1956 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. säure, Anhydrid, Salpetersäure, Salzsäure, Alkalien, Superphosphat, Lithopon etc), ferner alle wichtigen Zwischenprodukte der Teerfabrikation (Naphtylamin-, Naphtol-, Amidon- aphtol-Sulfosäuren etc.), sämtliche Alizarinfarbstoffe, Anilin- und Azofarbstoffe, Küpen- farbstoffe, Schwefelfarbstoffe, eine grosse Reihe bekannter pharmaceut. Produkte, wie Adalin, Aspirin. Helmitol, Heroin, Mesotan, Protargol, Veronal, Sajodin, etc., Kräftigungs- mittel (Somatose, Guajacose etc.), Cellit, das Saatbeizmittel Uspulun, ferner photographische Produkte (Edinol, photograph. Papiere, unentflammbaren Film etc.). – Vorhanden sind zahl- reiche Arb.- u. Beamt.-Wohnh., sowie andere Wohlfahrtsanstalten im Interesse der Arbeiter, speziell in Leverkusen. – Der Gesamtgrundbesitz in Elberfeld, Leverkusen u. Worringen umfasst jetzt ein Terrain von 1285 ha, wovon 612 ha auf Leverkusen entfallen. Das Vermögen der Beamten-Pens.-Kasse belief sich Ende 1921 auf M. 22 000 000. Infolge des Waffenstillstandes fielen Kriegsaufträge des Reiches mit einem Schlage sämtlich weg. Die Betriebe wurden in die Friedenswirtschaft umgestellt. Beschäftigt wurden am 1./9. 1921 2364 Beamte u. 9500 Arb. Die Geschäftslage hat im Geschäftsjahr 1921 ausser- ordentlich geschwankt. Das Geschäft in Farbstoffen hat sich erst im Laufe des Berichts- jahres etwas besser entwickelt. In den letzten Monaten war die Textilindustrie sehr stark beschäftigt, dadurch nahm auch der Absatz in Farbstoffen zu. Der Absatz der Vorkriegs- zeit ist noch nicht annähernd erreicht. Die Exportschwierigkeiten der chem. Industrie sind bekannt. Die Verhältnisse sind in 1921 nicht besser geworden. Das pharma- ceutische Geschäft gestaltete sich ähnlich wie das Farbengeschäft. Im Anfang des Jahres war der Absatz gering, erst im Spätsommer u. Herbst machte sich eine Besserung bemerk- bar. Am Schluss des Jahres war der Export rege. Die photographische Abt. u. die vor einigen Jahren ins Leben gerufene landwirtschaftl. Abt. haben sich zur Zufriedenheit ent- wickelt. Sehr geschädigt haben die wirtschaftlichen Sanktionen, die zur Erzwingung des Londoner Ultimatums auferlegt worden sind. Besonders war es die Errichtung der Rheinzollinie, die ganz willkürlich das Vaterland zerriss u. den Wirtschaftsverkehr zwischen dem besetzten u. unbesetzten Gebiet empfindlich störte, ja zum Teil lahmlegte. Die Zoll- grenze bestand vom 20./4. bis 1./20. 1921. Die Ges. ist zur Behebung der Wohnungsnot dem Bauverein in Opladen beigetreten u. hat sich an der Baugenossenschaft in Wiesdorf beteiligt. Interessengemeinschaft zwischen den Elberfelder Farbenfabriken, der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. u. der A.-G. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow. Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Leverkussen u. Ludwigshafen, 14 % auf Berlin. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu er- mittelnden Erträgnisse der drei Ges. zus.geworfen und unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Wegen Ausgleichung von Unebenheiten zwischen der Elberfelder u. Ludwigs- hafener Ges. siehe bei Kap. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarben-Industrie durch den Beitritt der Firmen Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Kalle & Co. A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter-Meer, Uerdingen u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankf. a. M. Die Dauer der neuen Interessengemeinschaft ist auf 50 Jahre festgesetzt, also v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965. Die Selbständigkeit der Ges. bleibt erhalten u. der Gewinn wird vom 1./1. 1916 ab, im Ausgleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron vom 1./1. 1917 ab, nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt. Die mit der Beteil. Ludwigshafens übereinstimmende Gewinnbeteilig. der Farbenfabriken Bayer wird für die ersten zehn Jahre 24, 82 %, für die spätere Zeit 25, 02 % betragen. Der alten Interessengemeinschaft bleiben für die erwähnte Übergangszeit die Ge- winne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet der Herstellung von synthetischem Ammoniak und der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoffprodukte als Sondergewinne vorbehalten. Der alte Interessengemeinschaftsvertrag muss während der Dauer der neuen Interessengemeinschaft natürlich ausser Kraft treten, so weit er mit den Bestimmungen der neuen Interessengemeinschaft in Widerspruch steht. Es sollen aber, nach- dem innerhalb der neuen Interessengemeinschaft die Gewinne ausgeglichen sind, die auf die drei Firmen der alten Interessengemeinschaft entfallenden Gewinne unter diesen, jeweils auch dem alten Interessengemeinschaftsvertrag verteilt werden. Deshalb wurde der alte Vertrag, um mit dem neuen zeitlich übereinzustimmen, um zehn Jahre, also bis 31./12. 1965 verlängert. Zur Erhalt. der Konkurrenzfähigkeit der Firmen der Int.-Gem. auf dem Welt- markt wurde lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 2./12. 1920 der Vertrag weiter bis zum 3121999 verlängert u. seine Kündig. an die Zustimmung der G.-V. mit einer Majorität von % des vertretenen A.-K. gebunden. Zwecks Übernahme der Stickstoffwerke der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik vereinbarten die Firmen des Konzerns mit Genehmig. ihrer G.-V. die Gründung einer Ges. m. b. H., mit einem St.-Kap. von M. 500 000 000 unter Beteilig. im Verhältnis ihrer Quoten.