2276 Gas-Gesellschaften. Allgemeine Gas-Actien-Gesellschaft zu Magdeburg. Gegründet: 1857; eingetr. 28./5. 1862. Zweck: Erzeugung u. Absatz von Gas, sowie Verwert. der Nebenprodukte; Aus- führung u. Betrieb von Gas-, Wasser- u. elektr. Anlagen; Erwerb resp. Pachtung u. Errichtung von Anlagen jeder Art, welche zur Erreichung der genannten Zwecke erforder- lich sind, sowie Beteiligung an derartigen Unternehmungen. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Gasanstalten: Calbe a. S. (1./7. 1936), Köthen i. Anhalt (31./12. 1932), Werder a. H. (pis 1926), Eisleben (10./11. 1924), Lemgo (31./3. 1923), Mittenwalde i. M. (1930), Ketzin (1939), Rheinsberg (1953), Düben (1930), Bad Sulza (1939), sowie ein Stadtgeschäft f. Gas-, Wasser- u. elektr. Anlagen in Magdeburg, ebenso in Wittenberg (Bez. Halle) u. Halle a. S. Ferner hat sie noch den Betrieb der Werke der Lothringer-Luxemburger Gas-Ges. m. b. H. in Hayingen mit Algringen, Nilvingen, Kneuttingen, Fentsch etc., Gasfernversorg. Hagendingen etc.- übernommen. Düdelingen 1919 an die Gemeinde verkauft. Das Kapital dieser Ges. beträgt nom. M. 1 000 000, woran die Allg. Gas-A.-G. mit M. 999 000 beteiligt ist. Die Lothringer Werke sind an eine franz. Ges. verkauft worden u. soll die Entschädigung durch die deutsche Regierung erfolgen. Seit 1909 Beteiligung an der Gasanstalt Helbra-Mansfeld G. m. b. H. An allen genannten Orten steht der Ges. das Recht der Ausschliesslichkeit zu. Besondere Abgaben sind nur in Calbe, Cöthen, Lemgo, Werder-Havel u. Eisleben zu entrichten. In Calbe, Hayingen, Rheinsberg, Mittenwalde u. Bad Salza befinden sich auch elektr. Strom- verteilungs-Anlagen. Die Werke in Langensalza u. Langenbielau gingen 1918 an die betreffenden Gemeinden über. Die Fabrik für Gas- u. Elektrizitäts-Anlagen Gustav Boost & Co., Wittenberg ging 1921 käuflich in den Besitz der Ges. über, ferner nahm die Ges. Beteilig. an der „Elektron“ Licht- u. Kraftanlagen G. m. b. H. in Zerbst. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 St.-Aktien à Tlr. 100 = M. 300, 5000 St.-Aktien aà M. 1200 u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 041 300, erhöht 1871 auf M. 1 500 000. Bis Ende 1874 waren dann M. 1 800 000, von 1875 bis Ende 1878 M. 2 219 100, von 1879 bis Ende 1881 M. 2 400 000, bis Ende 1882 M. 2 613 000 div.-ber. Dann erhöhnt lt. G.-V. v. 23./4. 1921 um M. 1 500 000 in 1250 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übernommen von einem Konsort. zu 115 %, angeb. den bisher. Aktionären vom 31./5. bis 18./6. 1921 derart, dass auf 8 alte Aktien à M. 300 eine neue Aktie à M. 1200 zu 120 % entfiel. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1922 um M. 5.500 000 in 3750 St.-Aktien à M. 1200 u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. zu 180 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1200: 1200 vom 15./5.–2./6. 1922 zu 200 %. Die Vorz.-Aktien sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6 fachem Stimmrecht ausgestattet u. zu 100 % begeb.; im Falle Einziehung oder Liquidation der Ges. vorab rück- zahlbar mit 110 %. Hypotheken-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. It. G.-V. v. 7./4. 1904, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Deutschen Bank in Berlin als Pfand- halterin oder deren Ördre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. von mind. 2 % u. ersp. Zs. vor dem 1./10. (zuerst 1909) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der Anleihe ist der Pfandhalterin Hyp. bestellt auf das Magdeburger Geschäftshaus u. 8 Gasanstalts- grundstücke. Noch in Umlauf Ende 1921: M. 998 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Magdeburg: Zuckschwerdt & Beuchel. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Kurs in Berlin Ende 1912–1921: –, –, –*, –, 90, –, 87*, 90.25, 90, – %. Auch in Magdeburg notiert. II. M. 900 000 lt. G.-V.-B. v. 9./4. 1913 in 5 % Teilschuldverschreib. à M. 500 u. 1000, rückzahlbar zu 102 % durch Auslos. vor dem 1./10. (zuerst 1918) auf 1./1. (erstmals 1919). In Umlauf Ende 1921: M. 550 000. Zs. 2./1. u. 1./7. Zahlst.: Magdeburg: Ges.-Kasse, Zuckschwerdt & Beuchel, Wilh. Schiess. Eingef. in Magdeburg. Kurs Ende 1913–1921: 100, „ %0 %. Hypothek: M. 128 371 lastend auf Gaswerken Eisleben u. Bad Sulza. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: Je M. 300 St.- Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt) dann Sonderrücklagen zum Tilg.-, Ern.- u. Disp.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. neben einer festen Jahresvergüt. von M. 40 000, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. – Der Tilg.- u. Ern.-F. umfasst hauptsächlich die Rücklagen für die Anstalten, bei welchen ein Übergang in den Besitz der betr. Stadtgemeinde vorgesehen ist. Derselbe ist zur Deckung von Verlusten od. Wertverminderungen bei den Gasanstalten. Der Amortisationsfonds dient jetzt nur noch zur Deckung von Verlusten, Wertverminderungen u. Abgaben u. ist zu Ausgaben bestimmt, welche zum Zweck von Verlängerungen oder Abänderungen der Beleucht.-Verträge gemacht werden müssen. Der Disp.-F. dient zur Deckung von Verlusten, ausserordentliche Ausgaben u. Abschreibungen. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kassa 79 439, Wertp. 128 403, Geschäftseinricht. 225 875, Betriebsgeräte 525 924, Vorräte 5 999 368, Bauwerte 5 484 314, Aussenstände 4815 812, Lothringer- Luxemburg. Gasges. m. b. H., Guth. 162 993, do. St.-Einlage 999 000, Beteilig. 437 694. – Passiva: A.-K. 4 500 000, 4 % Teilschuldverschr. 998 000, 5 % do. 550 000, R.-F. 450 000, Amort.- u. Ern.-F. 2 725 931, Beamt.-Pens.-F. 663 749, Unterst.-F. 56776, Feuerversich.-F. 411 170, Disp.-F. 430 498,