1992 Öl-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Stroedter-Werke Akt.-Ges. in Biebrich a. Rh. Gegründet: 14./6. 1922; eingetragen 11./8. 1922. Gründer: Fabrikant Karl Stroedter, Biebrich a. Rh.; Fabrikant Aug. Bamberger, Mainz; Otto Deuss, Rud. Hast, prakt. Arzt Dr. Leo Katzenstein, Otto Stier, Fa. Lembach u. Schleicher G. m. b. H., Wiesbaden; Wilhelm Stroedter, Biebrich a. Rh.; Ges. für chem. u. verwandte Industrie m. b. H., Nathan Schack, Frankfurt a. M. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der unter den Firmen Verein. Seifen- u. Sodafabriken G. m. b. H., Biebrich a. Rh. und Pharmaceut. Industrie-G. m. b. H., Wiesbaden, betriebenen Fabrikations- und Handelsgeschäfte, insbesondere Herstellung und Vertrieb von Seifen und pharmaceut. Präparaten sowie Betrieb aller mit diesen Geschäften verwandten Industrieen u. Gewerbe, ferner die vorübergehende u. dauernde Errichtung von Zweigniederlassungen im In- u. Auslande sowie die Beteiligung an Unternehmungen jeder Art, die dem Gesell- schaftszweck dienlich erscheinen. Die Vereinigten Seifen- u. Sodafabriken G. m. b. H. sind aus den Firmen Karl Stroedter & Co., Biebrich u. Valentin Fritz, Mainz, hervorgegangen. Kapital: M. 3 300 000 in 300 Aktien Reihe A u. 3000 Aktien Reihe B à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 % bezügl. 110 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. (erstes Geschäftsjahr: 1./4.–31./12.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Wilh. Stroedter, Biebrich; Otto Stier, Wiesbaden. Aufsichtsrat: Ernst Aug. Bamberger, Mainz; Dr. Ferd. Blumenthal, Otto Deuss, Dr. Leo Katzenstein, Willi Pfeiffer, Wiesbaden; Nathan Schock, Frankfurt a. M. Bremen-Besigheimer Oelfabriken, Akt.-Ges. in Bremen. Gegründet: 19./7. 1889 unter der Firma Oelfabrik Besigheim vorm. Fr. Kollmar in Besig- heim; eingetr. 3./8. 1889. Firma u. Sitz der Ges. lt. G.-V. v. 16./3. 1895 geändert. Zweck: Betrieb der Ölbereitung u. der damit verbund. Geschäfte sowie der Handel in Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten dieses Geschäftszweiges. Die Ges. ist berechtigt, sich an gleichen oder ähnlichen Geschäften zu beteil. u. Zweigniederl. zu errichten. Unter Zu- stimmung des Aufsichtsrats ist es der Ges. ferner gestattet, andere Gewerbe u. Handels- geschäfte zu betreiben. Die Fabrikanl. bef. sich in Bremen am Holz- u. Fabrikhafen. Der Grundbes. umfasst rd. 85 000 qm (davon rd. 5000 qm in Erbpacht vom Bremer Staat), wo- von rd. 20 000 qm bebaut sind. Das Werk bes. an dem für Seeschiffe fahrbar. Holz- u. Fabrikhafen eine eigene Lösch- u. Ladebrücke, durch die die Entladung der direkt von überseeisch. Häfen ankomm. Dampfer sowie der Leichter-Fahrzeuge erfolgt. Die Überführ. der Saaten nach der Fabrik bezw. den Lagerspeichern erf. durch Elevatoren u. Transport- bänder. Ferner sind ausgedehnte Gleisanlagen vorhanden, die die Fabrik mit dem staatl. Rangierbahnhof bezw.Hafenanlagen verbinden. Die Fabrikgeb. sind mehrstöckig, massiv gebaut u. fassen insges. etwa 18 000 t Saat. Das Werk umfasst vier Pressenfabriken zur Verarbeitung der Ölsaaten, eine Raffinationsanlage zur Veredlung der Speise-Ole, eine Fett- härtungsanlage zur Überführung von flüssigen OÖlen in feste Speisefette, eine Wasserstoff- erzeugungsanlage zur Herst. von tägl. 20 000 cbm Wasserstoff, der teils bei der Fetthärtung benötigt, teils in Flaschen, komprimiert an die metallverarbeitende Industrie verkauft wird. Die Bremen-Besigheimer Ölfabriken haben eine Verarbeitungskapazität von 180 000 t Saat pro Jahr. Die Ges. hat während der letzten 6 Jahre bis zu der im Jahre 1920 erfolgten Aufhebung der Ölzwangsbewirtschaftung nur im Lohn für das Reich gearbeitet. Die Dampfkraftanlange erzeugt insgesamt 5000 PS. Zurzeit werden rund 900 Angestellte u. Arb. beschäftigt. Die frühere Fabrikanlage in Besigheim wurde 1920 aufgelöst, die Masch. wurden in das Bremer Werk überführt, während die Anlagen mit angemessenem Buch- gewinn verkauft wurden. Kapital: M. 32 000 000 in 32 000 gleichwertigen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, wurde das Kapital lt. G.-V. v. 16./3. 1895 auf M. 300 000 herabgesetzt und gleichzeitig wieder auf M. 1 100 000 erhöht, weitere Erhöh. lt. G.-V. v. Mai 1897 um M. 400 000. Die G.-V. v. 11./. 1902 beschloss Erhöh. um M. 500 000. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1907 beschloss die Ausgabe von 8 % Vorz.-Aktien durch Zuzahl. von M. 250 auf jede Aktie = M. 500 000. Da diese Zuzahl. auf sämtl. Aktien geleistet wurde, so blieb das Rechtsverhältnis der Aktien unverändert; eine Abstemp. derselben in Vorz.-Aktien war nicht erforderlich. Die a. o. G.-V. v. 4./9. 1908 beschloss weitere Erhöh. des A.-K um M. 1 000 000,, Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1910 um M. 1 000 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 23./3. 1911 um M. 1 000 000. Sodann beschloss die G.-V. v. 2./4. 1912 nochmalige Erhöh. um M. 1 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1914 um M. 1 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1918 um M. 3 000 000 (auf M. 10 000 000). Die G.-V. v. 20./10. 1920 beschloss zwecks Herbeiführung engerer Interessen. gemeinschaft zwischen dem Verein Deutscher Oelfabriken, Mannheim u. der Oelfabrik Gross Gerau, Bremen das Kap. um M. 13 152 000 zu erhöhen. Den Aktionären der Mannheimer bezw. der Gross-Gerauer Ges. wurden gegen Hergabe von je M. 3000 ihrer Aktien im Um- tausch M. 2000 Bremen-Besigheimer Aktien mit Div.-Schein ab 1./1. 1921 überlassen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./10. 1920 um M. 8 848 000 (also auf M. 32 000 000) in 8848 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übernommen von einem Konsort (Bremer Bank Fil. d. Dresdner Bank, Bremen), davon M. 4 000 000 angeb. den bisher. Aktionären