1696 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Chemnitzer Actien-Spinnerei in Chemnitz. Gegründet: 30./3. 1857. Zweck: Baumwollspinnerei. Fabrikat. von baumwoll. u. Papier- Gamen, insbes. von Strumpfgarnen etc. Das Fabrikgrundstück einschl. Kontorgebäude umfasst 94 260 qm, wovon 30 290 qm bebaut sind; ausserdem besitzt die Firma 11 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 9040 qm Fläche u. 29 620 qm unbebaute Grundstücke, zus. also 132 920 qm, hiervon sind 126 780 am in Chemnitz, 5090 qm in Markersdorf u. 1050 qm in Harthau gelegen. Die Anzahl der Spinnspindeln beträgt in Spinnerei I 56 928 Selfaktor- spindeln, 8960 Ringspindeln, in Spinnerei II 65 864 Selfaktorspindeln, zus. 131 752 Spindeln. Der Antrieb der beiden Spinnereien erfolgt durch Dampf u. Elektrizität. Der Dampf wirgd in 9 Kesseln mit 851 qm Heizfläche erzeugt u. treibt 2 Dampfmasch. mit zus. 3000 PS u. 1 Dampfturbine mit 600 PS. Zahl der Beamten u. Arb. rund 1200. 1916–1919 auch Herstellung von Papiergarnen, doch wurde diese 1919 wieder abgebaut u. die Baumwoll- verarbeitung wieder aufgenommen. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien (davon M. 1 000 000 Vorz.-Akt.) à M. 1000. Bis 1918 98 M. 1 500 000 in 10 000 Aktien I. Em. à M. 100 u. in 500 Aktien II. Em. à M. 1000. Die Aktien I. Emiss. lauten urspr. auf je Tlr. 100, wurden aber lt. G.-V. v. 6./11. 1867 auf Tlr. 33¼ vermittelst Abstemp. herabgesetzt. Die Aktien II. Em. wurden 1884 zum Ankauf des Fabriketablissements der Firma Victor Nef ausgegeben. Die G.-V. v. 30./6. 1913 beschloss zur Sanierung der Ges.: Herabsetzung des A.-K. bis zu Ml 300 000, sowie Erhöh. des herabgesetzten A.-K. auf M. 1 800 000 (s. hierüber Jahrg. 1921/22). Die ao. G.-V. v. 22./10. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 300 000 (also auf M. 2 100 000) in 300 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, begeben zu pari. Im Juni 1919 erfolgte der von der G.-V. v. 3./4. 1914 genehmigte Umtausch der Aktien à M. 100 in Neudruck-Aktien à M. 1000. Bis 2./6. 1921 waren 9790 Aktien zu M. 100 in 979 Aktien zu M. 1000 um- getauscht. Die a. o. G.-V. v. 29./9. 1919 genehmigte eine weitere Kap.-Erhöh. um M. 1 900 000 in 1900 Aktien zu M. 1000. Die neuen Aktien wurden von der Allg. Deutschen Credit- Anstalt zu 105 % übernommen u. davon ein Teilbetrag den alten Aktionären 5: 4 zu 110 % angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 16./3. 1920 um M. 2 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, angeb. den alten Aktion. zu 120 %. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 11./4. 1921 um M. 3 300 000, welche zunächst nur mit 25 % eingezahlt werden, trotzdem aber von vornherein im Verhältnis ihres vollen Nominalbetrages ab 1./1. 1921 an der Div. teilnehmen. Die restl. 75 % zum 30./11. 1921 eingefordert. Die neuen Aktien sind einem unter Führung der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig stehenden Konsort. überlassen worden mit der Verpflichtung, einen Teilbetrag den alten Aktionären derart zum. Bezuge anzubieten, dass auf je nom. M. 2000 alte Aktien eine neue Aktie zu nom. M. 1000 zum Kurse von 100 % bezogen werden kann (geschehen v. 18./5 u. 1./6. 1921); die restl. M. 300 000 verbleiben dem Bankkonsort., wogegen sich dieses verpflichtet, den gleichen Betrag alter Aktien zur Einführung an der Berliner Börse zur Verfügung zu stellen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 2./5. 1922 um M. 10 700 000 (also auf 20 000 000) in 9700 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien, letztere mit 10 fachem Stimmrecht u. 6 bis 8 % Div.- Berechtigung. Anleihe: M. 2500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. It. G.-V. v. 24./2. 1902. Die Anleihe ist am 31./12. 1921 zurückgezahlt. Hypotheken: M. 137 000 auf Wohnhäuser. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 1 St.; 1 Vorz.-Akt. = 10 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst Ma des gesetzl. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergüt. von M. 5000 Ppro Mitgl. u. von M. 10 000 f. Vors.), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Anlage-K. 1 800 100, Mühle u. Wohnhäuser 700 000, Kassa u. Schecks 4 001 Wertp. 2 080 500, Schuldner 23 856 935, Waren 12 526 387. – Passiva: A.-K. 9 300 000, R.-F. 600 000, Anleihe 894 000, Hypoth. auf Wohnhäuser 13 7 000, Kredit. 20 739 263, unerhob. geloste Anleihescheine 19 570, unerhob. Anleihe-Zs. u Div. 80 660, Talonsteuer-Rückl. 50 000, Arb.-Unterst.-Rückl. 30 000, K. auf neue Rechnung 728 397, Werk- erhaltungs-K. 6 000 000, Wertberichtigungs- K. 1 000 000, Sonder-Rückl. 1 000 000, Gew. 4 386 524. Sa. M. 44 965 415. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 191 774, Steuern u. Abgaben 4 733 873, soziale Ausgaben 689 623, Anleihe-Zs. 58 984, Werkerhaltungs- K. 6 000 000, Wertberichtigungs- K. 1 000 000, Sonder- Rückl. II 1 000 000, Reingew. einschl. Vortrag 4 386 525 (davon R.-F. 400 000, Talonsteuer-Rückl. 50 000, Div. 3 720 000, Vortrag 216 525. – Kredit: Vortrag 33 009, Jahreserlös 17027 770. Sa. M. 17 060 779. Kurs: Ende 1912–1914: In Dresden: = 19, 0/. = In Leipzig: == % Im Mälz 1921 wurden die Aktien wieder in Dresden u, Leipzig eingeführt. Kurs Ende 1921: In Dresden: 1145, in Leipzig: 1175. Dividenden 1912–1921: 0, 0, 0, 5, 6, 10, 12, 12 % – M. 100 Bonus, „ 100 Bonus, 40 % CÖ.V. A4. Y(F) Vorstand: Hans Anhegger. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Justizrat Dr. Gaitzsch, Geh. Komm.-Rat Gen.-Konsul O. Weissen- berger, Bankdir. Alfred Krause, Chemnitz; Geh. Komm. Rat Alwin Bauer, Niederlössnitz;