Fabriken für Chemikalien etc. 1939 Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Fabrikanten Martin Hisgen, Fritz Hisgen, Worms. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Carl Hisgen, Worms; Fabrikanten Alb. Wolff, Felix Claessen, Mannheim; Bankier Alfred Eberspächer, Esslingen. Verein chemischer Fabriken Akt.-Ges. in Zeitz. Werke in Aue b. Zeitz, Cöthen, Rehmsdorf, Hettstedt u. Dodendorf. 916 1 22./3. 1907 mit Wirkung ab 1./11.1906; eingetr. 28./3.1907. Gründer siehe Jahrg. 1 Zweck: Betrieb, Errichtung, Erwerb und Veräusserung chem. Fabriken u. verwandter Unternehm., sowie der Betrieb aller mit derartigen Unternehm. im Zus.hang stehenden Geschäfte jeder Art. Die Anlagen der Ges. umfassen z. Z. folgende Einzelbetriebe: 1. Die Fabrik in Rumsdorf, unmittelbar am Bahnhof Rehmsdorf, Strecke Zeitz-Altenburg, belegen, zur Extraktion öl- u. fetthaltiger Rohstoffe, Erzeug. von Olein, Fettsäure u. Stearin, Glyzerin, Spezialölen u. Fetten, Raffination von Fetten u. Ölen. Das Werk hat eigenes Anschlussgleis und liegt unmittelbar an der Kohlengrube. 2. Die Fabrik am Bahnhof Cöthen in Anhalt, am Gleis der Staatsbahn Leipzig-Cöthen-Magdeburg und am Bahnhofe der Kleinbahn Cöthen- Dessau, mit eigenem Anschlussgleis und elektr. Rangiervorrichtung. Abt. I: Düngerfabrik, II: Schwefelsäurefabrik. 3. Die Fabrik am Bahnhofe in Dodendorf, an der Strecke Magdeburg- Halberstadt-Thale, mit eigenem Anschlussgleis u. elektr. Rangier-Lokomotive. Abt. I: Dünger- fabrik, II: Schwefelsäurefabrik. 4. Die Fabrik in Burgörner, gegenüber dem Bahnhofe in Hettstedt, der Strecke Berlin-Sangerhausen-Cassel, zur Herstell. künstl. Düngemittel. 5. Die Fabrik in Aue bei Zeitz, in welcher in der Hauptsache stickstoffhaltiger Kunstdünger erzeugt wird. Die Schwefelsäurefabrik ist abgebrannt u. noch nicht wieder aufgebaut worden. Die Grundstücke, auf welchem sich die vorbezeichneten Fabrikanl. befinden, umfassen ein Gesamt- areal von 264 195 qm. Die Fabrikationseinricht. genügen für eine Produktion von mehr als 2 000 000 Doppelzentner. Zur Dampferzeug. dienen? Dampfkessel mit ca. 1600 qm Heizfläche. Die zum Betriebe erforderl. Kraft wird von 10 Betriebsmasch. mit insgesamt 1560 PS. geliefert, darunter 6 Gaskraftmasch. mit 610 PS. Ausser zahlreichen besonderen Apparaten sind im Betriebe: 16 Extrakteure von zusammen 200 cbm Fassungsraum mit zugehörigen Destillations-, Raffination- uud Kühlanlagen, 30 Mühlen und Zerkleinerungsanlagen ver- schiedenster Konstruktion, 16 Schwefelkiesöfen, 6 Bleikammern mit zusammen 11 376 cbm Raum, 3 Schwefelsäurekonzentrationen, ca. 140 Elektromotoren, 18 eigene Kesselwagen dienen dem Versand von Schwefelsäure. Jede Fabrik, ausser Burgörner, hattein eigenes Laboratorium. Alle Werke verfügen über eigene Reparaturwerkstätten zur Selbstherstellung und Reparatur der nach eigenen Verfahren arbeitenden Maschinen, Apparate und Einrichtungen, sowie über Werkstätten für die in den Betrieben vorkommenden Schmiede-, Schlosser-, Kupfer- schmiede-, Zimmerei- und Tischlerarbeiten Die Beleuchtung ist in allen Werken elektrisch aus je einer eigenen Zentrale bezw. aus eigener Akkumulatoren-Batterie. Es werden ca. 560 Beamte und Arb. beschäftigt. Kapital: M. 45 000 000 in 45 000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./3. 1911 um M. 1 000 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 20./4. 1912 um M. 2 000 000. Die G.-V. v. 20./2. 1915 beschloss eine Zus. legung der Aktien 5:3, also Herabsetz, des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 3 000 000. Die G.-V. v. 3./2. 1917 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1000 000 in 1000 Aktien sowie die Zuteilung der neuen Aktien an die Aktionäre der Ges. im Verhältnis 1:3 und die Entnahme des Gegenwerts für die neuen Aktien von der früheren Zus. legung im Sanierungskonto vorhandenen Rücklage von M. 1 018 479. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1920 um M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1919, übernommen von einem Konsort. (Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig) zu 110 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verhältn. 1: 1 vom 10./12. bis 28./12. 1920 zu 110 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 23./9. 1921 um M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./11. 1920, übern. von einem Konsort. (Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig) zu 120 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 3 bis 6./12. 1921 zu 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1922 um M. 25 000 000 in 25 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1921, übern. von einem Konsort. (Allg Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig) zu 130 % bzw. 100 %, davon M. 20 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1 vom 15./5.–29./5. 1922 zu 150 %. Hypothekar-Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 26./2. 1921, rückzahlbar zu 100 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Allg. Deutschen Creditanstalt in Leipzig oder deren Order. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1925 bis spät. 1950 durch jährl. Auslos. im Dez. auf 1./4.; ab 1925 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle auf die Grundstücke in Aue-Aylsdorf, Rumsdorf, Cöthen, Dodendorf u. Burggörner. Zahlst.: Ges.-Kasse; Leipzig: Allgem. Deutsche Credit-Anstalt; Dessau: Anhalt-Dessauische Landesbank; Magdeburg: Dingel & Co.; Berlin: Laband, Stiehl & Co. Kurs: Ende 1921: – %. Eingeführt in Leipzig im Juli 1921. Hypotheken: M. 193 000 (Restkaufgeld auf Dodendorf); am 30./11. 1921 gelöscht. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 122*