Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. „ Meyer Kauffmann Textilwerke Akt.-Ges. in Wüstegiersdorf, Bez. Breslau. Fabriken in Tannhausen, Rengersdorf u. Beerberg. (Pirma bis 1910: Akt.-Ges. für Textilindustrie vorm. Meyer Kauffmann. Sitz bis 1922 in Breslau.) Gegründet: 29./6. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetragen 30./12. 1909. Die Übernahme der Firma Meyer Kauffmann G. m. b. H. in Breslau mit sämtl. Beständen an Baumwolle, Garnen, Materialien u. fert. Waren in Tannhausen, Beerberg, Rengersdorf, Wüstegiersdorf, Breslau Spinnerei, Breslau Warenlager mit allen sonst. Aktiven erfolgte abz. Passiven mit zus. M. 8 996 000. Als Entgelt erhielt die Ges. Meyer Kauffmann G. m. b. H. 8996 Aktien. Die Kosten der Gründung trugen die Gründer. Durch Nachlass der G.-V. vom 24. 5. 1922 wurde der Sitz der Ges. von Breslau, nach Wüstegiersdorf verlegt. Zweck: Betrieb von Unternehmungen der Textilindustrie, insbes. Erwerb, Fortführung u. Erweiterung der früher von der offenen Handelsgesellschaft Meyer Kauffmann, später von der Firma Meyer Kauffmann G. m. b. H. betrieb. Unternehmungen. Im Betrieb sind 2700 Webstühle. Zugänge auf Anlagekonti 1912–1921: M. 239 343, 207 375, 267 590, rd. 93 000, 89 686, 222 514, 164 416. 284 220, 1 248 599, * Kapital: M. 44 000 000 in 44 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 9 000 000, begeben zu pari. Da der Betrieb der Baumwollspinnerei sich als unrentabel erwiesen hat, beschloss die a. o. G.-V. v. 30./10. 1911 dessen Einstellung sowie den Verkauf des Spinnereigrundstückes nebst Wohnhaus. Der gleichzeitig gefasste Beschluss, das A.-K. von M. 9 000 000 auf M. 7 000 000 durch Einziehung herabzusetzen, wodurch grosse Res. geschaffen u. ein Teil der flüssigen Mittel (M. 900 000) an die Aktionäre ausgeschüttet werden sollen, wurde den gesetzl. Be- stimmungen entsprechend durchgeführt. Von dem Buchgewinn wurden weiter verwendet: Zu Abschreib. M. 128 943, zur Abfindung M. 50 000, zum R.-F. 675 142, a. o. R.-F. M. 245 913. Dann erhöht lt. G.-V. v. 16./1. 1920 um M. 7 000 000 (also auf M. 14 000 000) in 7000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeb. den bish. Aktionären 1: 1 vom 1.–20./3. 1920 zu 115 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./2. 1921 um M. 8 000 000 (also auf M. 22 000 000) in 8000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Kons. zu 115 %, angeb den bisher. Aktionären 2:1 vom 2.–30./4. 1921 zu 120 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./5. 1922 um M. 22 000 000 (also auf M. 44 000 000) in 22 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, wovon die Hälfte den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 zu 200 % angeboten werden soll, der Rest soll bestens, jedoch nicht unter 250 %, verwertet werden. Hypoth.-Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 15./11. 1921, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Bank für Handel und Industrie, Filiale Breslau vorm. Breslauer Disconto-Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1: und 1./7.; Tilg. zu 102 % ab 1./7. 1926 innerhalb 30 Jahren durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf jeweils am 1./7; ab 1./7. 1926 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hyp. zur I. Stelle auf Grundstücken der Ges. in Niederwüstegiersdorf und Ober-Tannhausen, Nieder-Beerberg und Beerberg. Pfandhalter: Darmstädter und Nationalbank, Fil. Breslau. Der Erlös der Anleihe diente zur teilweisen Abdeckung grösserer Bankkredite. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. Breslau: Ges-Kasse, Datmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank Fil., Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank, U. Helfft & Co. Die Anl. wird an der Breslauer Börse notiert. Kurs Ende 1921: 102 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 619 848, Gebäude 1 000 000, Masch. 1 000 000, Utensil. 5, Fuhrpark 3, Bestand d. landwirtschl. Betr. 1, Garne Waren u. Mat. 60 230 267, Kassa 263 758, Effekten 150 215, Hypoth. 1, Debit. 5 782 138. – Passiva: A.-K. 22 000 000, R.-F. 2 200 000, ausserord. R.-F. 6 441 817, Oblig. 6 000 000, Werk-Erhaltungs-Kto. 2 768 145, Kredit. einschl. Bankschulden u. noch nicht bezahlter Steuern 21 348 324, Sparguth. der Arb. 2 193 909, unerhob. Div. 32 767, Vortrag 1920 189 462, Gewinn 5 871 812. Sa. M. 69 046 238. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuerkto 15 032 388, soz. Lasten 2 641 628, a.o. Res. 3 332 488, Abschreib. 9 743 889, Reingewinn 6 061 274 (davon vertragsm. Tant. 587 181, Div. 4 400 000, Tant. a. A.-R. 435 463, Pens.-Kasse der Angest. 300 000, Vortrag 338 629). – R. Vortrag 1920 189 462, Zs. u. Agiokto 785 821, Kursgewinn aus Eff. 3 332 488, Kursgewinn aus Devisen 751 406, Betriebsgewinn abzügl. Unkost. u. Spes. 31 752 490. Sa. M.36 811 669. Kurs: In Berlin zugelassen Juni 1921. Kurs Ende 1921: 798 %; in Breslau zugelassen Nov. 1921. Kurs Ende 1921: 820 %. Dividenden 1912–1921: 3½, 1½, 4, 10, 8½, 9, 9, 10, 11, 20 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. phil. Hans Schäfer, Tannhausen; Max Aehnlich, Wüstegiers- dorf; Georz Lange, Tannhausen. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Stellv. Fabrikbes. Max Ham- burger, Landeshut; verw. Frau Elise Kauffmann, Wüstegiersdorf; Fabrikbes. Hans C. Wiesen, Wustewaltersdorf; Fabrikbes. Herm. Gradenwitz, Bankier Georg Helfft, Bank-Dir. Wilh. Kleemann, Bankdir. Dr. Fischer, Berlin; Komm. Rat Ludw. Ephraim, Kottbus. Zahlstellen: Tannhausen: Ges.- Kasse: Berlin u. Breslau; Darmstädter u. Nationalbank; Dresdner Bank, Berlin: N. Helfft & Co. Dr. ing. Carl Roesch, Mühlheim a. Ruhr; Gen. Dir. Fritz Häcker, Osnabrück, Dr. E. Spiegelberg in Hamburg. 109*