Jute-Spinnereien und-Webereien. 1809 Sept. 1894. Umfangreiche Neubauten u. Einrichtungen wurden 1904/1905, 1906/1907 u. 1910/11 ausgeführt. Zweck: Verarbeit. der Ramiefaser zu Gespinst. Der Betrieb des Unternehmens ist seit Anfang 1921 an Ing. Wilh. Baumgartner verpachtet. Kapital: M. 3 600 000 in 3600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. 27./2. 1896 um M. 200 000, lt. G.-V. v. 27./6. 1900 um M. 200 000, angebot. den zu 102.50 %, lt. G.-V. v. 18. 3. 1902 um M. 500 000 in der Weise, dass 450 Aktien zu pari und 50 Aktien zu 110 % zur Ausgabe gelangten. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 6./10. 1903 um M. 500 000 übernommen von der Rheinischen Creditbank in Freiburg i. B. und von dieser den Aktionären zu 104 % spesenfrei angeboten, dann erhöht laut G.-V. v. 28./3. 1914 um M. 1 600 000 (auf M. 3 600 000) in 1600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914. Hiervon sind 100 Stück vorweg untergebracht. Die restlichen 1500 Stück wurden einem Konsort. mit der Verpflicht. überlassen, diese den bisherigen Aktienbesitzern 4:3 gegen Barzahlung von M. 500 für eine Aktie ohne weitere Stempel- und sonstige Spesen zum Bezug anzubieten (geschehen im April–Mai 1914). Die am Einzahlungsbetrag fehlenden, von den Bezugsberechtigten auf eine neue Aktie hiernach nicht zu bezahlenden M. 500 wurden durch die Ges. aus den Rücklagen gedeckt. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Schuldverschreib., rückzahlb. zu 103 % (M. 450 000 von 1899 u. M. 50 000 von 1901), Stücke à M. 500. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. ab 1905 durch Verlos. im Jan. auf 1./4. Weitere M. 500 000 in 4½ % Schuldverschreib., Stücke à 500, wurden 1905 begeben, ebenfalls zu 103 % rückzahlb. Ende 1921 zus. in Umlauf M.592 500. Zahlst. wie. bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1901: 1./7.–30./6.). Das Geschäftsj. „%„%. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Gelände, Kanal- u. Wasserrechte u. Gebäude 2 746 631, Masch. u. Geräte 333 809, Aussenstände 5 314 581, unverzinsl. Schatzanweis. 5 600 000, Wertp. 30 075. – Passiva: A. K. 3 600 000, Schuldverschreib. 592 500, Gläubiger 307 036, vor- ausbez. Pacht 5 600 000, aussteh. Zs. 69 716, Rückl. 2 244 442, Geh. Komm.-Rat Ed. Kauffmann- Fehr-Arb.-Unterst.-F. 20 750, Unterst.-Kasse 200 736, Gewinn 1 389 915. Sa. M. 14 025 097. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Cnk. 150 332, Abschreib. 81 288, Reingewinn 1 389 915, – Kredit: Vortrag 438 856, Gesamteinnahmen 1 182 679. Sa. M. 1 621 535. Dividenden: Gewinn 1912–1921: M. 769 573, 956 726, 655 124, 1 164 143, 1 153 226, 1 397 425, 1 239 758, 1 303 823, 1 707 277, 1 389 915). Direktion: Ing. Wilh. Baumgartner. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Friedr. Keller, Stellv. Rentner Karl Werger, Ereibasg i. Br.; L. Gütermann, Gutach; Dir. Gust. Christ, Basel; Prof. Dr. Jos. Gramm, Freiburg i. B.; Komm.- Rat Max Heidlauff, Lahr i. B. Zahlstellen: Eigene Kasse; Freiburg i. Br. und Karlsruhe: Filialen der Rhein. Credit- bank; Freiburg i. Br.: Dresdner Bank. Vereinigte Gothania-Werke A.-G. in Gotha. (Firma bis 26./4. 1919: Vereinigte Hanfschlauch- und Gummiwaren-Fabriken zu Gotha.) Zweigniederlassungen in Dresden-Löbtau, Magdeburg, „ Frankf. a. M.- Niederrad. Gegründet: 8./10. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 18./10. 1888. Zweck: Fabrikation von Hanfschläuchen, Gummiwaren u. Textilriemen, sowie von verwandten Artikeln. Die Ges. fabriziert in der Fabrik Frankf. a. M.-Niederrad: Pneumatik- Gummi-Bereifungen für Fahrräder u. Autos, sowie Massiv-Gummi-Reifen für Lastwagen, ferner Gummischläuche aller Art u. sämtl. techn. Gummiwaren, in Dresden-Löbtau u. Hörselgau: gewebte Schläuche, besonders für Feuerlöschzwecke u. Textilriemen, in Hörselgau als Spezialität: innen gummierte Schläuche, in Magdeburg: techn. Gummiwaren. Die Arnstädter Fabrik wurde 1921 verkauft. Die der Ges. gehörigen Anwesen umfasssn insges. 72 458 qm, wovon 23 459 qm bebaut sind. Die Kraftanlagen aller Fabriken setzen sich zusammen aus 14 Dampfkesseln mit 1265 qm Heizfläche, ferner 19 Dampf- u. elektr. Kraftmasch. in der Gesamtleist. von 1271 PS. Die Ges. beschäftigt ca. 800 Arb. u. Beamte. Die Ges. gehörte den Preiskonventionen für Autobereifungen u. Massivreifen an, welche bis 30./9. 1921 liefen, jedoch am 23./4. 1921 auf- gelöst worden sind. Ferner ist die Ges. beteiligt an der freien Preisvereinbarung der deutschen Schlauchwebereien für rohe u. gummierte Schläuche, die jederzeit fristlos kündbar ist. Die drei ersten Monate des neuen Geschäftsjahres erbrachten gegenüber dem Vorjahre höhere Umsätze bei befriedigenden Preisen. Umsätze 1919–1921: 11 157 578, 39 598 905, 57 670 491. Kapital: M. 12 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./7. 1895 um M. 350 000, lt. G.-V. v. 19./11 1896 um M. 250 000, angeb. den Aktion. zu 155 %; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./12. 1908 um M. 400 000, übern. von Arons & Walter in Berlin etc. zu 150 %. Die Erhöh. erfolgte mit Rücksicht auf die Erricht. einer zweiten Fabrik in Arnstadt. Die G.-V. v. 29./3. 1911 beschloss eine weitere Erhöh. um M. 800 000 (auf M. 3 000 000) in 800 Aktien zu 175 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 (für 1911 nur 4 % Zs. p. r. t.). Von diesen M. 800 000 wurden M. 325 000 zur Erwerbung der Frank- furter Gummiwarenfabrik in Frankf.-Niederrad benutzt u. restl. M. 475 000 zu 180 % den alten Aktionären zum Bezuge angeboten. Agio mit M. 311 600 in R.-F. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. I. 114