1994 01-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Dieses setzt sich zusammen aus M. 400 000 alten Aktien der Firma Hegeler & Brünings (die anderen M. 400 000 dieser Ges. sind von den derzeitigen Aktionären kostenlos zur Verfüg. gestellt), ferner aus einer Beteil. der Ölfabrik Gross-Gerau Bremen mit M. 400 000 u. einer solchen von Bremer Kauf- leuten u. Kapitalisten im Betrage von M. 600 000. Die G.-V. v. 20./2. 1913 beschloss Erhöh. um M. 600 000, wovon nur M. 100 000 zu 100 % begeben wurden. A.-K. somit M. 1 500 000. Die a. o. G.-V. v. 14./2. 1914 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914 begeben zu 105 %. Hypothek: M. 65 267. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundst. 284 028, Geb. 764 000, Masch. u. Einricht. 2 715 000, Gleise 99 000, Utensil. 97 000, div. Anlagen 356 000, Lizenzen 350 000, Rohmaterial. u. Ingredienzien 1 460 129, div. Bestände 1 492 810, Debit. inkl. Bankguth. 617 631, Kassa 9, Unk.-Vortrag 76 127. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hyp. 65 267, Kredit. 3 949 474, Unk.-Vortrag 886 818, unerhobene Div. 240, R.-F. 67 295, Tant. 9375, Div. 300 000, Vortrag 33 265. Sa. M. 8 311 736. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 473 277, Reingewinn 360 655. – Kredit: Vortrag 349, Betriebsgewinn abzügl. Unk. 833 584. Sa. M. 833 933. Dividenden 1912–1921: 0, 0, 0, 6, 0, 0, 4, 8, 10, 10 %. Direktion: Dr. Ferd. Hensel. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. A. Strube, Bremen; Stellv. Dir. A. Volland, Hamburg; B. C. Heye, Bremen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Nationalbank f. Deutschl., Oldenburg u. Brake: Oldenb. Spar- u. Leihbank. Oelfabrik Grossgerau-Bremen in Bremen mit Zweigniederlassung in Gross-Gerau. Gegründet: 11./11. 1882 (eingetr. 4./4. 1886) in Grossgerau unter der Firma Oelfabrik Gross-Gerau vorm. Schoenenberger & Co. Nach Errichtung einer Zweigniederlassung in Brenien durch G.-V.-B. v. 3./11. 1899 wurde die Firma umgeändert in „Oelfabrik Gross- Gerau-Bremen“. Durch Beschluss v. 29./6. 1901 wurde Bremen zum Ort der Hauptnieder- lassung bestimmt und die Niederlassung in Gross-Gerau in eine Zweigniederlassung umge- wandelt. Eingetragen in Bremen am 9./5. 1900 bezw. 17./9. 1901. Zweck: Herstellung und Verwertung von Ölen und mit der Ölfabrikation zusammen- hängenden Fabrikaten jeder Art. Die Hauptfabrikation in den Fabriken ist die Verarbeitung von Coprah u. Palmkernen, in den Bremer Fabriken ausserdem noch solche von Baumwoll- saat. Die Hauptversandartikel sind somit: Kokosöl, Palmkernöl, Baumwollsaatöl u. deren Rückstände: Kokoskuchen, Palmkuchen, Baumwollensaatmehl, die als Viehfutter Verwend. finden. Besitztum: In Bremen befindet sich die Hauptfabrik mit dem Zentralverwaltungs- gebäude am Holz- u. Fabrikhafen; Gelände ca. 17 800 qm, wovon ca. 9000 qm im Eigen- tum der Ges. stehen, der Rest ist vom Staate gepachtet mit Vorkaufsrecht u. der Pflicht der Ges., das Grundstück innerhalb 10 Jahren, ab 1./10. 1906 gerechnet, käuflich zu erwerben, u. zwar zum Preise von M. 24 pro qm. Die Zufuhr der Rohware erfolgt auf der Weser. Das Etabligssement hat nach der Wasser- u. der Landseite Eisenbahnanschluss. In Gross-Gerau dale sich die Fabrikanlage (Flächenraum 20 500 qm) an der Mühlenstr. u. hat einen eigenen Eisenbahnanschluss vom Bahnhof Gross-Gerau von ca. 600 m Länge. Auch hier erfolgt die Zufuhr der Rohware fast ausschliessl. auf dem Wasserwege von den See- häfen nach Mainz-Gustavsburg, wo die Ware umgeladen u. per Bahn nach Gross-Gerau weiter transportiert wird. Die zum Betrieb erforderliche Kraft wird von 2 Dampfmasch. von insges. 1550 PS. geliefert, ausserdem besitzt jede Fabrik eine Reservemasch. von 400 PS. Die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 360 t Rohware (Olfrüchte) pro Tag (zu 24 Stdn. gerechnet). Die Kunerolwerke, welche seit Anfang 1909 eine besondere Abteilung der Fabriken bildeten u. Pflanzenbutter Kunerol“ herstellen, wurden 1912 in eine besondere Ges. unter der Firma Kunerolwerke G. m. b. H. in Bremen (St.-Kap. M. 1 500 000) umgewandelt, welche die Ölfabr. Grossgerau-Bremen besitzt (letzte Div. 10, 7, 6 %,. Seit Mitte Okt. 1909 findet die Fabrikat. dieser Tochter-Ges. in einer in Bremen-Hastedt neu eingerichteten u. wesentlich grösser angelegten Fabrik statt. Am 22./9. 1906 Brand der Bremer Fabrik der Ges. Grossgerau-Bremen. Die neue Fabrik in Bremen wurde ganz in Stein u. Eisenbeton aufgeführt u. gelangte Jahr nach dem Brande wieder in Betrieb; mit Sprinkleranlage versehen. Sämtl. Neuanlagen erforderten bis ult. März 1908 M. 2 142 851. Zugänge 1908/09–1916/17: M. 137 752, 192 400, 671 542, 262 040, 648 397, 142 036, rd. 83 000. 58 500, 75 888, 116 752, 1920: M. 374 858. 1911/12 Erwerb bezw. Beteiligung an einem Fetthärtungsverfahren für tierische Öle zu technischen u. zu Speise-Zwecken, haupt- sächlich Trane und Fischöle; siehe auch Kap. Die Fettraffinerie-Akt.-Ges. hat das Ver- fahren für technische Zwecke erworben; die Ges. Grossgerau-Bremen ist an dieser Ges. be- teiligt (Div. 1915–1917: 6, 0, 0 %). Das Patent f. Speisezwecke hat Grossgerau-Bremen behalten, beabsichtigt aber vorläufig nicht es auszunutzen. 1918/19 grosse Abschreib. auf Kriegsanl., daher keine Div. Seit Juli 1919 ist die Ölfabrik wieder in beschränktem Masse in Bcetrieb.