2058 Gummi-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken etc. Gummi-Werke „Elbe“, Act.-Ges., Sitz in Piesteritz, Fabrik u. Vorstand in Piesteritz bei Klein-Wittenberg (Elbe). Gegründet: 15./2. 1898 unter der Firma Oxylin-Werke mit Sitz in Leipzig, verlegt seit 1./8. 1900 nach Piesteritz; Sitz seit 1912 bezw. 1913 in Hamburg; seit 1922 wieder in Piesteritz. Die G.-V. v. 30./12. 1901 beschloss die Ander. der Firma wie oben. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung u. Verarbeitung von Oxylin, Gummi, Guttapercha, Balata u. deren Ersatzmitteln; Bau oder Erwerb dazu geeigneter Fabriken. 1905/06 wurde Fabrikation neuer Artikel, speziell von Massenartikeln, aufgenommen. Die Ges. erwarb käuflich die Etablissements der Chemischen Fabrik von Ernst Gulden & Co. in Piesteritz bei Witten- berg a. Elbe mit Hafen- u. Geleisanlage, sowie nahezu 200 000 qm Bauland. Die über- schüssigen Terrains wurden 1905 ca. 30 Morgen für M. 100 000 verkauft u. Hamburger Inter- essenten kauften schliesslich 1904 den grössten Teil aller bisherigen Aktien auf, stiessen die alten Verpflichtungen ab u. führten dem Unternehmen neue Mittel zu. 1914–1918 be- deutende Marine- u. Heereslieferungen, ausserdem wurden die Lieferungen an Staatsbahnen usw. in bedeutendem Umfange fortgesetzt. Die Herstellung der Fabrik erstreckt sich auf alle technischen u. elektrotechnischen Weich- u. Hartgummiwaren, gummierte Stoffe, Spielbälle, Flaschenscheiben, Einkochringe, Zahngummi, Gummifäden, Fussbodenbeläge, Gummiabsätze, Isolierbänder, Parabänder, Luftpumpenschläuche, Reparaturplatten, Wring- maschinen u. Walzen. Kapital: M. 9 500 000 in 9000 St.-A. u. 500 Vorz.-A. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, über die Wandlungen des A.-K. bis 1906 s. Jahrg. 1913/14 ds. Handb. Zur Vermehrung der Betriebsmittel und Vergrösserung der Fabrik beschloss die G.-V. v. 28./5. 1906 Erhöhung des A.-K. von M. 500 000 um M. 500 000 (auf M. 1 000 000). A.-K. somit von 1906–1911 M. 1 000 000 in St.-Aktien. Für 1906 ergab sich ein neuer Verlust von M. 168 657, wovon M. 80 000 von Interessenten gedeckt u. M. 88 657 vorgetragen wurden. Dieser Verlustvortrag nebst dem Verlust von 1907 zus. M. 125 291 wurden ebenfalls von Interessenten am 2./1. 1908 ersetzt. 1908 ergab M. 14 645, 1909 M. 59 757, 1910 M. 24 427 Gewinn. Die a. o. G.-V. v. 22./6. 1911 beschloss Erhöh. d. A.-K. um M. 750 000 in 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000, wovon ein Konsort. M. 500 000 zu pari übernahm. A.-K. somit 1911 u. bis 25./6. 1912 M. 1 500 000 in 1000 St.-Aktien u. 500 Vorz.- Aktien. Die G.-V. v. 25./6. 1912 beschloss: a) Zus. legung der M. 1 000 000 St.-Aktien im Verhältnis von 4: 1, mit der Massgabe, dass diejenigen St.-Aktien, auf welche eine Zuzahl. von 75 % des Nominalbetrages erfolgt, nicht zus.gelegt werden; b) Fortfall der Vorrechte der nom. M. 500 000 Vorz.-Aktien. Die Zuzahl. erfolgte mit zus. M. 250 000 St.-Aktien. In den gerichtl. Eintrag. v. 19./11. 1912 wurde dann das vorhand. u. gleichber. A.-K. mit M. 999 000 ange- geben. Der Buchgew. von M. 750 000 wurde zu Abschreib., spez. auch auf Debit. verwendet. Für 1912 ergab sich ein neuer Verlust von M. 355 000, dei sich 1913 auf M. 739 225 erhöhte. Die G.-V. v. 15./4. 1914 beschloss Zus. legung der Aktien 4: 1 mit der Massgabe, dass diejenigen Aktien, auf welche eine Zuzahl. von 75 % des Nennwertes erfolgt, nicht zus. gelegt werden, u. Erhöh. des A.-K. auf M. 1 000 000. Auf sämtl. Aktien ist die Zuzahl. erfolgt. Lt. a. o. G.-V. v. 21./5. 1920 erhöht um M. 500 000 (auf M. 1 500 000) in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1920, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 vom 1./7. bis 25./7. 1920 zu pari. – Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1920 um M. 500 000 (also auf M. 2 000 000) in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab. 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. zu 110 %, angeb. den bisher. Aktion. M. 375 000 im Verh. 4: 1 vom 1./2. bis 15./2. 1921 zu 118 %. Die a. o. G.V. v. 15./9. 1921 beschloss Erhöh. um M. 1 000 000 auf M. 3 000 000, div.-ber. ab 1./7. 1921, übern. v. Carsch Simon & Co., Berlin, davon M. 600 000 den alten Aktion. zu 260 % £ Schlussschein- stempel im Verh. v. 10:3 v. 22./10.–5./11. 1921 angeboten. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 28./1. 1922 um M. 2 500 000 (auf M. 5 500 000) durch Ausg. v. 2000 St.-A. u. 500 7 % Vorz.-A. à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922, übern. v. Carsch Simon & Co., Berlin, davon M. 1 000 000 St.-A. zu 260 % £ Schlussscheinstempel den Aktion. im Verh. v. 3:1 in der Zeit v. 30./3. bis 13./4. 1922 angeboten. Die Vorz.-A. wurden von derselben Firma zum Nennwert erworben. – Die a. o. G.-V. am 22./7. 1922 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 4 000 000 in 4000 Akt. à M. 1000, zu 220 % (2: 1) begeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Übrigen 7 % Div. an Vorz.-A., 4 % Div. an St.-A., vom Rest 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. von M. 1000 Fixum für jedes Mitgl.), bis 15 % Tant. an Vorst. u. Beamte u. als Beitrag zum Beamten-Pens.-F., Überrest Super- Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 256 166, Betriebseinricht. 143 122, Patente 1, Vorräte 6 267 756, Kassa u. Schecks 42 052, Wechsel 33 745, Postscheckguth. 111 646, Bankguth. u. Kriegsanleihe 693 576, Sicherheit. 10 000, Forder. 5 802 988. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. I 1 311 746, do. II 100 000, Akzepte im Ausl. 63 940, Waren- u. sonst. Schulden 7 828 748, Fürsorgerückl. f. Arb. 155 450, do. f. Angestellte 103 935, unerhob. Div. 1440, Aus- fälle 1921 783, Reingewinn 795 010. Sa. M. 13 361 0525. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Handlungsunk. 5 365 336, Abschreib. auf Anlagen 285 640, Reingewinn 795 010 (davon Div. 450 000, Res.-F. II 50 000, Fürsorge- Rückl. f. Angest. 50 000, do. f. Arb. 75 000, do. f. freiw. Feuerwehr 50 000, Vortrag 120 000).