Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. 1699 Baumwollspinnerei Germania im Kirchspiel Epe b. Gronau. Gegründet: 13./5. 1897. Zweck: Betrieb einer Baumwollspinnerei u. die weitere Verarbeit. der Garne durch Zwirnen, Weben, Färben, Bleichen, Schlichten etc., sowie der Vertrieb der Garne und sonst. Fabrikate. Der Betrieb wurde im Febr. bezw. Juli 1899 aufgenommen. Die Fabrik I. arbeitet nach Auf- stell. von 8000 neuen Feinspindeln mit ca. 73 000 Spindeln u. 20 000 Zwirnspindeln; Ver- brauch jährl. ca. 10 000 Ballen Baumwolle amerikanisch; Fabrik II ca. 65 000 Spindeln, Ver. brauch ca. 2000 Ballen ägyptisch. In Nienborg bei Epe befindet sich eine Haspelei. Gesamt- abschreib. seit dem Bestehen der Ges. bis Ende 1921 M. 4 192 206. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, von denen 1115 abgest. sind. Urspr. M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 26./4. 1901 beschloss zur Beseitigung der Unterbilanz von M. 203 209 u. zu Abschreib. eine Zuzahl. von M. 170 auf jede Aktie einzufordern bezw. Zus. legung der Aktien, auf welche die Zuzahlung nicht erfolgte, von 3: 2. Zuzahlung erfolgte auf 945 Stück mit M. 160 650. Die Aktien wurden mit ent- sprechendem Stempelaufdruck versehen. 255 Aktien wurden 3:2 zus. gelegt, sodass das A.-K. dann M. 1 115 000 betrug. Zur weiteren Vergrösserung der Spinnerei Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. v. 9./3. 1906 um M. 135 000, begeben zu 112 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 3./6. 1909 um M. 750 000, übernommen von der Berg. Märk. Bank, hiervon angeboten den alten Aktionären M. 625 000 zu 110 %, die restl. M. 125 000 wurden von der Deutschen Bank über- nommen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./3. 1913 um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von der Berg. Märk. Bank zu 107 %, angeboten den alten Aktionären zu 112 %, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1914 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1. 1914, angeb. den alten Aktion. zu 112 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 10./3. 1921 um M. 2 000 000 auf M. 5 000 000 in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, davon M. 500 000 zu pari begeben u. M. 1 500 000 den alten Aktionären 2:1 gratis überlassen. (Genussscheine: 100 Stück, sind 1906 gänzlich getilgt.) Anleihe: M. 1 650 000 in 4½ % Oblig. von 1899 zur Rückzahlung einer früh. Anleihe von M. 1 000 000 und Erhöhung der Spindelanzahl. Tilg. innerhalb 24 Jahren zu 105 % Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle. Aufgelegt zu 100 %. Notiert in Amsterdam. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 582 000. Anleihe von 1909: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., Tilg. seit 1915 durch Auslos. im Febr. auf 1./7. Sicherung: I. Hypoth. auf die neue Feinspinnerei. Noch in Umlauf Ende 1921: M. 846 000. Zahlst.: Deutsche Bank. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R.., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 210 422, Gebäude u. Anlagen 1 415 660, Masch., Leitungen u. Zubehör 1 119 654, Fuhrwerk 1, Vorräte 12 152 306, Kassa 393 415, Effekten 936 362, Debit., Bankguth. u. Anzahl. 16 142 424, vorausbez. Prämien 60 000. — Passiva: A.-K. 5 000 000, Oblig.-Anleihe I 582 000, do. II 846 000, Kredit. 10 639 092, rückst. Anleihe-Zs., Löhne, Beiträge u. Div. 339 692, gesetzl. Rückl. 500 000, ausserord. Rückl. 200 000, Arb.-Wohlf. 26 842, Arb.- u. Beamten-Unterst.-F. 200 000, Mädchen- u. Kinderheim-F. 300 000, Instandsetzung. 300 000, Masch.-Ern. 6 621 578, Abschreib. 228 263, Reingewinn einschl. Vortrag aus 1920 6.646 776. Sa. M. 32 430 245. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations-Unkosten 7 500 767, Zs., Steuern, Gehälter, Tant., Porti, Versich., Provis. etc. 6 167 625, Masch.-Ern. 1 000 000, Abschreib. 228 263, Reingewinn einschl. Vortrag 6 646 776 (davon Div. 3 000 000, Grat. 250 000, Unterst.-F. 200 000, Krankenhaus Epe 100 000, Mädchen- u. Kinderheim 450 000, Vortrag 2 646 776). –— Kredit: Fabrikat.-Gewinn 21 147 581, Vortrag aus 1920 395 851. Sa. M. 21 543 432. Dividenden 1912–1921: 9, 10, 8, 10, 6, 5, 0, 30, 40, 60 %. C.-V.: 4 J. n. F. Vorstand: Jan Fred. Jannink, Stellv. Georg Fick, Epe i. W. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dr. jur. Alfred Wolff, München; Stellv. G. W. Scholten, Enschede; Bank-Dir. Mor. Lipp, Berlin; Barend Scholten Jz. Almelo. Zahlstellen: Elberfeld: Deutsche Bank; Gronau i. W.: Disconto-Ges. Baumwollspinnerei Erlangen in Erlangen. Gegründet: 26./5. 1880. Die Ges. ist hervorgeg. aus der Konkursmasse Carl Schwarz u. frmierte bis März 1899 „Spinnerei u. Weberei Erlangen“. Im April 1913 ist die Baumwoll- spinnerei Wangen im Allgäu in den Besitz der Ges. übergegangen u. wird als Betriebs- abteilung weitergeführt. Das Unternehmen verfügt in Erlangen u. Wangen zus. über 149 471 Spinn- u. 11 364 Zwirn-Spindeln, wie auch über 314 Spezial-Webstühle. Ein Teil der Masch. wird elektrisch angetrieben, wozu die Energie für die Elektromotoren mit zus. 1500 PS. Leistung von einem benachbarten Elektrizitätswerk geliefert wird. Ca. 1400 Beamte u. Arbeiter. Jahresverbrauch ca. 15 000-Ballen Baumwolle; jährl. Garnproduktion ca. 3 500 000 kg. – Die Ges. besitzt für ihre Arbeiter ausgedehnte Wohlfahrtseinrichtungen, sowie in erster Linie 63 Wohnhäuser mit zus. 288 Wohnungen nebst einer Fabrik-Wirtschaft, ferner ein Mädchenheim, zwei Kinder- u. Säuglingsheime, ein Wöchnerinnenheim u. eine Konsumanstalt mit Dampfbäckerei. 1916 Aufnahme der Papierspinnerei u. Weberei. Die 107*