich hiervon eine günstige Entwicklung für beide Ges. Kapital: M. 38 500 000 in 35 000 St.-Aktien u. 3500 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000. Über die Wandlungen des A.-K. (u. a. auch Zus legung desselben in den Jahren 1911 u. 1915) s. Jahrg. 1921/22 I. A.-K. darnach M. 2 776 000. Lt. a. o. G.-V. v. 16./1. 1920 erhöht um M. 2 224 000 durch Ausgabe von 2224 ab 1./1. 1920 div.-ber. Aktien auf M. 5 000 000, den Aktionären zu 120 % i. Verh. 4:5 angeboten. Die a. o. G.-V. v. 2./12. 1920 beschloss das A.-K. weiter zu erhöhen: a) um M. 5 000 000 durch Ausgabe von 5000 Stück auf den Inhaber lautenden Aktien (St.-Aktien) à M. 1000; b) um M. 1 000 000 durch Ausgabe von 1000 Stück auf den Namen lautenden Vorz.-Aktien à M. 1000. Die neuen St.-Aktien wurden den alten Aktion. 1: 1 zum Kurse von 115 % angeboten. Die Vorz.-Akt. sind aus- gestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., 8fachem Stimmrecht u. bei event. Liquid. der Ges. vorzugsweise Einlös. zu 115 % vor den St.-Akt. Die Ges. ist berechtigt, vom 1./1. 1927 ab mit vorhergehender dreimonatlicher Aufkündig. die Vorz.-Aktien zu 115 % zurückzuzahlen. Die Einziehung (Amortisation) von St.-Akt. kann sowohl mittels Ankaufs, als auch durch Auslos., Kündig. oder in ähnlicher Weise erfolgen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./6. 1921 um M. 5 000 000 in 5000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, übern. von einem Konsort., angeb. den bisher. St.-Aktion. 2: 1 v. 11.–30./8. 1921 zu 195 % und um M. 500 000 in 500 Vorz.-Akt. à M. 1000, ausgestattet mit den gleichen Vorz.-Rechten wie die vorigen Vorz.-Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./1. 1922 um M. 10 000 000 in 10 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. zu 221 %, davon M. 7 500 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 25./2.–17./3. 1922 zu 250 % plus Stempel u. Unk. Die restlichen nom. 2,5 Mill. verbleiben dem Konsort. m. d. Massg., dass an einem Gewinn über 250 % die Ges. mit 75 % beteiligt ist. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 1 000 000 zunächst mit 25 % eingez. Vorz-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit den gleichen Vorrechten wie die alten Vorz.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 6./4. 1922 um M. 11 000 000 (also auf M. 38 500 000) in 10 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, davon die St.-Akt. übern. von einem Konsort. (Nat.-Bank, Schwarz, Goldschmidt & Co.), angeb. den bisher. Aktion. zu 200 %. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit den gleichen Vorz.-Rechten wie die vorigen Vorz.-Akt. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., aufgenommen It. G.-V. v. 21./10. 1905 behufs Vergrösserung der Betriebsanlagen und der dadurch bedingten Verstärkung der Betriebsmittel, rückzahlbar zu 103 %, Stücke (Nr. 1–500) à M. 1000, auf Namen des Bank- hauses S. L. Landsberger in Berlin als Pfandhalter oder dessen Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 durch jährl. Auslos. von M. 20 000 im Juli (zuerst 1908) auf 2./1.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypoth. in Höhe von M. 515 000 zu gunsten genannten Berliner Bankhauses auf den Luckenwalder Anlagen der Ges. Zahlst. Berlin: Abraham Schlesinger, J. Dreyfus & Co., S. Simonson. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Noch in Umlauf Ende 1921: M. 240 000. Kurs in Berlin Ende 1912–1921: 97.50, 92.50, –*, –, 92, –, –*, –, 103.75, – %. Zugelassen Febr. 1906; erster Kurs 26./2. 1906: 101.50 %. Hypotheken (Stand Ende 1921): M. 892 535. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 8 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mindestens jedoch M. 1000 für jedes Mitgl. u. M. 2000 für den Vorsitzenden), vertragsgemässe Tantieme an Dir., Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. zur Verf. der G.-V.