2288 Wasser- und Eiswerke, Kühlhallen etc. Interessen der Gesellschaft dienenden industriellen Geschäfte u. die Beteiligung an anderen Unternehmungen in jeder zulässigen Form. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, übernommen von den Gründern zu 105 %. Dazu lt. G.-V. v. 29./6. 1920 M. 250 000 in 250 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, angeb. den bisher. Aktionären 2: 1 zu 110 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstück 62 653, Gebäude 196 593, Masch. 301 254, Werkzeug u. Utensil. 20 023, Fuhrpark 24 453, Anschlussgleis 12 901, Kontorutensil. 2304, Kassa 8381, Postscheck 581, Licht- u. Kraftanlage 10 887, Material 51 582, Debit. 62 025, Verlust 178 881. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 9557, Hypoth. 96 500, Kredit 74 217, Div. 2250. Sa. M. 932 524. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 291 667, Betriebs-Unk. 635 419, Hypoth. 5131, Zs. 7625, Masch.-Repar. 44 168, Wagenparkinstandsetz. 8723, Geb.-Instansetz. 5199, Abschr. 47 394. – Kredit: Vortrag 607, Eis 863 812, Miete 2027, Verlust 178 881. Sa. I. 1 045 329. Dividenden 1918–1921: 0, 5, 10, 0 %. Direktion: Ing. Kurt Schramm. Aufsichtsrat: Kaufm. Herm. Runge, Stellv. Bank-Dir. Ernst Ulrich, Reeder Vinzenz Putz, Kaufm. Ludw. Janssen, Max Pust, Geestemünde; Werftdir. Max Rindfleisch, Lehe. Zahlstellen: Gesellschattskasse, Geestemünder Creditbank. Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier in Gelsenkirchen. Gegründet: 28./1. 1887, eingetr. 25./4. 1887. Sitz der Ges. bis 1887 in Castrop, bis 1893 in Schalke. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der einheitliche Fortbetrieb und die Erweiterung der früher der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Gemeinschaft mit der Gewerkschaft Erin, sowie der früher der A.-G. Gelsenkirchen-Schalker Gas- u. Wasserwerke gehörigen Wasser- werke vom Sitze der Ges. in Gelsenkirchen aus, sowie Vorbereitung und Ausführung von Wasserleitungs-, Entwässerungs-, Kanalisationsentwürfen und Anlagen für eigene und fremde Rechnung, Errichtung, Betrieb und Ausführung von Gas- und sonstigen Beleuchtungs- anstalten, Errichtung und Verkauf der zur Herstellung der zu allen vorgedachten Zwecken erforderl. Material. u. Apparate dienenden Anstalten, Ausführ. dieser Zwecke für lokalisierte Bezirke durch Bildung lokalisierter Ges. unter eigener Mitbeteiligung oder durch Errichtung von Zweigniederlass. Das Wasserwerk versorgt im nördl. rhein.-westfäl. Kohlenreviere 135 Stadt- u. Landgemeinden mit den in ihnen geleg. Bergwerken u. industr. Anlagen. Die Haupt- verwaltung der Ges. liegt in Gelsenkirchen, es bestehen Betriebsverwalt. in Gelsenkirchen, Castrop. Recklinghausen und Unna. Zur Betriebsverwaltung Castrop gehört die Filiale in Herne. Das Versorgungsgebiet der Abt. Gelsenkirchen umfasst 15, Abt. Castrop 40, Abt. Reck- linghausen 16, Abt. Unna 64 Gemeinden. Die Dauer der Verträge mit den Gemeinden schwankt zwischen 10 u. 99 Jahren u. beträgt durchschnittlich noch ca. 25 Jahre. Ferner gehört der Ges. noch das Wasserwerk in Emden. An der Ruhr besitzt das Wasserwerk 5 Pumpstationen in Steele, Königssteele, Witten, Langschede u. Fröndenberg u. an der Lippe eine Pumpstation bei Haltern. Die Leistungsfähigkeit der in Steele, Königssteele, Witten, Lang- schede, Fröndenberg, Haltern u. Tergast b. Emden aufgestellten Pumpmasch. beträgt insges. etwa 13 600 PS. Das Rohrnetz im rheinisch-westfäl. Versorgungsgebiete, bestehend aus Leitungen von 1000–50 mm lichte Weite, hatte Ende 1921 eine Länge von 1 697 172 m u. wird gespeist aus 11 Hochbassins mit einem Gesamtinhalt von 36 700 cbm. Die Pumpstation des Wasser- werks Emden liegt in dem 15 km von Emden entfernten Tergast. Das Wasserwerk gewinnt hier das Wasser aus 9 Rohrbrunnen von ca. 16 m Tiefe. Das Wasser gelangt mittelst zweier Druckleitungen von 250 u. 175 mm Durchmesser in 2 Wassertürme in Emden, welche 1300 cbm fassen. Das Rohrnetz in Emden hat bei einem Durchmesser von 250–80 mm eine Gesamtlänge von 71 525 m. Die Zugänge auf Neuanlagen erforderten 1915–1921: M. 144 035, 305 360, 147 403, 743 695, 1 687 381, 1 026 140, 3 520 543. Die Ges. hat 1919 mit der Rheinisch-Westfäl. Wasserwerks-Ges. m. b. H. zu Mülheim-Ruhr in der Gemeinde Orsoy am Rhein das Gut „Haus Grunland“, 212 ha gross, gekauft, um am Rhein Wasser zu gewinnen, wenn die Werke der Ges. an der Ruhr u. bei Haltern den Bedarf nicht mehr sollten decken können. Die Ges. ist an dem Erwerb mit ¾ beteiligt. Kapital: M. 56 000 000 in 56 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1888 um M. 3 000 000, 1892 um M. 1 500 000, 1894 um M. 1 500 000, 1900 um M. 2 500 000, 1904 um M. 3 165 000, 1906 um M. 8 335 000. Die G.-V. v. 18./5. 1909 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 6 500 000 (auf M. 28 000 000). Die o. G.-V. v. 26./3. 1920 beschloss dann weitere Kap.- Erhöh. um M. 28 000 000. Die neuen Aktien wurden mit 150 % begeben u. sind in Raten von je 75 % am 1./7. 1920 und 1./7. 1921 einzuzahlen. Sie nehmen für 1920 mit /, für 1921 mit s an der Div. teil. Die Hälfte der neuen Aktien wird mit M. 14 000 000 den von dem Wasserwerk versorgten Zechen angeboten, weil rund 80 % der Wasserförderung vom Bergbau bezogen wird. Von der anderen Hälfte erhalten die Stadt Essen M. 2 000 000, Dortmund M. 1 000 000, Wanne und Röhlinghausen zus. M. 1 000 000. Der Rest der neuen Aktien (M. 9 333 000) wurde den alten Aktionären im Verh. 3:1 zu 150 % angeboten. Hypotheken: M. 1 230 837 (Stand Ende 1921). *