Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 2093 in Aschaffenburg u. je eine in Stockstadt a. M. u. Walsum a. Rh. u. der pachtweise über- nommenen Oberbayer. Zellstoff- u. Papierfabriken A.-G. in Redenfelden befinden, selbst fabriziert. Die Produktionsfähigkeit dieser Fabriken beläuft sich zurzeit auf rund 110 000 t. Dieses Zwischenprodukt wird zum Teil verarbeitet in den Papierfabriken in Aschaffenburg, Düren, Redenfelden u. Miesbach, die zus. eine jährliche Produktionsfähigkeit von rund 28 000 t Papier besitzen. Der Grundbesitz ler Ges. an ihren verschiedenon Niederlassungen umfasst ca. 197 ha. Die Ges. beschäftigt zurzeit ca. 3500 Beamte u. Arb. Der Waldbesitz der Ges. ist in der Bilanz unter dem Posten Bestände (Holzvorräte u. Waldgüter) verbucht. Nach Kriegsausbruch arbeitete die Gesellschaft anfänglich in eingeschränkter Weise. Auch das Geschäftsjahr 1915 stand in seinem ganzen Verlauf unter den ungünstigen Ein- wirkungen des Weltkrieges. Den sich mehr und mehr steigernden Kosten der Erzeugung konnte ein Ausgleich durch entsprechende Erhöhung der Verkaufspreise noch nicht gegen- übergestellt werden. Erst mit Beginn des Jahres 1916 konnte das bisherige Missverhältnis der Verkaufspreise zu den Gestehungskosten vermindert werden. Für 1915 ergab sich nach M. 1 015 065 Abschreib. ein Verlust von M. 747 021, der vorgetragen, aber aus dem Ge- winn des J. 1916 getilgt wurde. (Wegen Sanier. im J. 1915 siehe unten bei Kap.). In den Jahren 1917–1921 M. 1 806 761, 2 116 237, 3 480 841, 7 431 797, 15 504 320 Reingewinne erzielt. Die a. o. G.-V. v. 12./1. 1920 beschloss den Verkauf des Memeler Fabrikanwesens an die neu gegründete „A.-G. für Zellstoff- u. Papierfabrikation Memel“ zum Buchwert unter Über- nahme der auf der Anlage ruhenden Hypoth., wogegen die Aschaffenburger Ges. die Aktien der Memeler Ges. übernahm, auf die unter Heranziehung der ausserord. Res. M. 3 000 000 abgeschrieben wurden. Die dann mit 50 % zu Buch stehenden M. 6 000 000 Aktien der Memeler Ges. wurden den Aktionären der Aschaffenburger Ges. zu 50 % im Verh. 2:1 angeboten. Der Besitz der Ges. an Aktien der Oberbayerischen Zellstoff- u. Papierfabriken A.-G. beläuft sich auf M. 1 983 000 Vorzugsaktien u. M. 13 000 Stammaktien. Die Ges. besitzt mithin das gesamte Kapital dieser Akt.-Ges mit Ausnahme von M. 4000 St.-Aktien. Eine Div. wurde in den letzten 3 Jahren nicht verteilt. Die Beteilig. steht mit M. 1 zu Buch. Zur Vereinfachung der Geschäftsführung hat die Ges neuerdings die Fabrikbetriebe der Oberbayer. Zellstoff- u. Papierfabriken A-G. gegen eine Entschädig. von jährl. M. 1 350 000 (jetzt erhöht) gepachtet u. betreibt sie jetzt für eigene Rechnung. –Im Besitz der Ges. befinden sich ferner sämtl. Anteile der Dürener Papierfabrik G. m. b. H. in Hoven bei Düren mit M. 300 000. Kapital: M. 48 000 000 in 1875 Aktien à M. 300, 625 Aktien à M. 1500 u. 46500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 450 000, erhöht 1881 auf M. 600 000, 1883 auf M. 750 000, ferner 1883 auf M. 1 125 000. 1890 auf M. 1 500 000, 1895 um M. 300 000 (begeben zu 140 %), 1897 um M. 900 000 zu 150 %. Die Em. von 1881, 1883 und 1890 wurden zu pari begeben. 1889 wurde zur Deckung der Unterbilanz u. Verstärkung der Betriebsmittel auf sämtliche 3750 Aktien à M. 300 eine freiwillige Zuzahl. von M. 45 pro Aktie geleistet. (Über die Wandlungen des A.-K. bis 1915 s. Jahrg. 1920/21 dieses Handbuchs). In der G.-V. v. 22/6. 1915 wurde die Zus. legung des A.-K im Verhältnis von 2: 1 von M. 12 000 000 auf M. 6 000 000 beschlossen Grund hierzu war allein, dass die Ges. aus im J. 1911 eingegangenen Garantieverpflichtungen, die mit der damals in die Wege geleiteten Interessennahme an der Oberbayer. Zellstoff- u Papierfabriken A.-G. zus. hingen in einem Umfange in Anspruch genommen wurde, den die ohnehin durch Kriegseinwirkungen sowohl im Betriebe wie in ihren Beteilig. u. ihren ausländ. Guth. erheblich geschwächte Ges mangels Vorhandensein genügender Res. auf keine andere Weise ausgleichen zu können glaubte. Durch den bei der Kap.-Zus. legung, erzielten Buchgewinn in Höhe von M. 6 000 000 wurde die Unterbilanz von Ende 1914 in Höhe von rd. M. 3 740 000 getilgt. Die verbliebenen rd. M. 2 260 000 wurden zur Bildung eines Kriegs-R.-F. verwandt. Die Ausführung des Beschlusses der Kap.-Herabsetz. erfolgte in der Weise, dass die Zahl der über M. 300 lautenden Aktien um 1875 Stück „ „ 1500 7 „ 3 625 „ 7* 7* 1000 77 7* 7 4500 77 verringert wurde. Die baren Mittel, die zur Erfüllung der für die Oberbayer. Zellstoff- u. Papierfabriken A.-G. übernommenen Garantien erforderlich waren, wurden daraufhin von privater Seite u. einem Bankenkonsort. zur Verfüg. gestellt. Die Oberbayer. Zellstoff- u. Papierfabriken A.-G. hat in der Zwischenzeit ihre hieraus der Akt.-Ges. für Zellstoff- u. Papierfabrikation, Aschaffenburg, gegenüber entstandenen Verbindlichkeiten beglichen. – Der gegen den früheren Vorst., Herrn Komm.-Rat Dessauer, unter Verweiger. der Entlast. auf Grund G.V.-B. v 10./4. 1916 eingeleitete Regressprozess ist durch einen von der G.-V, v. 19./4. 1917 gutgeheissenen Vergleich erledigt worden. Das Geschäftsj. 1915 schloss noch mit einem Verlust von M. 747 000 ab, der aus den Überschüssen des darauffolgenden Geschäftsjahres 1916 getilgt werden konnte. Die G.-V. v. 19./4. 1917 beschloss, zwecks Erhöhung der Betriebsmittel das A.-K von M. 6 000 000 wiederum auf M. 12 000 000 zu erhöhen, u. zwar in 6000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917. Diese Aktien wurden unter Aus- schluss des gesetzl. Bezugsrechtes von einer Bankengemeinschaft unter Führung der Disconto- Ges., Frankf. a. M., zu 115 % zuzügl. 5 % Zs. auf den ausmachenden Betrag ab 1 /1. 1917 mit der Verpflicht. übernommen, sie unter den gleichen Bedingungen den alten Aktionären