Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 2119 *W.. Scheerbarth Vulkanfiber Werke A.-G. in Hamburg. Gegründet: 14./3., 20./3., 8./5. 1922; eingetragen 23./5. 1922. Gründer: Wilh. Paul Carl Scheerbarth, Wandsbek; Fritz Ed. Ferd. Brandeis, Hamburg; Otto Ludwig Rud. Oldenbüttel, Oldenfelde; Julius Wilh. Gustav Holzmann, Hamburg; Rechtsanw. Dr. Gottlob Herm. Röder, Hamburg. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Vulkanfiber in jegl. Form u. von and. Industriebe- darfsartikeln sowie Betrieb aller damit in Zus hang steh. Geschäfte. Die Ges. kann sich an and. Unternehm gleicher u. ähnl. Art beteil. Kapital: M. 25 000 000 in 6000 Vorz.-Aktien u. 19 000 St.-Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr: ? Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Direktion: Wilh. Paul Carl Scheerbarth, Wandsbek; Fritz Eduard Ferd. Brandeis, Hamburg; Otto Ludwig Rud. Oldenbüttel, Oldenfelde. Aufsichtsrat: Jul. Wilh. Gustav Holzmann, Rechtsanw. Dr. Gottlob Herm. Röder, Rud. Zennig, Major a. D. Erich Trowitz, Hugo Hoppe, Bankdir. Balduin Bielfeld, Herm. Joswich, Erwin Meyer, Kurt Lüddeke, Hamburg. Varziner Papier-Fabrik zu Hammermühle-Varzin. Gegründet: 21./2. 1890; eingetr. 8./4. 1890. Zweck: Fortbetrieb des vom Komm.-Rat Mor. Behrend in Varzin zu Hammermühle, Fuchs- mühle und Campmühle betriebenen Fabrikgeschäftes für Papier und verwandte Waren. Bei der Gründung der Akt.-Ges. brachte Komm.-Rat Mor. Behrend das ihm gehörige, zu Hammer- mühle, Fuchsmühle u. Campmühle bei Varzin betriebene Papierfabrikationsgeschäft nebst den sämtl. ihm gehör. Masch., Utensil. u. Vorräten, den Aktivis u. Passivis als Einlage in Anrechnung auf das A.-K. für den Wert von M. 970 000 in die Ges. ein. Die restlichen M. 30 000 sind von den Gründern bar eingezahlt worden. Ferner trat die Ges. an Stelle des Komm.-Rats Behrend in den von ihm mit dem Fürsten von Bismarck geschlossenen Pachtvertrag v. 12./10. 1889 ein, welcher nebst verschiedenen Nachträgen bis 31./12. 1940 läuft. Die jährl. Pachtsumme ist mit insges. M. 88 779 stipuliert. Danach gewährt die Ver- pächterin, die Fideikommissherrschaft Varzin, der Pächterin, der Akt.-Ges. Varziner Papier- fabrik, das Recht, die drei Wassermühlen u. zwar Hammermühle, Campmühle u. Fuchs- mühle zu benutzen u. darin die Holzschleiferei, Papier- u. Pappenfabrikat. zu betreiben. Die drei an der Wipper gelegenen Wassermühlen haben eine Wasserkraft von zus. je nach dem Wasserstande 600–1200 PS., u. gehören dazu die nach dem Vertrage von der Ver- pächterin auf ihre Kosten hergestellten Neuanlagen, Turbinen, Haupttransmissionen und die auf den Grundstücken errichteten Fabrikgebäude u. Beamtenwohnhäuser Ausserdem sind noch daselbst errichtete Arbeiterwohnhäuser nebst Ackerland mitvermietet. Sollte im Laufe der Pachtjahre bis 31./12. 1940 die vorerwähnte Industrie für die Pächterin nicht mehr rentabel sein, so ist dieselbe berechtigt, die gepachtete Anlage auch zum Betriebe eines anderen Industriezweiges zu benutzen. Bei Ablauf der Pachtzeit sind die seitens des Pächters errichteten Gebäude nach Wahl des Verpächters zum Taxwerte zu überlassen oder der urspr. Zustand auf Kosten des Pächters wiederherzustellen. Die Papierfabrik Hammermühle arbeitete bis 1907 mit 2 Papiermasch. von zus. 3 m Papierbreite. Diese wurden nach Erweiter. der Fabrik durch 2 Papiermasch. neuesten Systems von je 2.60 m Arbeitsbreite nebst den dazu gehörigen modernen Hilfsmasch. ersetzt. Ausserdem besitzt Hammermühle eine für die Papierprod. ausreichende Sulfitcellulose-Fabrik. Diese ist für eine Tagesprod. von ca. 45 000 kg eingerichtet, sie besitzt 3 stehende und 4 rotierende Kocher, ferner 5 mechan. Schwefelkiesöfen mit dazu gehör. Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die Fabrik ist durch eine der Ges. gehörige Gleisanlage von ca. 1 km Länge an die Staats- bahn angeschlossen. Die Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeits- breite mit zugehör. Vorbereitungsmasch., Kalandern, Schleifmasch. etc., sowie eine Holz- schleiferei mit 4 grossen Holzschleifapparaten, zugehör. Hilfs- u. Entwässerungsmaschinen. Die Fabrik C. im Sept. 1915 teilweise abgebrannt, aber bis April 1916 wieder aufgebaut. Die Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit 10 Schleifapparaten u. zugehörigen Sortier: u. Entwässerungsmaschinen. Ausserdem besitzt die Ges. 31 Beamten- u. Arbeiter- Wohnhäuser; im Betriebe sind zurzeit ca. 30 Beamte u. ca. 800 Arb. beschäftigt. Zugänge 1912–1921 ca. M. 100 000, 120 000, 155 000, 89 982, 177 000, 70 000, 87 000, 561 660, 700 000, 682 427. Die G.-V. v. 20./4. 1912 beschloss den Ankauf. der in Konkurs geratenen Raths-Damnitzer Papierfabrik für M. 600 000. Den Kaufpreis sowie einen Betrag von M. 1 000 000 für den Umbau der Fabrik hat der Vorbesitzer zu mässigem Zinsfuss für eine Reihe von Jahren geliehen. Das Fabrik-Anwesen besteht aus etwa 400 Morgen, zur Hälfte Wald, einer Zell- stoff- u. Papierfabrik mit 4 Papiermasch. nebst den erforderlichen Hilfsmasch. Während des Neu- u. Umbaues in 1912 musste der Betrieb eingestellt werden; nur eine Papiermasch. mit Zubehör konnte mit Wasserkraft beständig in Betrieb bleiben. Seit Ende Dez. 1912 arbeitet die erneute Zellstoff-Fabrik mit 2 stehenden Kochern u. weitere 2 Papiermasch. kamen in Betrieb. Anfang 1913 sind auch die grosse (vierte) Papiermasch. u. ein dritter grosser Zell- stoffkocher, somit also die gesamte Anlage, in Betrieb gekommen. Gesamtaufwendung für Neu- u. Umbauten M. 1 232 152.