1804 Jute-Spinnereien und-Webereien. Patentspinnstuhles. Beide Werke gehören dem Verband deutscher Jute-Industrieller in Braun- schweig an. Infolge des Kriegszustandes wurde der Reingewinn für 1913/14 M. 114 230 vorgetragen, ebenso für 1914/15 M. 190 844 einschl. Vortrag, welcher Betrag auch 1915/16 ein- schliesslich M. 978 Reingewinn weiter vorgetragen wurde; für 1916, II. Halbj. ergab sich ein Reingewinn von M. 101 798. Seit 1914/15 eingeschränkter Betrieb. Bei Mangel an Rohmaterial kamen auch Ersatzstoffe, wie Flachs, Hanf u. Papier zur Verarbeitung. Infolge kriegswirtschaftl. Massnahmen wurde der Betrieb Ende Oktober 1917 stillgelegt. Mit Rücksicht auf die schwierigen Arb.-Verhältnisse ist der Betrieb in Stralau nach Bautzen verlegt worden. Die Fabrik Stralau wurde 1920 verkauft. Am 29./9. 1921 genehmigte die a. o. G.-V. einen Pachtvertrag mit der Deutschen Textilvereinigung A.-G. (Kap. 20 Mill. M.), welche die Jutespinnerei Berlin-Bautzen auf 10 Jahre pachtet u. für 1921 eine Div. von 6 %, für die folgenden Jahre von 8 % garantiert. Produktion: 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 1919 1920 1921 Garn . . . kg 6 728 440 6 299 774 2 433 300 nicht 621 647 1 483 389 nicht Gewebe . . . mi 8 650 979 8 013 687 4 826 355 ver- 814 241 2 342 031 ver- „ . .kg 3 707 096 3 418 024 1 919 774 öffentl.. 430 252 957 584 öffentl. Säcke . . St. 1 881 306 1 856 412 1 795 002 223 980 507 938 Kapital: M. 6 000 000 in 3772 Aktien à M. 500 und 4114 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 1 000 000, dazu 1883, 1884 und 1889 je M. 500 000, ferner erhöht lt. G.-V. v. 29./9. 1898 um M. 500 000; hiervon dienten 350 Aktien zum Ankauf der Mech. Weberei Bautzen, G. m. b. H. (s. oben), restl. 150 Aktien (zur Stärkung der Betriebsmittel) al pari begeben. A.-K. somit bis Okt. 1902: M. 3 000 000 in 4000 Aktien à M. 500 u. 1000 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 23./10. 1902 beschloss zwecks Beseitig. der Unterbilanz per 30./6. 1902: M. 398 889, behufs Abschreib. u. Beschaffung neuer Betriebsmittel. Ausschreib. einer Zuzahl. von 30 % auf die bisher. Aktien, welche dadurch in 6 % Vorz.-Aktien verwandelt wurden; diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. nicht geleistet ist, konnten im Verhältnis 4: 1 zus. gelegt werden, indem 3 Aktien vernichtet u. die 4. als Vorz.-Aktie abgest. zurückgegeben wurde. Näheres über die Ausführung dieser Transaktion, Schaffung von Vorz.-Aktien etc. siehe dieses Handb. 1913/14. A.-K. nunmehr bis 1920 M. 2 819 000 in (Vorz.-)Aktien. Lt. G.-V.-B. v. 27./11. 1920 erhöht um M. 3 181 000 auf M. 6 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Den bisher. Aktionär. im Verh. 1: 1 zu 150 % angeboten. Die Vorz.- Aktien wurden 1921 auf Grund eines G.-V.-Beschl. vom 6./6. 1906 in gewöhnliche Aktien umgewandelt. Hypoth.-Anleihe: 5 % Oblig.-Anleihe von 1921: M. 3 000 000 mit 102 % rückzahlb. und in 20 Jahren zu tilgen. Sicherungshypoth. an 1. Stelle auf den gesamten Immobilienbesitz in Bautzen. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1916 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %. höchstens 10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann erhalten die Aktien 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., ausserdem ein Fixum von M. 3000 an Vors. und je M. 1500 an jedes andere Mitgl. Ein etwaiger Rest wird gleich- mässig auf das ganze A.-K. verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 448 496, Fabrikgebäude 3 061 739, Wohngebäude 8170, Masch. 1 462 080, Fabrikutensil. 63 987, Fuhrwerk 71 625, Kontormobil. u. Utensil. 1, Patente 1, Aussenstände u. Bankguth. 6 366 827, Wertp. 558 135. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Obligationsanleihe 3 000 000, R.-F. 1 250 000, Dispos.-F. 61 500, unerhob. Div. 43 121, Buchschulden 1 303 985, Gewinn einschl. Vortrag aus 1920 382 455 (davon 6 % Div. 360 000, Vortrag auf neue Rechn. 22 455). Sa. M. 12 041 061. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 369 231, Handl.-Unk. 209 537, Patente- Unterhalt. 53 522, Gewinn 382 455. – Kredit: Vortrag aus 1920 22 455, Zs.-Gewinn 23 003, Garantiekto 969 287. Sa. M. 1 014 745. Kurs: Vorz.-Aktien Ende 1912–1921: 82.60, 84.50, 75.25*, –, 98, 118.75, 106*, 138, 290, 1000.50%. Zugel. April 1903. Erster Kurs 29./4. 1903: 77 %. Notiert in Berlin. Dividenden: Vorz.-Aktien 1911/12–1915/16: 0, 6, 0, 0, 0 %; 1916 v. 1./7. bis 31./12.: 3 %. 1917–1921: 6, 10, 6, 6, 6 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Rich. Schaefer, Dir. Wilh. Boehne. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. Aug. Weber, Stellv. Adalbert Schilling, Dir. W. Mertens, Max Wanninger, Rechtsanw. Dr. Karl Friedländer, Berlin; Eouis Nathan, Nowawes. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank. Westdeutsche Jute-Spinnerei und Weberei zu Beuel b. Bonn. Gegründet: 19./1. 1887. Die Ges. erwarb das von der Mitteldeutschen Creditbank in Frankf. a. M. auf dem öffentl. Verkaufe vom 28./9. 1886 angesteigerte Etabliss. einschl. Land, Gebäuden, aller Masch. zu M. 400 000, früher der Rhein. Jute-Spinnerei u. Weberei gehörend. Zweck: Betrieb einer Jutespinnerei u. Weberei, sowie die Verarbeitung anderer Materialien für eigene u. fremde Rechn. Das Etablissement wurde 1897–99 bedeutend ver- grössert. Der Grundbesitz umfasst 40 Morgen, die Fabrik ist mit 6818 Spindeln u. 360 Web- stühlen ausgestattet. Arb. ca. 1100. 1908 wurden die seither gemieteten 9 Arb.-Wohnhäuser für M. 193 732 übernommen. 1919 wurde ein im Vorj. gekauftes Arbeiterwohnhaus ohne das asecns s