0 1980 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Waren u. sonst. Industrieerzeugnissen aller Art sowie der Handelmitsolchengestattet ist. Die Ges. steht mit der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in einem Vertragsverhältnis, das lt. G.-V.-B. v. 28./6. 1915 eine Abänderung erfuhr. Als Grundlage für die Berechnung des Gewinn- anteils der Ges. wird infolgedessen die Div. der genannten Ges. zu Grunde gelegt. Die Fabrik der Ges. befindet sich in Lustheide, Gemeinde Refrath, Bürgermeisterei Bensberg (Rheinl.). Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./12. 1890 um M. 900 000 in 900 Aktien, begeben zu 107 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1000 an jedes Mitgl.), Überrest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Ländereien, Fabrik, Konz., Inventar u. Utensil. 57 688, Rohstoffe u. Waren 410, Bankguth., Kassa u. Wertp. 67 785, Debit. 1 556 472. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Kredit. 49 496, R.-F. 130 162, Spez.-R.-F. 111 994, Gewinn 190 702. Sa. M. 1 682 356. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. u. besond. Unk. 220 086, Abschreib. 3036, Überschuss 190 702 (davon Div. 180 000, Tant. an A.-R. 10 702). – Kredit: Überschuss aus eig. Geschäft u. Beteilig. 409 774, Zs. 4051. Sa. M. 413 825. Kurs Ende 1912–1921: 120, 120, 120*, –, 150, –, 120*, 110, 180, 600 %. Aufgelegt 29./7. 1896 zu 175.25 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1912–1921: 7½, 7½, 7½, 16½, 15, 15, 11, 12, 12, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: R. E. Berckemeyer, Stellv. Dr. jur. G. R. Schmidt. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Ed. C. Hamberg, Stellv. Rechtsanw. Dr. Ascan Klée Gobert, Notar A. H. Martin, Gen.-Dir. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Gen.-Dir. F. F. Richter. Zahlstellen: Hamburg: Eigene Kasse, L. Behrens & Söhne, Kasse der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. Sprengstoffwerke Glückauf, Akt.-Ges. in Hamburg 19. Gegründet: 20./10. 1904. Gründung s. Jahrg. 1905/1906. Sitz bis 25./2. 1905 in Cöln a. Rh. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Sprengstoffen u. Entleerung von Munition sowie Herstellung von Industrieerzeugnissen aus Holz, Metallen oder sonstigem Rohmaterial sowie alle damit im Zusammenhang stehenden kaufmännischen Geschäfte, ebenso die Aus- nutzung von diesbezüglichen Patenten. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung sämtl. Geschäfts- anteile der Cölner Sprengstoffwerke „Glückauf“ G. m. b. H. in Cöln, welch letztere Ges. zur Auflös. gebracht ist. Die Ges. stellt einen neuen Sicherheitssprengstoff, besonders für Bergwerke etc., her. Der Verlustsaldo aus 1908 von M. 188 255 stieg 1909 auf M. 198 729 d. konnte 1910 u. 1911 nicht vermindert werden. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Für 1917 ergab sich ein neuer Verlust von M. 377 154, da die Fabrik infolge einer Explosion seit 10./2. 1917 stillsteht, 1918 stieg der Bilanzverlust auf M. 546 184, vermindert 1919 auf M. 472 956. Die a. o. G.-V. v. 6./10. genehmigte den mit der ,Ges. zur Verwertung von Heeresgut“ abgeschlossenen Pachtvertrag, nach dem die in der Quickborner Gegend gelegenen Gebäude und vorhandenen Materialien auf die Zeit vom 1./9. 1919 bis 1./9.1922 gegen eine jährliche Pachtsumme von M. 175 000 überlassen werden. Die Pächterin erhält ausserdem ein Kaufsrecht bis zum 1./7. 1922 eingeräumt bei einem Preise von M. 1 100 000 Die Ges. bezweckt durch diesen Vertrag aus ihrer schwierigen finanziellen Lage heraus zu kommen, da die Weiterführung der Sprengstoffwerke in eigener Regie sich sehr schwierig gestalten würde. Zu einer Umstellung der Betriebe fehlen die erforderlichen Mittel. Die Pachtsumme reicht aus, um eine innere Sanierung der Ges. Berbeizuführen. Kapital: M. 1 200 000 in 600 abgest. u. 600 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./2. bezw. 4./11. 1905 um M. 250 000 bezw. M. 200 000, erstere begeben zu pari, letzrere zu 105 %. A.-K. also M. 600 000. Zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1911: M. 198 729), sowie zu Abschreib. beschloss die G.-V. v. 30./4. 1912 Herabsetzung des A.-K. von M. 600 000 auf M. 300 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1. Dann wieder erhöht lt. G.-V. v. 16./12. 1915 um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915; die neuen 300 Aktien wurden den alten Aktionären gratis überlassen. Die G.-V. v. 16./5. 1917 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 (also auf M. 1 200 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917,, begeben zu 105 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 22 500, Gebäude 647 000, Masch. u. Appa- rate 196 500, Lichtanlage 1, Dampfheizungs-Kto 73 500, Wasserleit. 5000, Laboratoriums- inventar 1, Fabrik- u. Bureauinventar 2000, Einfriedig. 1750, Bahnanlage 26 000, Patente 1, Beteilig. 7001, Effekten 250 907, Bank, Kasse, Postscheck 126 955, Debit. 219 749, Verlust 178 907. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Kredit. 50 340, Steuer-Kto 507 433. Sa. M. 1 757 773. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 472 956, allg. Unk.: Handl.-Unk., Ge- hälter, Steuern, Versich. etc. 171 921, Abschreib. 148 750. – Kredit: Fabrikations-K to 439 721 Pacht 175 000, Verlust 178 907. Sa. M. 793 628. Dividenden 1905–1920: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 40, 30, 100, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Carl Eberhard, Hugo Reimann.