2122 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Aufsichtsrat: Vors. Hofrat Wilh. Hartmann, Stellv. Komm.-Rat Konsul W. Osswald, Syndikus Dr. Gust. Stresemann, Oberjustizrat Dr. Felix Popper, Dresden; Gen.-Dir. Dr. Philibert Brand, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Ges.-Kasse, Deutsche Bank nebst Niederl. in Berlin, Leipzig, Chemnitz u. Meissen; Berlin: Dresdner Bank. Heidenauer Papierfabrik Aktiengesellschaft, Heidenau. Fabriken in Heidenau Bez. Dresden und in Hasserode-Wernigerode. Gegründet: 21./7. 1888 durch Übernahme der der Firma Berger & Meyburg gehörigen Masch.-Papierfabrik in Hasserode; eingetr. 7./8. 1888. Statutänd. 3./3. 1900, welche die Firma von Hasseröder Masch.-Papierfabrik A.-G. wie oben abänderte, u. 5./11. 1903, wonach der Sitz der Ges. nach Heidenau (Bez. Dresden) verlegt wurde. Firma bis 21./3. 1922: Hasseröder Papier-Fabrik Aktienges., Heidenau-Süd. Die G.-V. v. 5./11. 1903 genehmigte Ankauf der Papier- u. Cellulosefabriken in Heidenau für M. 600 000 u. Verlegung des Sitzes der Ges. nach Heidenau. Die Beschaffung der Mittel erfolgte durch Aufnahme untengenannter 4¼ % Anleihe von M. 600 000 u. durch Erhöhung des A.-K. um M. 318 000, übernommen von dem Dresdner Bankyerein zu pari; 1905 umfang- reiche bauliche Veränderungen. In beiden Werken 6 Papiermasch. Produktion in Heidenau u. Hasserode jährl. ca. 17 000 000 kg Papier, 3 000 000 Kilo Holzschliff. Eisenbahnanschluss. Zugänge auf Anlagen in Heidenau u. Hasserode erforderten 1913–1921 M. 68 509, rd. 40 000, 18 000, 56 410, 17 000, rd. 880 000, 637 000, ca. 3 170000, 5 970 036. 1914 Kriegszustand, der teilweise gänzl. Stilleg. einzelner Werke bzw. Betriebseinschränk. zur Folge hatte. Es resultierte für 1914 ein Fabrikationsverlust von M. 80 318, hierzu M. 111 620 für Abschreib., zus. M. 191 938 Fehlbetrag abz. M. 47 716 aus R.-F., sodass ein Bilanzverlust von M. 144 221 vorgetragen wurde, der sich 1915 um M. 193 527 auf M. 337 749 erhöhte. Dieser Fehlbetrag konnte aus dem Gewinn von 1916 getilgt werden, ausserdem ein Reingewinn von M. 157 686 erzielt, der zu Rückl. etc. u. Vortrag verwendet wurde; 1917–1921 M. 327 145, 260 248, 355 705, 1 303 121, 1 926 219 Reingewinn. Kapital: M. 17 000 000 in 16 000 St.-Aktien u. 1000 6 %ige Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 404 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 10./4. 1893 um M. 25 000 durch Amort. der im Besitz der Ges. befindl. 25 eig. Aktien, demnach auf M. 379 000, und lt. G.-V. v. 9./7. 1894 durch Zus. legung von 4 Aktien in 3 auf M. 282 000. Erhöh. auf M. 600 000 u. lt. G.-V. v. 17./7. 1908 um M. 500 000, angeb. den alten Aktion. zu 105 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./1. 1920 um M. 1 100 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben an die Mitteldeutsche Privatbank zu 115 %, angeboten den alten Aktionären zu 121 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1920 um M. 2 500 000 (also auf M. 4 700 000) in 2500 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, übern. von einem Konsort. zu 118 %, angeb. den bisher. Aktion. 1: 1 v. 8.–28./12. 1920 zu 125 %. Gleichzeitig erfolgte die Ausgabe von M. 500 000 in 6 % Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1920 ausgestattet mit öfachem Stimmrecht u. 6 % Vorz.-Div., angeb. dem Vorst. u. A.-R. zu 108 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./6. 1921 um M. 3 300 000 (also auf M. 8 500 000) in 330 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. zu 118 %, angeb. M. 3 132 000 3:2 den bisher. Aktionären vom 20 /7. bis 5./8. 1921 zu 125 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 21./3. 1922 um M. 8 000 000 in 8000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort., anzubieten den bisher. Aktionären im Verh. 3: 2 zu 160 % plus Stempel u. Unkosten. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 500 000 in Vorz.-Akt. à M. 1000, ausgestattet mit 16 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6fachem Stimmrecht. Die neuen St.-Akt. wurden zu 140 % u. die neuen Vorz.-Aktien zu 108 % ausgegeben. Hypoth.-Anleihen: I. M. 250 000 in 4½ % Oblig. von 1902, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905–1948 durch Ausl. Der Erlös der auf der Hasseröder Anlage durch erststellige Hypoth. von M. 260 000 sichergestellten Anleihe diente zur Rückzahl. der Hypoth. u. zur Tilg. der Kredite. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 149 000. II. M. 3 000 000 5 % Teilschuldverschreib. von 1921, rückzahlbar zu 102 %. 3000 Stück à M. 1000. Zinstermin 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1926–1950 durch Auslos. im Juli auf 1./10. Verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monatl. Frist ab 1./10. 1926 zulässig. Erlös der Anleihe diente zur Rückzahlung der noch im Umlauf befindl. Stücke der Anleihe von 1903 u. des Rentendarlehns, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Die Anleihe hat nach Löschung der Sicherungshypothek von M. 650 000 u. der Rente auf dem Heidenauer Fabrik- grundstück nebst Gleisanlage erststelligen Rang erhalten. Aufgelegt zu 99 %. Eingeführt in Dresden im Dez. 1921. Kurs Ende Dez. 1921: 101 %. III. M. 600 000 in 4¼ % Teilschuldverschreib. von 1903, rückzahlbar zu 105 %, Zum 1./4. 1922 zur Rückzahlung gekündigt. Hypotheken: M. 236 500 auf Grundstücke, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. u. Extra-Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer jährl. festen Vergüt. von ½ % des jeweiligen A.-K., Rest weitere Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B.