Wasser- und Eiswerke, Kühlhallen etc. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Dr.-Ing. Osc. Smreker, Luzern; Stellv. Dr. Max Oechelhäuser, Berlin; Bank-Dir. Georg von Simson, Bank-Dir. Emil Wittenberg, Landrat a. D. Gerlach, Neudeck; Dr.-Ing. Jos. Koeth, B.-Wilmersdorf; Bank-Dir. Dr. Theusner, Breslau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank K.-G. a. A., Deutsche Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank (Fil. d. Deutschen Bank). Norddeutsche Eiswerke, Aktien-Gesellschaft in Berlin, Köpenickerstrasse 40/41. Gegründet: 21./8. 1872; eingetr. 23./8. 1872. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Eis- werken, sowie von Kühl- u. Gefrierhäusern, Fabrikation künstlichen Eises, Handel mit Eis, sowie Betrieb aller industr. Geschäfte, welche zu dem Zwecke der Ges. in Beziehung stehen, Das Bierausfuhrgeschäft wurde 1908, das Petroleumgeschäft 1912 abgestossen. Die Ges. besitzt für ihren Betrieb der Eisfabrikation u. Kälteerzeugung für Kühlhäuser in Berlin das Grundstück Köpenickerstrasse 40/41 mit einem Flächenraum von 1 ha 13 a 84 qm Auf dem Grundstück Köpenickerstr. 40/41 befinden sich ausser der Eisfabrik zwei grosse Wohnhäuser u. die Kühl- u. Gefrierhäuser. Auf diesem Grundstück betreibt die Ges. die Eisfabrikation in der in 1914 erbauten neuen Kunsteisfabrik, welche für eine Tagesfabri- kation von 5400 Ztr. eingerichtet ist. Die Kraftzentrale besteht aus drei Stück Kestner Steilrohrdampfkesseln von je 115 qm und 1 Steinmüllerkessel von 230 qam Heizfläche u 12½ Atm. Betriebsdruck, zwei liegenden Tandemverbund-Heissdampfmaschinen von je' 365 PS, welche 6 Kältekompressoren mit einer stündl. Leistung von je 350 000 Wärme- einheiten antreiben. Die Kompressoren erzeugen die für die modern eingerichtete Eisfabrik u. für das Kühlhaus benötigte Kälte. Zwei Dynamos sorgen für die erforderl. elektr. Kraft und Licht. Die Gross-Berliner Kunsteisges. m. b. H., deren St.-Kap. jetzt M. 220 000 beträgt, hat am 1./1. 1917 den gemeinsamen Verkauf u. Vertrieb von Kunsteis der ihr angeschlossenen Eiswerke bis 31./12. 1926 übernommen. Die Ges. beteiligte sich ihrem Kontingent entsprechend mit M. 57 500. Das Grundstück Rummelsburg ist im Januar 1921 für M. 1 300 000 u. das Grundstück Plötzensee im Juli 1921 für M. 1 300 000 verkauft worden. Kapital: M. 5 000 000 in 2195 St.-Aktien à M. 600, 3483 St.-Aktien u. 200 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000. (Über die verschied. Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1920/21 des Handb.) A.-K. Ende 1920 M. 2 300 000. Erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1920 um M. 2 700 000 in 2500 St.-Aktien u. 200 6 % Vorz-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern, v. einem Konsort. (Führung Gebrüder Bonte, Berlin). M. 2 300 000 St.-Aktien wurden den bisher. Aktionären bis 22./2 1921 zu 100 % derartig angeb., dass auf M. 1000 alte bezw. M. 3000 alte (5 St. zu je M. 600) M. 1000 bezw. M. 3000 neue Aktien entfielen. Die G.-V. v. 2./2. 1921 beschloss eine Einz. von 40 % aus dem Gewinn des Jahres 1920 zu leisten, so dass die Aktionäre noch 60 % einzuzahlen hatten. Die Vorz.-Aktien bleiben 10 Jahre im Besitze des Konsort. bezw. der Mitgl. des A.-R. u. Vorst. geniessen 6 % Höchstdiv. mit Nachzahlungpflicht u. haben 10 faches Stimmrecht. Hypotheken: M. 1 500 000 auf den Grundstücken Köpenickerstr. 40/41, zu 4% bis 31./3. 1928, dann beiderseits kündbar mit 6 monat. Frist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 3 St.; 1 Aktie à M. 1000 = 5 St.; 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Be- amte, dann 6 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine jährl. feste Vergüt. von M. 2000 für den Vors. u. von M. 1000 für jedes Mitgl.), vom Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstück 1 491 941, Wohnhaus 730 000, Kühlhaus 2 651 000, Eisfabrik 340 000, Stallgebäude 70 000, Masch. 1 000 000, Werkzeug, Mobil. u. Utensil. 2, Wagen 1, Kohlen, Öle usw. 138 405, Wertp. 1331, Barkaut. 6000, Kassa 498, Debit. einschl. Bankguth. 2 405 990, Hypoth. Plötzensee 650 000, Beteilig. (Grosse Berliner Kunsteis-Ges. m. b. H.) 57 500. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 230 000 a. o. R.-F. 204 402, Rückstell. 100 000, unerhob. Teilschuldverschreib. 10 600, do. Zs. 1713, Hypoth. 1 500 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 21 710, unerhob. Div. 27 244, Talonsteuer-Rückl. 50 000, Kredit. 465 833, Interims-K. 262 480, Gewinn 1 668 684. Sa. M. 9 542 669. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne 1 437 623, Handl.- u. Betriebs-Unk., Reparat., Steuern, Versich. 5 696 984, Arb.-Wohlf.- u. Angestellten-Versich. 62 198, Abschreib. 1 242 294, Reingewinn 1 668 684 (davon R.-F. 161 354. Div. 1 212 000, Tant. an Vorst. und Beamte 116 292, do. an A.-R. 125 365, Vortrag 53 670). – Kredit: Vortrag 55 134, Zs. 69 909, Gen.-Ertrags-K. 9 982 740. Sa. M. 10 107 785. Kurs: Die St.-Aktien u. die Vorz.-Aktien notierten bis 1915 in Berlin. Die gleich- berechtigten Aktien wurden Ende März 1918 in Berlin zugelassen. Kurs Ende 1918–1921: 105*, 181, 565, 760 %. Dividenden: St.-Aktien 1912–1914: 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien: 0, 0, 0 %. Gleichber. Aktien 1915–1921: 3, 4, 6, 7½, 14, 20, 25 %0. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Karl Esters. *