197% Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Deutsche Zündholzfabriken Akt.-Ges. in Cassel mit Arbeitsstätten in Lauenburg (Pom.), Vordamm bei Driesen, Rheinau (Bad.) u. Lauenburg a. Elbe. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 16./1. 1900. Sitz der Ges. seit 1921 in Cassel. Zweck: Errichtung, Betrieb, Erwerb und Veräusserung von Anlagen aller Art auf dem Gebiete der Zündholzindustrie. Die Ges. betreibt jetzt noch die Juni 1900 mit Wirkung ab 1./5. 1900 seit Jahrzehnten zu Vordamm bei Driesen bestehende Zündholzfabrik von Tatarsky & Sohn. Im Juni 1916 erfolgte der Ankauf der von der Firma Adolf Schönfeld betriebenen Zündholzfabrik in Lauenburg a. E. Die Ges. besitzt das ganze St.-Kap. von M. 200 000 der Hannov.-Zündholz-Comp. G. m. b. H. 1905 ist die Deutsche Zündholzfabrik Diamant in Rheinau in den Besitz der Lauenburger Ges. übergegangen. Per 1./7. 1912 kam eine allg. Regulierung der Verkaufspreise durch den Verein der Zündholzfabrikanten zustande. Im J. 1914/15–1917/18 erhebliche Lieferungen der pyrotechn. Abt. an die Heeresverwalt. 1918/19 Umstell. zur Friedensarbeit. Seit Juli 1921 besteht eine enge Arbeitsgemeinschaft mit der Stahl & Nölke A.-G. für Zündwarenfabrikation in Cassel. Kapital: M. 6 000 000 in 5000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. die G.-V. v. 15./12. 1904 beschloss das A.-K. auf M. 1 600 000 zu erhöhen. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 15./9. 1905 um M. 300 000 (auf M. 1 900 000). Weitere Kap.-Erhöh. It. G.-V. v. 8./2. 1920 um M. 100 000 in 100 St.-Aktien, begeben zu 107 %, u. um M. 1 000 000 in 1000 6 % Vorz.-Aktien, begeben zu 105 %. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 6./12. 1921 um M. 3 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 3000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1921, übern. von einem Konsort. zu 120 %, angeb. den bish. Aktionären im Verh. 1:1 vom 26./1. bis 18./2. 1922 zu 130 %. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Oblig., übern. von S. J. Werthauer jr. Nachf. in Cassel. Hypotheken: M. 29 000 auf Vordamm, M. 99 000 auf Lauenburg in Po., M. 28 000 auf Lauenburg a. E. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6; (bis 1921: 1./11.–31./10). Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rückl., 6 % Diy. an Vorz.-Aktien ohne Nachz.-Anspruch, hierauf 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Uber- schussvertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergüt. von M. 5000), Rest Sup.-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1921: Aktiva: Grundstück in Lauenburg i. P., Rheinau, Vordamm u. Lauenburg a. E. 284 797, Gebäude do. 1 043 508, Masch. do. 1 040 375, Mobil. 49 893, Fuhr- werk 38 089, Waren 4 980 607, Patent- u. Marken Kto 2, Debit. 11 526 301, Effekten 14 241, Beteil. 275 001, Kassa 65 248. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Ern.-F. 700 000, Hypoth. 156 000, Kredit. einschl. Steuerverpflicht. 14 086 942, unerhob. Div. 3617, Pens.- u. Unterst.-F. 358 555, Div. 560 000, Talonsteuer 12 000, Vortrag 140 950. Sa. M. 19 318 065. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 058 163, Abschr. 213 000, Dubio 20 891, Reingewinn 712 950. – Kredit: Vortrag 92 518, Geschäftsgewinn 1 912 488. Sa. M. 2 005 006. Dividenden 1911/12–1920/21: 41, 7½, 8, 12, 15, 15, 10, 15, 15, 25 %. Ausserdem für 1918 eine Sonderausschüttung von 17½ % = M. 700 in Kriegsanleihe auf je M. 4000, für 1918/19 ein Sondervergüt. von 30 % verteilt. Vorz.-Aktien 1919/20–1920/21: Je 6 % Vorstand: Gen.-Dir. Herm. Kühn, Dir. Dr. Fr. Bischof, Dir. Kurt Goldberg, Dir. Otto Lübsen, Dir. Paul Tils, sämtl. zu Cassel. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Adolph Nau, Hamburg; Stellv. Komm.-Rat Rich. Dyhren- furth, Fabrikbes. Carl Thieme, Berlin; Komm.-Rat M. Wertheim, Cassel. Zahlstellen: Berlin: J. Dreyfus & Co.; Cassel: S. J. Werthauer jr. Nachf. Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co., A.-G. in Dömitz, Direktion u. Zentrale in Hamburg I, Mönckebergstr. 31 (Versmannhaus). Gegründet: 13. bezw. 29./11. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 2./12. 1905. Dauer bis 31./12. 1925. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Auf das A.-K. ist von der Firma Sprengstoff- werke Dr. R. Nahnsen & Co. Commandit-Ges. ihr gesamtes Geschäftsvermögen mit Aktivis u. Passivis einschliessl. des vorhandenen Reservefonds eingebracht worden. Als Gegenwert für dieses Einbringen erhielt die Firma Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. 3110 Aktien à M. 1000. Die sämtlichen Gründungskosten sind von den Gründern übernommen. 7 Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Dynamit u. allen sonst. Erzeugnissen der Sprengstoff- industrie, insbes. die Fortführ. der bisher von der Firma Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. Commandit-Ges. betriebenen Geschäfte. Der Gegenstand des Unternehmens wurde 1919 dahin erweitert, dass der Ges. die Herstellung von Waren und sonstigen Industrieerzeug- nissen aller Art sowie der Handel mit solchen gestattet ist. Die Ges. besitzt Fabriken in Dömitz, Anzhausen bei Siegen, Neuwied a. Rh. u. Breslau. Zugänge auf Anlage-Kti 1919–1921 M. 286 334, 1 021 837, 461 764. 1919 Betriebsumstellung auf Friedenswirtschaft, spez. Herstell. von Bergwerks-Sprengstoffen u. Sprengkapseln. Auch Anfertigung von Gas- u. Wasserarmaturen. Die a. o. G.-V. v. 5./2. 1912 genehmigte den Abschluss eines Vertrages mit der Dynamit- A.-G. vormals Alfred Nobel & Co., Hamburg, zum Zwecke der Angliederung an diese Ges. Das Wesentliche aus diesem Vertrage ist, dass vom 1./1. 1912 ab der Betrieb für Rechnung der Dynamit-A.-G. vormals Alfred Nobel & Co. erfolgt u. dass dagegen letztere Firma der