01., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 2005 sämtliche in Hamburg u. Köln vorhandenen, den Vorbesitzern gehörenden Fabriken, Masch., Baulichkeiten u. Vorräte. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Vaselin, 01, Fett, chemischen Produkten für Textilindustrie sowie Betrieb von anderen Fabrikations- u. Handelsgeschäften u. Beteiligung an anderen Unternehmungen. Dem Fabrikationsbetriebe der Gesell- schaft dienen die Fabriken in Hamburg u. Köln. Die Hamburger Fabrik befindet sich im Freihafen Kl. Grasbrook (am Reiherstiegkanal), ist auf Staatsgrund errichtet und umfasst ca. 36 000 qm Bodenfläche. Sie hat an zwei Seiten Wasserfront, von denen die eine, der Kai am Reiherstieg, zum Anlegen selbst grosser Seeschiffe geeignet ist. Mittels besonderer Pumpanlagen werden die importierten Ölmengen unmittelbar aus den Tank- schiffen in die Tanks der Fabrik übernommen. Die Tankanlage wird z. Zt. vergrössert. Für die Aufnahme und Abgabe anderer Güter dienen die am Kai angebrachten elektrischen Kräne u. Winden. An den beiden anderen Fronten der Fabrik ist Eisenbahn-Anschluss. Zur Verteilung des Oeles auf die verschiedenen Abteilungen der Fabrik ist eine von drei Pumpenhäusern bediente Oelverteilungsanlage vorhanden, die insges. mit ca. 25 Pumpen ausgestattet ist. Zur Kraft- u. Dampferzeugung dienen 4 Dampfkessel mit ca. 1000 qm Heizfläche u. 2 stationären Dampfmaschinen mit ca. 1000 PS. Nutzleistung. Ferner besitzt die Fabrik 1 Kälteanlage mit 2 Maschinen von zus. 32 000 Kalorien, 2 grosse Niederdruck- Kompressoren, 2 Hochdruck-Kompressoren, 1 Ölmotor u. eine Reihe elektrischer Motore. Dem Landtransport dienen die erforderlichen Kesselwagen. Infolge Ablieferung des der Gesellschaft gehörigen Seeschiffsraum ist neuer Tankschiffsraum im Bau. Die Kölner Fabrik dient im allgemeinen demselben Fabrikationszweig, ist jedoch früher erbaut u. kleiner als das Hamburger Werk. Die Gesellschaft beschäftigt insges. etwa 650 Angestellte u. Arbeiter. Die Gesellschaft besitzt alle Anteile der Chemische Werke für Textil-Industrie G. m. b. H., Hamburg, Deutsche Elektrion-Oel-Gesellschaft m. b. H., Hamburg u. ist ausserdem an einigen anderen inländischen Gesellschaften beteiligt. 1921 ist zur Verwalt. der Reederei- Abt. die Tankdampfer-Ges. ,Ossag“ G. m. b. H. gegründet worden. Das Schicksal mehrerer Gesellschaften im ehemals feindl. Ausland, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, bezw. die Höhe der dafür der Gesellschaft zukommender Entschädigungen ist ungewiss. Kapital: M. 100 000 000 in 60 000 St.-Aktien u. 18 000 Vorz.-Aktien Lit A, die eine 6 % Vorz.-Div. geniessen u. 22 000 5½ % Vorz.-Aktien Lit. B à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./12. 1907 um M. 500 000; dazu lt. G.-V. v. 30./4. 1914 M. 500 000. Die G.-V. v. 27./5. 1916 beschloss weitere Erhöh. um M. 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1920 um M. 3 000 000 in St.-Aktien u. um M. 5 000 000 in Vorz-Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1921 um M. 12 000 000 in 5000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. (M. M. Warburg & Co., Deutsche Bank, Hamburg, A. Levy, Köln) zu 110 % u. 7000 Vorz.-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.- Div. Letztere können seitens der Ges. nach vorheriger 6monatl. Kündig. zu 120 % zurück- gekauft werden u. bei eventl. Liquid. der Ges. findet vorzugsweise Rückzahl. zu 120 % statt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 14./12. 1921 um M. 24 000 000 in 18 000 St.-Aktien u. 6000 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, letztere übern. von einem Konsoft. zu 103 %, während die St.-Aktien zu 110 % u. den älteren St.-Aktien im Range gleich stehen; davon die Vorz.-Aktien angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 5./1.–16./1. 1922 zu 110 %. Die Vorz.-Aktien sind den früher begeb. 6 % Vorz.-Aktien gleichberechtigt. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 7./6. 1922 um M. 52 000 000 in 30 000 St.-Aktien u. 22 000 Vorz.-Aktien Lit. B à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Hiervon wurden die neuen 22 000 Vorz.-Aktien Lit. B. zu 110 % u. von den 25 000 neuen St.-Aktien 20 000 Stück zu 220 % begeben, während die restlichen M. 5 000 000 neuen St.-Aktien dergestalt zur Ver- fügung der Verwaltung stehen, dass die Begebung bis spätestens 1./6. 1923 zu erfolgen hat. Bis dahin beträgt das A.-K. demgemäss M. 95 000 000. Die Vorz.-Aktien Lit. B sind mit 5½ % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 5fachem Stimmrecht ausgestattet und im Falle der Liquidation der Ges. rückzahlbar mit 110 % hinter den Vorz.-Aktien Lit. A, dann erst folgen die St.-Aktien; das Stimmrecht sämtl. St.-Aktien ist auf je eine Stimme ermässigt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie Lit A = 1 St., 1 Vorz.-Aktie Lit. B = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien Lit. A, dann 5½ % an Vorz.-Aktien Lit. B mit Nachzahl.-Anspruch, hierauf 5 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. nach bis 4 % Div. an St.-Aktien, Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstück Köln 162 220, Gebäude Hamburg u. Köln 2 497 042, Masch. 7 533 188, Werkzeug 4639, 3 554 254, Laborator.-Utensil. 5, Fahrzeuge u. Fuhrwesen 572 972, Kesselwagen 1 861 227, Patente u. Musterschutz 1, Kassa 206 972, Wechsel 439 227, Effekten 1 467 371, Beteil. u. Kredit an Tankdampfer-Ges. „Ossag“ m. b. H. 9 021 944, and. Beteil. 2 563 757, Versich. 2 146 240, Zs. u. Bankprov. 1 098 471, Debit. 125 671 112, Waren 154 698 097, (Avale 21 765 771). – Passiva: St.-A.-K. 30 000 000, Vorz. do. 18 000 000, Kredit. 246 776 681, R.-F. I 600 252, do. II 38 411, Unterst.-F. 1 000 000, Wohlf.- F. 77 587, Neubau- u. Ern.-F. 1 000 000, Entschäd.-K. ,Segler Paul“ 6 204 546, Kto f. Aufgeld aus Kap.-Erhöh. 560 823, Delkr. 2 178 134, Talonsteuer 40 000, unerhob. Div. 7380, (Avale 21 765 771), Reingewinn 4 014 932. Sa. M. 310 498 748.