1988 Ö1., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Berliner Fleischermeistern u. Gastwirten zum Zwecke der Verwertung der in ihren Be- trieben abfallenden Knochen begründete G. m. b. H. Zur Schaffung eines festen Mittelpunktes der Interessen des Scheidemandel-Konzerns in Bayern wurden 1917 die bayerischen Interessen der Scheidemandel-Gesellschaft an die Zentral-Gesellschaft für chemische Industrien m. b. H. übertragen, welche ihren Sitz nach München verlegte. Diese Ges. übernahm sämtl. in Bayern gelegenen Betriebe u. die Inter- essen des Konzerns der Scheidemandel A.-G. Insbesondere gingen die Fabriken Landshut I u. II u. Lehrberg auf die genannte Ges. über. Als neues Gebiet hat die Ges. die Fabrik Freimann in Verbindung mit einem bayerischen Unternehmen der chem. Industrie für Kriegszwecke umgestaltet u. in Betrieb genommen. Ferner übernahm die Ges. die Organi- sation der Abfallfettverwertung in Bayern in Verbind. mit der Hausmüllverwertung Puch- heim G. m. b. H., von deren Stammkap. die Zentral-Ges. die Majorität bereits besass. Die a. o. G.-V. v. 25./8. 1917 erteilte Genehmigung zur Übernahme des Vermögens der Wilhelmsburger Chem. Fabrik Hamburg, Wilhelmbsurg a. Elbe, als Ganzes ohne Liquidation, insbes. des Verschmelzungsvertrages. Von dieser Ges. besass die Ges. Scheidemandel bereits M. 595 000 des M. 600 000 betragenden A.-K. Die Ges. hat 1917 das A.-K. von M. 1 200 000 der Spratt A.-G. in Rummelsburg (Hundekuchen- u. Hühnerfutterfabrik) erworben. Sie beteiligte sich bei der Fettsäure- u. Glycerinfabrik Mannheim, der Liebig Fleischextrakt Co. in Antwerpen u. Köln u. anderen, für die Erweiter. des Arbeitsgebietes brauchbaren Unternehm. 1905 erfolgte der Umtausch der Akt. der A.-G. für chem. Industrie, Wien, in solche der Ges. Die österr. Ges., welche als selbständ. Ges bestehen blieb, wurde 1905/06 einer Reorganisation unterzogen. In der a. o. G.-V. der A.-G. für chem. Industrie in Wien von 1919 wurde im Hinblick darauf, dass sich die Betriebe der Ges. zum Teil in Deutschösterreich, zum Teil in der tschechoslowakischen Republik und zum Teil im jugoslawischen Staate befinden, der Be- schluss gefasst, die Ges. in drei selbständige Aktiengesellschaften zu teilen und zwar eine mit dem Sitze in Prag, eine mit dem Sitze in Laibach und eine mit dem Sitze in Wien, ev. den Sitz der Ges. hinsichtlich der im Gebiete der tschechoslowakischen Republik gelegenen Betriebsstätten nach Prag und hinsichtlich der im jugoslawischen Staate gelege- nen Betriebsstätte nach Laibach zu verlegen. 1921 wurde eine Verkaufsorganisation für den Leim, das Hauptprodukt der Ges., gegründet, der „Concernos“, Vertriebsges. chem. Produkte m. b. H., Berlin. Diese Ges. umfasst nahezu alle massgebenden Leimgrosshändler Deutschlands u. konnte trotz ihres kurzen Bestandes eine Stabilisier. der Absatzverhältnisse auf dem Leimmarkt herbeiführen. – Ferner mussten wegen der Aufteilung der früheren österr.-ungar. Monarchie die dem deutschen Reichsverband für Knochenverwertung (Rohag) nahestehenden österr. Rohproduktenges. in nationalstaatliche Ges. umgewandelt werden. Zunächst hat sich die gesamte tschechische knochenverarbeitende Industrie mit fast allen dortigen Rohproduktenhändlern zu einer tschechischen Rohag vereinigt mit dem Sitz in Prag, Vors. des A.-R. wurde Gen.-Dir. Salomon, Gründer u. Vors der deutschen Rohag. Ein internationales freundschaftl. Zusammenarbeiten mit anderen Rohagorganisationen des Scheidemandel-Konzerns wird augestrebt. –— Die Beteil. an der Lederleimindustrie wird erweitert. Die Interessen auf dem Gebiete des technischen Fettes werden ausgebaut, so dass die Ges. sich durch Einglieder. in die Weiterverarbeit. u. Verteil. einen Anteil an dem Ergebnis der Endprodukte sichert. Ebenfalls sind die Xuslandsinteressen vergrössert worden. Kapital: Bis 26./9. 1922: M. 50 000 000 in 50 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht It. G.-V. v. 20./2. 1896 um M. 300 000 in 300 Aktien, ferner lt. G.-V. v. 31./12. 1903 um M. 950 000. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 500 000. Die G.-V. v. 26./8.1905 beschloss Erhöh. des M. 3 000 000 betragenden A.-K. bis auf M. 6 000 000. Diese Aktien sind den Aktionären der A.-G. für chem. Ind. in Wien mit der Massgabe zum Umtausch angeboten, dass auf je 35 Akt. genannter Ges. à K 400 = K 14 000 3 Akt. der deutschen Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Hiervon ist für 28 980 Aktien der österr. Ges. Gebrauch gemacht u. demnach das A.-K. von Scheidemandel um M. 2 484 000 auf M. 5 484 000 erhöht worden. In der G.-V. v. 28./3. 1908 wurde beschlossen, das A.-K. der Ges. durch Ausgabe von 516 Aktien auf M. 6 000 000 zu erhöhen. Die a. o. G.-V. v. 19./9. 1910 beschloss weitere Erhöh. um M. 2 000 000 (also auf M. 8 000 000). Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./10. 1911 um M. 3 000 000 (auf M. 11 000 000) in 3000 Aktien. Über Sanier. der Ges. 1915 siehe dieses Handb. 1921/22 I. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./11. 1920 um M. 10 000 000 (also auf M. 21 000 000) in 10 000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./1. 1922 um M. 29 000 000 (also auf M. 50 000 000) in 29 000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921, übern. von der Dresdner Bank u. zwar M. 18 500 000 zu 100 %, welche bis zur ordentl. G.-V. in 1923 nach Abruf der Ges. zu 105 % an Dritte zu liefern sind, u. M. 10 500 000 zu 270 %. Letzterer Betrag angeb. den bisher. Aktion. i. Verh. 2: 1 vom 1./3.–22./3. 1922 zu 300 %. Die Kosten der Kap.-Erhöh. in Höhe von M. 10 500 000 trägt der Übernehmer bis zur Höhe von 25 % je Aktie, die Kosten der M. 18 500 000 trägt die Ges. Der G.-V. v. 26./9. 1922 liegt ein Antrag über Erhöh. des A.-K. um M. 25 000 000 vor. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event- Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., 12 % Tant. dem A.-R., wovon der engere Ausschuss einen Anteil von 3 %, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Grundstücke in Berlin und auswärts, Fabrikanlagen, Laboratorien, Bureaueinricht. u. Patente 2 082 055, Wertp. u. Beteilig. 6 846 439, Bankguth.