1714 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor, Sitz in München. Gegründet: 15./11. 1860; eingetr. 2./3. 1863 in München. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Baumwollspinnereien u. Beteiligung an sonstigen Textilunternehmungen. Seit seiner letzten Vergrösser. im Jahre 1911 arbeitet das Werk mit 101 864 Selfaktor- u. Trossel-Spindeln, welche jährl. aus ca. 13 000 Ballen Baumwolle ca. 5 000 000 Zoll-Pfd. rohe u. gebleichte Garne in Mittel Nr. 30 erzeugen. Die Betriebskraft liefern zwei Wasserkraftanlagen mit 5 Voith-Turbinen von zus. 3000 PS; für Beleuchtung u. Reservezwecke dienen eine Akkumulatoren-Batterie mit etwa 150 PS. sowie 2 Dampf- turbinen von 1800 PS. Von den Spinnerei-Maschinen werden die Vorwerke sowie die Selfaktoren gruppenweise durch Elektromotoren (Drehstrom) angetrieben, während sämtliche Ringspinnmaschinen mit Einzelmotor-Antrieb (Drehstrom) ausgestattet sind. Das Werk beschäftigt ca. 1000 Arbeiter. 1920 Beteiligung bei 2 Werken der Feinspinnerei u. Weberei. Kapital: M. 8 000 000 in 3000 Aktien à M. 500 u. 6500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. fl. 1 500 000 = M. 2 571 428 in 3000 Aktien à fl. 500, reduziert 1883 durch Rückzahl. von M. 357.14 auf jede Aktie von fl. 500 auf M. 500. Erhöht lt. G.-V. v. 10./2. 1910 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. (Bayer. Vereinsbank u. Pfälz. Bank) zu 135 %, angeboten den alten Aktionären ebenfalls zu 135 %. Agio mit M. 126 040 in R.-F. Die Aktien lauten auf Namen oder Inhaber. Die a. o. G.-V. Y 26./11. 1919 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1919, die zu pari begeben wurden; weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1920 um M. 4 000 000 mit Div.- Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. zu 100 %, angeb. von diesem den alten Aktion. M. 2 000 000 zu 100 %. Hypotheken: M. 1 900 000 in 4 Anleihen, verzinslich zu 4 % u. 4½ %, rückzahlbar mit ½, 1½ u. 4 % jährl. Hiervon ult. 1920 ungetilgt M. 1 130 763. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aklie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Grenze 10 % des A.-K., ist dies erfüllt, dann können diese 5 % einem weiteren R. T. überwiesen werden; ein Zuschuss von 1 % an die Arb.-Unterst.- Kasse, 4 % Div., event. besond. Rückl., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 2000 pro 1 Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude, Masch. u. Einricht. 3 748 448, Baumwolle, Halbfabrikate u. Garne 27 191 219, Effekten, Wechsel u. Kassa 173 368, Beteilig. 16 808 220, Materialvorräte 713 052, Debit. 2 192 023. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Hypoth. 1 130763, R.-F. I 1 000 000. do. II 1000000, Gewinn-Res. 300 000, unerhob. Div. 40255, Unterst.- Kasse für Arb. 698 463, do. für Beamte 367 500, Carl Jordan.-F. 525 000, Del Bondiosche Arb. Stift. 28 172, Sparkasse 410 435, Werkinstandhalt. 8 000 000, Kredit. 24 875 319, Reingewinn einschl. Saldo 4 450 422. Sa. M. 50 826 331. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort.-F. 600 000, Hypoth.-Zs. 47 446, Gewinn 4 450 422 (davon Div. 2 400 000, R-F. II 1 000 000, Unterst.-K. 1 000 000, Vortrag 50 422). Kredit: Vortrag 45 846, Fabrikat.-Kto 4 442 531, verschied. Konti 609 491. Sa. M. 5 097 868. Kurs Ende 1912–1921: 145, 143, 137*, –, 148, 187, 164*, 252, 639, 1850 %. Notierti in München; auch in Augsburg not.; Kurs daselbst Ende 1913–1921: 143, –*, –, 148, –, –, 248, 645, 1840 Dividenden 1912–1921: 9, 9, 7, 91 9, 12, 12, 12, 20, 30 0% C.V. 4J, (f.) Direktion: Komm.-Rat Carl Jordan, Takob Joh. Heidenreich, Rud. Hausenblas, Kolbermoor. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Bank-Dir. Dr. Hans Chr. Dietrich, München; Stellv. Aug. Freih. v. Feilitzsch, Rittergut Feilitzsch b. Hof; Rentner Peter Fuchs, Rosenheim; Komm.-Rat Wilh. Meussdörfer, Kulmbach; Fabrikbes. Dr. Rob. Riemerschmid, Komm.-Rat Konsul Heinr. Roeckl München; H. Heindl, Jos. Reimeier (Betriebsräte). Zahlstellen: Kolbermoor: Eig. Kasse; München: Bayer. Vereinsbank u. deren Fil., Deutsche Bank, Fil. München. Kollnauer Baumwollspinnerei u. Weberei in Eallaah i. Baden. Gegründet: 8./3. 1869. Sitz der Ges. bis 1890 in Waldkirch, seitdem Kollnau. Zweck: Betrieß einer Baumwollspinnerei und Weberei und Grosshandel mit den be- züglichen Rohstoffen, Halb- und Ganzfabrikaten. Die Fabrik arbeitet in normalen Zeiten mit 35 372 Spindeln, sowie 1140 Webstühlen u. verbraucht jährl. ca. 7000 Ballen (1915 4622) Baumwolle. Arbeiterzahl ca. 650. Betrieb mit 250 HP. Wasser- und 1500 HP. Dampfkraft, Reingewinn 1919 u. 1920: M. 487 729, 1 490 454. Kapital: M. 5 600 000 ia 2800 Nam.-Aktien à M. 2000. Urspr. M. 1 400 000, dazu lt. G.-V. v. 26./2. 1920 M. 1 400 000 in 700 Aktien à M. 2000, begeben zu 107 %. Von den Aktien können die mit Nr. 701–1400 versehenen, auf Grund des G.-V.-B. v. 26./2. 1920 ausgegebenen, 700 Stück durch Auslos. oder Kündig. nicht unter dem Nennwert amortisiert werden. Es bedarf hierzu jeweils eines besonderen Beschlusses der G.-V. Lt. G.-V. v. 15./11. 1921 erhöht um M. 2 800 000 in 1400 Aktien à M. 2000. Angeb. zu 100 %. Amortisabel wie vor. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Direktion, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., noch verbleib. Gewinnrest zur Verf. der G.-V.