Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 2349 Reis- und Handels-Aktien-Gesellschaft in Bremen, Langenstrasse 139/140, mit Zweigniederlassung in Hamburg, Mönckebergstr. 9, un d in Flensburg. Gegründet: Am 3./1. 1901; eingetr. 8./1. 1901. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Fabrikation von Reis. Hafernährmitteln u. anderen Produkten, Handel mit Reis u. anderen Waren, Betrieb der Schiffahrt; auch Betrieb von u. Beteilig. bei anderen Unternehm. Besitztum: Die Ges. ist Inhaberin sämtlicher Gesellschaftsanteile der nachbenannten Gesell- schaften: Reiswerke Rickmers m b. H., Bremen; Gebr. Nielsen, Reismühlen u Stärke- fabrik m. b. H., Bremen; Osterholzer Reiswerke m. b. H., Osterholz; Hamburger Reiswerke m. b. H., Hamburg; Nordd. Reismühle m. b. H., Hamburg; Hammerbrooker Reiswerke m. b. H., Hamburg Flensburger Reismühle m. b. H., Flensburg. Von den obigen Fabriken befinden sich z. Z. Reiswerke Rickmers, Gebr. Nielsen, Osterholzer Reiswerke, Norddeutsche Reismühle, Hammerbrooker Reiswerke in Betrieb. In den Osterholzer Reiswerken ist der Reismühlenbetrieb eingestellt; dagegen wird die Stärkefabrikation daselbst in vollem Umfange weitergeführt. Die Fabriken sind mit maschinellen Einrichtungen für die Be- arbeitung aller Arten Reis, u. zwar sowohl von Rohreis, wie von halb u. ganz geschältem Reis, versehen. Die beiden Reisstärkefabriken in Bremen u. Osterholz sind mit Anlagen nach den bewährtesten Fabrikationssystemen ausgestattet. Von den übrigen Untergesellschaften ist zu sagen: Der Betrieb der Flensburger Reismühle m. b. H. wurde 1909 bis auf weiteres eingestellt. Die maschinellen Anlagen haben zum grössten Teil bei den anderen Mühlen der Reis- u. Handels-Akt.-Ges. Verwendung gefunden: die Gebäude sind vermietet. Die Bremer Reismühlen m. b. H. verfügt über keine Grundstücke u. betreibt z. Zt. keine Geschäfte. Aus Zweckmässigkeitsgründen ist sie in ihrer bisherigen Form erhalten geblieben; ihre flüssigen Mittel arbeiten im Betriebe der Reis- u. Handels-Akt.-Ges. Die Beteilig. an einer holländischen Ges. dient der Erleichterung der Finanzierung u. Sicherung der Reisbezüge. Der Geschäftsbetrieb der Ges. ist so geregelt, dass der von ihr eingekaufte Rohreis den Untergesellschaften — Mühlen – zur Verarbeitung überwiesen wird. Der Verkauf der Fabrikate, polierter Reis und Abfälle, erfolgt durch die Kontore der Ges. in Bremen und Hamburg. Die Stärkefabriken gehören der z. Z. bestehenden Konvention an. Kapital: M. 31 600 000 in 30 000 St.-Aktien u. 1600 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4 000 000, dann nach Erhöh. u. Herabsetz. (s. Handb. 1921/22 I) bis 1920 M. 15 000 000 in 15 000 doppelt abgestempelten St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 22./3. 1920 beschloss Kap.-Er- höhung um M. 800 000 in 6 % Vorz-Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 17./11. 1921 um M. 15 800 000 in 15 000 St.-Aktien und 800 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab ―― Die Vorz.-Aktien sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspr. und 20 fachem Stimm- recht ausgestattet. Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Oblig. von 1910. Tilg. ab 1916 zu pari in jährl. Raten von M. 200 000. Noch in Umlauf Ende 1921: M. 3 980 000. Eine hypoth. Belastung der Grundstücke zugunsten dieser Anleihe hat nicht stattgefunden, doch sind für sie Hypoth. zu bestellen, falls die Ges. zur Aufnahme einer weiteren Anleihe schreiten sollte. An keiner Börse notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, hierauf 5 % Div. an St.-A., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mindestens aber eine feste Vergüt. von zus. M. 30 000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte der Ges. u. ihrer Untergesellschaften, Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Beteilig. 6 589 357, Warenlager 103 393 679, Debit., Forder. an Untergesellschaften 22 635 653, abzüglich Kreditsaldi 1 655 511 bleibt 20 980 142, sonst. Debit. 26 924 780, Kontormobilien 1, Kassa, Bankguth. u. Wechsel 25 384 249. – Passiva: A.-K 31 600 000, Anleihe 3 980 000, R.-F. 2 537 904, ausländ. Beteilig.-Rückstell. 1 336 993, Assekuranz-R.-F. 503 108, Delkr.-Kto 327 128, Talonsteuer 63 200, Werkerhalt.- u. Wertverminderungskto 4 000 000, Kredit. 131 834 177, unerhob. Div. 34 420, Reingewinn 7 055 278. Sa. M. 183 272 211. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rückstellung für Talonsteuer 63 200, Reingewinn 7 055 278 (davon R.-F. 345 509, Div. 6 048 000, A.-R.-Tant. 501 668, Vortrag 160 109). – Kredit: Vortrag 145 083, Gewinn aus Veräusserung der Geschäftsanteile an Hamburger Reiswerke m. b. H. 163 037. Geschäftserträgnis nach Abgang der Unk u. 7s. 6 810 357. Sa. M. 7 118 478. Kurs Ende 1912–1921: 60, 58, 56.50*, –, 72, –, 68*, 139,50. 3 13, 715 %. Dividenden 1912–1921: St.-Aktien 0, 3, 10, 5, 4, 0. 0, 22, 20, 20 %. Vorz.-Aktien 1920–1921: Je 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Carl Rosenkranz, Casimir Schwarting, Max Haller, Stellv. H. A. Habenicht, H. E. Dobberkau. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Dr. jur. Franz A. Boner, Bremen; Stellv. Ad. Classen, Hamburg u. Joh. Runken; Rob. Rickmers, H. Rodewald, Bremen; Komm.-Rat Ernst Kallsen, Flens- burg; Anton Deppe, Johs. Gottfried Zipperling, Dr. W. Kiesselbach, Hamburg. Zahlstellen: Bremen u. Berlin: Disconto-Ges.; Bremen: J. F. Schröder Bank K. G. a. A., Darmstädter u. Nationalbank, Bremer Bank, Fil. der Dresdner Bank; Hamburg u. Bremen: Deutsche Bank; Hamburg: Vereinsbank; Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank; Hlensburg: Flensburger Reismühle m. b. H.; Wien u. Triest: Anglo-Oesterr. Bank.