2182 Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. Leipziger Buchbinderei-Actiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig-R., Crusiusstrasse 4/6. Gegründet: 14./4. 1896. Hervorgegangen aus der am 4./3. 1864 gegründeten früheren Firma Gust. Fritzsche, K. S. Hofbuchbinder. Zweck: Betrieb einer Grossbuchbinderei u. Verlagsbuchhandlung. Am 7./9. 1903 wurde die Vereinigte. Buchbind. Baumbach & Co., G. m. b. H., Leipzig, samt allen Vorräten etc., aber ohne Debit. u. Kredit., jedoch inkl. ihrer Berliner Filiale käuflich erworben. Die Gebäude in Leipzig bedecken ca. 2230 qm des 2640 dm grossen Fabrikgrundstückes und bestehen aus einem sechsstöckigen, massiven, im Jahre 1894 erbauten Hauptgebäude, den Stallungsgebäuden und dem Maschinenhaus mit 2 Dampfmasch. von zus. 150 HP. nebst 3 Dampfkesseln. Mitte 1920 wurden etwa 70 Beamte u. 880 Arb. beschäftigt. Mit Rücksicht auf den Kriegszustand wurde von der Verteil. einer Div. für 1913/14 abgesehen; der Gewinnsaldo von M. 91 369 wurde auf neue Rechnung vorgetragen; Gewinn 1914/15 M. 68 863. 1915/16 u. 1916/17 Steigerung des Umsatzes und Erhöhung des Rein- gewinns auf M. 116 653 bezw. 115 669. Reingewinne 1917/18–1921/22 M. 259 856, 220 254 (8 Monate), M. 210 653, 802 562, 1 273 501. Filiale in Berlin. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; über die Wandlungen des A.-K. siehe dieses Handb. 1913/14 u. früher. Nach der letzten Sanierung im J. 1909 betrug das A.-K. von 1909–1913 M. 663 000 in 601 Vorz.-Aktien u. 62 St.-Aktien. Die G.-V. v. 30./10. 1913 beschloss dann, das A.-K. auf M. 763 000 zu erhöhen durch Ausgabe von M. 100 000 Vorz.-Aktien, angeboten den alten Aktionären zu pari. Die G.-V. v. 30./10. 1913 räumte auch den St.-Aktionären das Recht ein, gegen Nachzahl. von 25 % = M. 250 ihre Aktien in Vorz.-Aktien umwandeln zu lassen, welche auf sämtl. 62 St.-Aktien erfolgte. Es war somit ein einheitl. A.-K. von M. 763 000 vorhanden. Die Vorrechte der Vorz.-Aktien existieren nicht mehr. Das Wort Vorzugs ist auf den Aktien bis auf 10 Stück beseitigt Die G.-V. v. 29./10. 1917 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 487 000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1917 begeben zu 100 %. Weitere Kap.-Erhöh. zwecks Abstossung von Verbindlichkeiten lt. G.-V. v. 23./4. 1919 um M. 750 000 mit Div.-Ber. ab 1 /7. 1919, angeb. den alten Aktion. 3:5 zu pari. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 29./3. 1920 um M. 1 000 000 (also auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./2. 1920, übern. von einem Konsort. zu 120 %, angeb. den bisher. Aktionären 2:1 ebenfalls zu 120 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 29./1. 1921 um M. 2 000 000 (also auf M. 5 000 000) in Aktien à M. 1000, übern. von einem Konsort. (Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig) zu 120 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verhältn. 3:2 vom 4./2. bis 18./2. 1921 zu 120 %. Lt. a. o. G.-V. v. 9./2. 1922 erhöht um M. 3 000 000 in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./2. 1922, angeb. den alten Aktionären zu 190 %. Lt. G.-V. vom 4./9. 1922 erhöht um M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./8. 1922, angeb. im Verhältn. 2: 1 zu 175 %. (Genussscheine, davon 284 Stück ausgegeben lt. G.-V. v. 5./3. 1907 (s. Jahrg. 1912/13 dieses Handb.). Die Genussscheine wurden lt. G.-V. v. 30./10. 1913 aus dem Reingewinn des Jahres 1912/13 mit M. 100 000 eingelöst.) Hypotheken: M. 270 000 erststellig auf dem Leipziger Grundstücke. Geschäftsjahr:1./2.–31./1. (bis 1918 v. 1./6.–31./5.) Gen.-Vers.: Spät im Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 15 % Tant. an den Vorstand und sonst. Vergüt. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Restgewinn 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 2000 pro Mitgl., M. 4000 der Vors.). Überrest Super-Div. Bilanz am 31. Jan. 1922: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 513 230, Masch. 129 032, Geräte, Utensil. u. Einricht. 4, Kassa 107 026, Wechsel 363 332, Eff. 1, Debit. 7 117 127, Vor- räte an Fertig- u. Halbfabrikaten, Material. 6 765 014. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. I 722 500, do. II 83 700, Debit.-Res. 50 000, Gewinnanteilscheinsteuer 5000, Erneuer.-F. 270 240, Interims-K. 500 000, Hypoth. 270 000, Bank-K. 1 443 254, unerhob. Div. 5770, Kredit. 5 370 812, Reingew. 1 273 501. Sa. M. 14 994 778. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 5 602 279, Abschreib. 128 356, Rein- gewinn 1 273 501. – Kredit: Vortrag 52 562, allgem. Erträgnis 6 951 574. Sa. M. 7 004 136. Kurs: Die Aktien notierten bis 1906 in Leipzig u. Berlin. Dieselben wurden dann im Nov. 1919 wieder n Leipzig eingeführt. Kurs daselbst Ende 1919–1921: 129.50, 251, 480 %. Dividenden: Gleichber. Aktien 1913/14–1921/22: 0, 6, 6, 6, 8, 6 (8 Mon.), 10, 15, 25 %. C.-V.: 3 J. (F.) Direktion: A. Schumann, A. Rummel. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Justizrat Dr. Johs. Mittelstädt, Stellv. Adolf Immeke, Kaufm. Rich. Meissner, Bank-Dir. Johs. Levin, Bank-Dir. Dr. Alb. Rössing, Kaufm. Martin Lentschner, Leipzig; Bank-Dir. Max Proft, Berlin. Zahlstellen: Leipzig u. Berlin: Ges.-Kassen; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Commerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank.