Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1959 Firmen, denen nach dem I.-G.-Vertrage Sondergebiete vorbehalten waren, auf diese Gebiete zugunsten der erweiterten I.-G. teilweise verzichtet. Um den Zusammenschluss noch enger zu gestalten ist der am 18./8. 1916 abgeschlossene I.-G.-Vertrag durch G.-V.-B. vom 27./11. 1920 bis 31./12. 1999 verlängert u. kann seine Auflösung nur durch G.-V.-B. u. zwar nur durch eine Mehrheit von des vertretenen Kap. erfolgen. Die Verlängerung geschieht zum Schutz gegen die Auslandskonkurrenz und soll durch engste Zusammenfassung der Organisationen in Einkauf, Verkauf u. Verwaltung, sowie auf dem Gebiete der Fabrikation eine Abwehr der Konkurrenz geschaffen werden. Die gleiche G.-V. beschloss die Aus- scheidung der Stickstoffunternehmungen (Oppau und Merseburg) und ie Gründung der Ammoniakwerke Merseburg-Oppau G. m. b. H. mit einem St.-K. von M. 500 000 000 in Ge- meinschaft mit den I.-G.-Firmen. Die Ges. brachte ihre Stickstoff-Unternehm. zum Buch- wert vom 31./12. 1920 ein. Anteilig an der G. m. b. H. sind die I.-G.-Firmen im Verhält. ihrer I.-G.- Quoten und beträgt diese für die Gesellschaft M. 125 095 000. An der Kohlenzeche Auguste Victoria, velche im Jahre 1907 im Verein mit den beiden anderen Firmen der alten Interessengemeinschaft mit einem Kapitalaufwand von rund M. 18 000 000 erworben wurde. ist die Gesellschaft mit 47,5 % beteiligt Seit Erwerbung der Kuxe wurden weitere M 2 000 000 als Zubusse einbezahlt, woran di. Ges. ebenfalls mit 47,5 % beteiligt ist. Zur Sicherstellung des Braunkohlenbedarfes ihrer Merseburger Ammoniakfabrik hat die Ges. die sämtl. M. 5 000 000 Aktien der Wallendorfer Kohlenwerke Akt.-Ges., Halle a. S., erworben; der Ausbau der Werke ist noch nicht in Angriff genommen. Ausserdem ist die Ges. an der Gew Elise II, der Dörstewitz-Ratt- mannsdorfer Braunkohlen-Ind.-Ges. u. der Zuckerfabrik Körbisdorf Akt.-Ges. beteiligt. Hiervon besitzt die Ges. M. 2 100 000 von M. 2 700 000 A.-K. Neuerdings sicherte sich die Ges. ein Gipsvorkommen am Südharz bei Niedersachswerfen. Die norwegischen Unternehmen der Interessengemeinschaft hat die Ges. 1911 abgestossen, auch die Fabrik in Kristiansand wurde 1916 verkauft. Die englische Niederlass. der Ges. wurde infolge des Krieges durch die engl. Regierung zwangsweise liquidiert. Auf Grund eines Abkommens zwischen den Anteilseignern der Fa. Cassella & Co. G. m. b. H., Frankf. a. M., mit den übrigen I.-G.-Firmen haben die letzteren den grössten Teil des St.-Kap. der Firma Cassella im Aus- tausch gegen eigene Aktien übernommen. Kapital: M. 470 000 000 in 27 500 St.-Aktien à M. 600, 352 914 St.-Aktien (Doppel- Nummern) à M. 1200, 2 St.-Aktien à M. 1600 u. 25 000 Vorz.-Aktien à M. 1 200. Urspr. Aktien-Kapital fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung 1897 um M. 1 500 000, lt. G.-V. v. 6./5. 1899 um M. 1/800 000; 1899 um M. 1 200 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 in 12 500 Aktien à M. 1200. Die G.-V. v. 2./5. 1914 beschloss nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 18 000 000 in 15 000 Aktien zu M. 1200. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1917 um M. 36 000 000 (auf M. 90 000 000) in 3000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 15./11. 1919 um M. 90 000 000 in 75 000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von einem Konsort (Deutsche Bank etc.) zu 107 %, angeb. den bisher Aktionären 1: 1 im Dez. 1919 ebenfalls zu 107 %. Die gleiche a. o. G.-V. beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 72 000 000 (auf M. 252 000 000) in 60 000 Vorz.-Aktien à M. 1200. Diese Vorz.-Aktien erhalten 3½ % Div. und sind div.-ber. ab 1./1. Sie lauten auf Namen u. sind nur mit Zu- stimm. der Ges. übertragbar u. von den übrigen Firmen der Interessengemef; chaft über- nommen. – Durch G.-V.- B. v. 14./5. 1921 sind von den M. 72 000 000 Morz.-Aktien MH. 42 000 000 in St.-Aktien umgewandelt worden u. erhöhte die gleiche G.-V. das Kap. um M. 178 000 000 (also auf M. 430 000 000) in 148 332 St.-Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921. Diese St.-Aktien u. einen Teilbetrag von M. 2 000 000 der in St.- Aktien um- gewandelten Vorz.- Aktien, übernommen von einem Konsortium (Deutsche Bank, Berlin etc.) zu 107 %, angeb. den bisher. Aktionären gegen M. 1200 alte St.-Aktien M. 1200 neue St.-Aktien vom 30./5. bis 28./6. 1921 zu 107 %, davon waren 25 % £ 7 % Aufgeld sofort, 50 % am 1./10. u. 25 % am 1./12. 1921 einzuzahlen, während M. 40 000 000 St.-Aktien im wesentlichen zur Übernahme von Geschäftsanteilen der Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankfurt a. M., verwendet wurden. Infolge der Zerstörung der Oppauer Werke (s. oben) sah sich die Ges. genötigt in Gemeinschaft mit den übrigen I.-G.-Firmen das A.-K. lt. G.-V. v. 10./1. 1922 um M. 40 000 000 (also auf M. 470 000 000) in 33 332 St.-Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 1600 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922 zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre blieb ausgeschlossen. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1901, war unkündbar bis 1908, Stücke (Ser. A Nr. 1–10 000) à M. 1000. lautend auf den Namen der Rhein. Creditbank u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1908 bis längstens 1925 durch jährl. Ausl. spät. am 15./9. (zuerst 1907) auf 2./1.; seit 1908 auch verstärkte Tilg. oder vollständige Kündig. mit 3 monat. Frist zulässig, in welchem Falle die über die regel- mässige Tilg.-Quote hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zu 102 % eingelöst werden. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, jedoch ist die Ges. nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe einer anderen ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einzuräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen exkl. Moskau. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 2 230 000. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1912–1921: 102.50, 100.50, 100.50*, –, 97, –, 101.50*, 105.30, 115.75, 129 %. Eingef. im Febr. 1901. Notiert auch in Mannheim u. Stuttgart.