Tuch- und Filz-Fabriken. 1673 15. Nov. 1889 wurde die Filzfabrik von J. F. Mayer in Eupen angekauft; die Einrichtungen wurden nach Fulda überführt und in dafür neu errichteten Gebäuden in Betrieb gesetzt. Zweck: Herstellung und Verkauf von Filzen und anderen verwandten Artikeln. Das Missverhältnis zwischen Rohmaterial- u. Verkaufspreise, auch ein grosser Wettbewerb liessen 1905–1908 günstige Ergebnisse nicht erzielen. Die Ges. musste infolge der Beschlagnahme von Rohmaterialien etc. Ende Mai 1915 die Fabrikation einstellen, auch 1916–1918 kein Betrieb. Material für Ersatzfabrikate wurde beschlagnahmt; Verlust 1917 M. 77 088, stieg 1918 auf M. 145 528, konnte aber 1919 getilgt werden. Die Fabrik war 1918 zum grössten Teil verpachtet, ist aber seit 1919 wieder in Betrieb. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./12. 1889 um M. 400 000 (auf M. 1 500 000). Die a. o. G.-V. v. 21./5. 1908 beschloss Herab- setzung des A.-K. auf M. 1 000 000 durch Ankauf von M. 500 000 aus den überflüssigen Mitteln der Ges.; der Ankauf der Aktien inkl. Div.-Schein für 1909 erfolgte für M. 475 000. An Stelle jeder angekauften Aktie wurden Genussscheine ausgegeben. Die a. o. G.-V. v. 13./4. 1920 beschloss dann wieder eine Kap.-Erhöh. um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 105 , angeb. den alten Aktion. zu 115 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./3. 1921 um M. 1 000 000 (also auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von d. Dresdner Bank in Fulda zu 110 %, angeb. den bisher. Aktionären 2: 1 im April 1921 zu 123 %. Die Genussscheine sind seit 1920 im Besitz der Ges. Lt. G.-V. v. 24./4. 1922 erhöht um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, angeb. zu 182 % im Verh. v. 1:1. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Beamte, Rest an Spez.-R.-F. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundst. u. Geb. 197 937, Masch. u. Einricht. 91 820, Spinnfasern, Filze u. Material. 5 710 776, Kassa 11 932, Wechsel 20 879, Wertp. 1548, Debit. 4 553 155. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 303 896, Delkr. 163 308, rückst. Div. 6980, Kredit. 6 116 223, Reingewinn 997 642. Sa. M. 10 588 050. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk.: Handl.-Unk., Betriebs-Unk., Zs., Steuern 2 582 242, Abschr. auf Geb. 8312, do. Masch. 16 203, Rückst. auf Delkr. 136 594, Reingewinn 997 642. – Kredit: Gewinnvortrag 61 464, Warenbruttoüberschuss 3 679 531. Sa. M. 3 740 995. Kurs Ende 1912–1921: 147, 132, 108.50*, –, 85, –, 90*, 155, 260, 500 %. Eingef. in Frankf. a. M. am 25./2. 1890 zu 212.50 %. Dividenden: Aktien 1912–1921: 10, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 6, 10, 22 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: H. Schindewolf, Theod. Mann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. A. Kayser, Fulda; Stellv.: Kaufm. Alb. Mainz, Frankf. a. M.; Mitgl.: Bank-Dir. S. Bacharach, Baron L. v. Steiger, Frankf. a. M.; Geheimrat Dr. H. Kind, Fulda; Fabrikbes. Dr. Rud. Zoeppritz, Mergelstetten i. Württbg. Zahlstellen: Fulda: Dresdner Bank Fil.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Vereinigte Filzfabriken in Giengen a. Brenz. Gegründet: 19./6. 1881; eingetr. 4./9. 1882. Zweck: Betrieb der Filzfabriken Giengen, Gerschweiler, Fulda, Brünn u. Reims. Die Gesellschaft hat 1893/96 die Aktien der „A.-G. der Oesterr. Filzfabriken in Brünn“ erworben u. die Leitung dieser Fabrik übernommen. Die G.-V. v. 14./5. 1901 ermächtigte den A.-R. zu einem engen Zus. schluss mit der Bayer. Wollfilz-Fabrik in Wasserburg-Günzburg. Die Vereinbarung erstreckte sich auch auf eine gegenseitige Gewinnbeteilig. Im Jahre 1910 erfolgte dann die vollständige Angliederung der Bayer. Wollfilz-Fabrik in der Weise, dass das Gesamtvermögen dieser Ges. mit Nutzungen u. Lasten auf 1./1. 1909 unter Ausschluss der Liquid. an die Ver. Filzfabriken überzugehen hatte, u. zwar gegen Gewähr. von M. 1 500 000 Aktien, wovon M. 1 250 000 neu emittiert u. M. 250 000 gegen Barzahlung von M. 375 000 erworben wurden. Im J. 1914 inkl. Vortrag M. 467 450 Reingewinn, wovon M. 300 000 als Kriegsrücklage für die Fabrik in Reims zurückgestellt u. M. 167 450 vorgetragen. 1915 u. 1916 weiter M. 200 000 bezw. 300 000 der Kriegsrücklage zugeführt. 1915–1918 Einschränkung des Betriebes. 1918 Verkauf der Fabrik Wasserburg-Günzburg. In Chemnitz wurde 1921 ein Grundstück mit Lagerräum. erworb. 1920 u. 1921 Steigerung des Umsatzes. Für Anschaff. ersatzbed. Masch. wurden dem Werk- erhalt.-Kto zugeführt 1920 u. 1921: M. 800 000, 4 000 000. – Als Vorentschädig. für die früh. Zweigniederl. in Rheims hat das Reich M. 1 200 000 gewährt. Der Schaden wurde mit 3 000 000 Fres. bewertet, Kapital: M. 5 250 000 in 7000 Aktien I. Em. (Nr. 1–7000) à M. 500, 500 Aktien II. Em. (Nr. 7001–7500) und 1250 Aktien III. Em. (Nr. 7501–8750) à M. 1000. Die II. Em. ausgegeben lt. G.-V. v. 30./4. 1889, übernommen von der Württemb. Vereinsbank zu 200 %, angeboten den Aktionären auf 14 alte Aktien eine neue. Die III. Em. (M. 1 250 000) wurde anlässlich der Fusion mit der Bayer. Wollfilzfabrik in Wasserburg-G. I.. G.-V. v. 28./2. 1910 ausgegeben. lenussscheine: Die G.-V. v. 21./3. 1922 beschloss zur Beschaff. der Mittel zum Ausbau des Werkes Gerschweiler die Ausg. von bis zu 10 500 Genussscheinen. Jede Aktie zu M 500 ist zum Bezug von 1, jede Aktie zu M. 1000 von 2 Gen.-Scheinen berechtigt. Der Bezugspreis beträgt M. 550 für den Genussschein. Den Aktion. steht es frei, an Stelle des Bezugs von Genussscheinen der Ges. ein Handdarlehen in Höhe des Nennbetrages ihrer Aktien zu gewähren. Die Handdarlehen müssen über Betr. von mind. M 50 000 lauten u. der Betr.