1880 Fabriken für Chemikalien etc. Anwesen ist von einer 650 m langen vollspurigen Eisenbahn und von einem Netze schmal- spuriger Geleise durchzogen. Zur Beförderung der Kohlen und Güter vom eigenen Hafen am Teltowkanal nach den Bunkern und Lagerräumen dient eine elektrische Schwebebahn von 250 m Länge. Die Heizfläche der Dampfkessel beträgt 1820 qm; die Kraftmaschinen erzeugen 1170 PsS. Das Werk stellt sich den benötigten elektr. Strom selbst her und hat eigene Wasserversorgung, der ein 45 m hoher Wasserturm mit 200 cbm fassendem Behälter dient; ausserdem besteht Anschluss an das städtische Elektrizitätswerk Neukölln und die Charlottenburger Wasserwerke. Zahl der Angestellten etwa 720, darunter 45 Chemiker, Apotheker und Ingenieure, die Zahl der Arbeiter etwa 700. Die Firma hat im Jahre 1918 für ihre Werksangehörigen eine Erholungsstätte unter der Firma Erholungsheim Riedels- ruh G. m. b. H. in Freienwalde a. O. errichtet. 1922 erfolgte die Angliederung des Tetralin- werks zu Rodleben (Anhalt), das über 1 000 000 qm Gelände besitzt. Zugänge auf Anlage- Konti erforderten 1916–1921: 305 545, 844 120, 765 301, 864 056, 6 117 646, 3 687 346. Kapital: M. 60 000 000 in 60 000 Stamm-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4 300 000 in 1600 Vorz.-Aktien u. 2700 St.-Aktien. Die Vorz.-Aktien, deren Betrag 1913 um M. 1 100 000 auf M. 2 700 000 erhöht wurde, sind lt. G.-V. vom 26./6. 1918 bis auf M. 99 000 in St.-Aktien umgewandelt worden. Diese M. 99 000 Vorz.-Aktien wurden zur Rückzahl. zum 2./1. 1920 gekündigt. Durch mehrfache Erhöh., zuletzt lt. G.-V. vom 24./6. 1920, erreichte das A-K. die Höhe von M. 7 000 000. Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 10./11. 1920 wurde das A-K. um M. 5 000 000 in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921 erhöht u. an die Deutsche Bank u. eine Gruppe befreundeter Firmen zu 300 % mit fünfjähriger Sperrpflicht begeben. Die G.-V. v. 25./5. 1921 beschloss die weitere Erhöh. des A.-K. um M. 6 000 000 in Aktien zu M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1921. Die neuen Aktien wurden von einem Banken- konsort. zu 200 % übernommen u. den alten Aktionären im Verh. 2: 1 zum gleichen Kurse angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./12 1921 um M 30 000 000 (also auf M. 48 000 000) in 30 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank) M. 21 000 000 zu 185 % u. M. 9 000 000 wegen Angliederung d. Tetralinwerks in Rodleben zu 400 % begeben. Von den M. 21 000 000 Aktien wurden M. 18 000 000 seitens des Konsort. den bisher. Aktionären u. den Übernehmern obiger M. 9 000 000 im Verh. von 3:2 zu 210 % vom Jan. bis 10./2. 1922 zu 210 % angebot. Die restl. M. 3 000 000 wurden im Interesse der Ges. verwertet. Die G.-V. v. 15./6. 1922 hat eine weitere Erhöh. des A.-K. um M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000 mit voller Div.-Ber. für 1922 beschlossen. Hypothek: M. 4 412 564 in 2 Hypoth. auf Grundstücke u. Fabriken in Berlin-Britz. Geschäftsjahr: Kalenderj. G.-V.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwa besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1500 für das Mitgl. u. M. 3000 für den Vors.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Gelände 1 500 000, Gebäude 5 711 675, Bahn- u. Hafen- Anlagen 1, Masch., Geräte, Gespanne u. Kraftwagen 4 422 036, Kassa 352 357, Wechsel 209 291, Staatsp. 256 554, Beteilig. 64 025, Buchford. einschl. Bankguth. 36 891 200, Warenvorräte 41 408 663, (J. D. Riedel-Wohlf.-Stift. 259 307). – Passiva: A.-K. 18 000 000, R.-F. 17 400 000, Sonder-R.-F. 600 000, (J. D. Riedel-Wohlf.-Stift. 259 307), Paul u. Fritz Riedel-Stift. 320 075, Marc Fuchs-Stift. 1 082 906 (Rückl. 300 000), Vortrag für Wohlfahrtszwecke 245 389 (Rückl. 200 000), Hyp. 4 412 564, Buchschulden 43 075 958, unerhob. Div. 19 400, Wohnhaus-Bauten 1 000 000, Div. 2 400 000, Bonus 1 500 000, Tant. 330 000, Vortrag 429 511. Sa. M. 90 815 804. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 16 171 831, Steuern u. Abgaben 3 457 765, Zs. 3 47 622, Abschr. 1 204 703, Reingewinn 6 159 511. – Kredit: Vortrag 292 643, Rohgewinn 27 048 791. Sa. M. 27 341 434. Kurs: Ende 1912–1918 Vorz.-Aktien: 101, 96.50, 96*. –, 95, 92, 100* %. (Notiz am 1./3. 1919 eingestellt.) St.-Aktien: 396, 287.90, 240*, –, 270, 320, 200* %. Gleichberechtigte Aktien 1919–1921: 300, 464.50, 1060 (junge 1005) %. Dividenden: Vorz.-Aktien: 1912–1918: 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½ %; St.-Aktien: 1912–1921: 12 (ausserdem 28 %), 13, 8, 10, 12 (ausserdem 6 %), 16, 16, 16 (ausserdem 10 %), 16 % (ausserdem 10 %). 16 –£ 10 % Bonus. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. M. Fuchs, Dr. Hans von Gwinner, Dr. Walther Schrauth, Joh. Carl Pflüger; Stellv. K. Sell, E. Jüttner, R. Gerber, Dr. A. Eversmann, Dr. Fr. Boedecker, Dr. Fritz Riedel. Aufsichtsrat (3–7): Vors. Komm.-Rat Paul Millington Herrmann, Berlin: Stellv. Wirkl. Geh.-Rat Staatsminist. z. D. Exz. Dr. Otto von Hentig, Rittergut Radlow; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Herm. Thoms, Dr. Leopold Raehmel, Berlin; Generalleutnant a. D. Joh. Fellmer, Dresden; Bank-Dir. Dr. Ing. h. c. Emil Georg von Stauss, Berlin; Komm.-Rat Dr. Wilh. de Haäén, Hannover; Gen.-Dir. Dr. Adolf Spilker, Duisburg-Meiderich. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Raehmel & Boellert. Rola Werke Akt.-Ges. in Berlin. Gegründet: 27./2., 19. u. 27./3. 1918; eingetr. 28./3. 1918. Gründer: General d. Inf. Arnold von Behm, Oberleutnant a. D. Wilh. von Heyder, Sofia Samolinska, geb. Zurawiak, Stefan Samolinski, Rechtsanwalt Felix von Koszutzki, Chemiker Dr. Jakob Neumark, Berlin. Zweck: Betrieb einer chemischen Fabrik u. Grosshandel mit chemischen Produkten.