2350 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Sehlesiseie Mühlenwerke Akt.-Ges. in Breslau, Moritzstrasse 1. Gegründet: 26./5. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 27./7. 1907. Gründung siehe dieses Handbuch 1913/14. Zweck: Erwerb der der offenen Handelsgesellschaft Schottwitzer Kunstmühle Stern & Rosenthal zu Breslau gehörigen Dampfmühlen zu Schottwitz u. Hartlieb, Fortführung der von ihr betriebenen Dampfmüllerei u. ihres Getreide- u. Mehlgeschäfts. Das Mühlen. grundstück in Schottwitz hat eine Grösse von ca. 33 100 am, von welchen ca. 4800 qm bebaut sind. Die Mühle ist für Weizen- u. Roggenmüllerei eingerichtet. Der Kraftbetrieb geschieht zurzeit durch 21 Elektromotore von zus. 1000 PS. Die frühere Dampfanlage wird für die Getreide-Trocknungsanlage und die Feuerlösch-Einrichtung – System Sprinkler — sowie als Reserveanlage benutzt. Die maschinelle Einrichtung besteht aus 40 Vierwalzen- stühlen nebst den erforderl. Hilfsmasch. 1916/17 errichtete die Ges. einen siebenstöckigen Mehlspeicher von 600 qm Grundfläche, welcher auch als Getreide-Rieselspeicher zu ver- wenden u. für Lagerung von ca. 50 000 Zentn. Mehl oder ca. 3000 t Getreide sowie ca. 10 000 Zentn. Kleie eingerichtet ist; ferner an diesen anschl. ein sechsstöckiges Mühlen- gebäude von ca. 700 qm Grundfläche. In letzterem soll Hafer-, Gerste-, Mais- u. Kartoffel. flocken-Müllerei betrieben werden. Ausserdem wurde unter teilweiser Benutzung eines erworbenen Nachbargrundstückes ein Getreidespeicher von ca. 700 qm Grundfläche mit Trocknungsanlage errichtet, welcher ca. 7500 t Getreide fasst. Die Mühle in Schottwitz ist für eine tägl. Produktion von 100 t Weizen u. 150 t Roggen eingerichtet, ausserdem werden in der neuen Mühle ca. 200 t Hafer, Gerste, Mais u. Kartoffelflocken täglich vermahlen. Das Mühlengrundstück in Hartlieb hat eine Grösse von 9960 qm, von welchen ca. 1130 qm bebaut sind. Der Antrieb des Werkes erfolgt durch 2 Elektromotore von zus. 90 PS.; die maschinelle Einricht. besteht aus 2 franz. Mahlgängen, 2 Vierwalzen- u. 3 einfachen Walzen-Stühlen sowie den nötigen Hilfsmasch. Die Mühle kann 20 t Weizen bro Tag verarbeiten. Im J. 1916–1921 Lohnmüllerei f. d. Reichsgetreidestelle. Seit 1920 auch Handel in landw. Erzeugnissen u. Bedarfsartikeln. Die Ges. hat 1920 die Aktien der Landeshuter Mühlenwerke A-G. in Landeshut i. Schles. fast sämtlich käuflich übernommen; ferner hat sie die Odermühle Dschenfzig & Co. in Beuthen, Bez. Lieguitz, erworben. Die Ges. ist seit 1922 ferner bei der Bischofmühle G. m. b. H. in Ottmachan O.-S. u. der Marienmühle G. m. b. H. in Breslau beteiligt u. hat mit der Rosenthaler Mühlenwerke G. m. b. H., Rosenthal b. Breslau einen Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Die Aktien der Landeshuter Mühlenwerke A.-G. sind jetzt sämtlich im Besitz der Ges. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht It. G.-V. Y. 17./4. 1917 um M. 600 000. Weitere Erhöh. lt. G.V. v. 30./12 1920 um M. 1 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 192)%. Nochmals erhöht lt. G.-V v. 8./4. 1921 um M. 3 600 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921. Von diesen neuen Aktien übernahm die Breslauer Spritfabrik M. 1 800 000 zu 225 % mit zweijähriger Sperrpflicht Der Rest wurde den alten Aktionären im Verhältnis von 2: 1 vom 27./5.–20. 6. 1921 zu 115 % angeboten Weiter erhöht lt. G.-V. v. 9./11. 1921 um- M. 7 800 000 in 7800 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, davon übern. von einem Konsort. M. 3 600 000 zu 120 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 v. 21./11.–13./12. 1921 zu 120 %. Die übrigen M. 4 200 000 Aktien sind zu 300 % begeb. Hypotheken: M. 900 000 auf Schottwitz u. Beuthen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dieselbe erfolgt nach gesetzl. Bestimmungen; der A.-R. erhält insgesamt eine Tant. von 10 % u. eine feste jährl. Vergüt. von je M. 1000. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstück Schottwitz 110 000, do. Beuthen 50 000, do. Hartlieb 40 000, Gebäude Schottwitz 900 000, do. Beuthen 300 000, do. Hartlieb 1, Masch. Schottwitz 250 000, do. Beuthen 400 000, do. Hartlieb 1, Mobil. u. Utensil. 1, Anschluss- gleis 1, elektr. Beleucht.-Anlage Schottwitz-Hartlieb 2, Fuhrwerk Schottwitz-Hartlieb 50 000, Kassa 113 611, Mühlen 39 702 196. Feuerversich. 60 000, Debit. 10 940 670, Effekten 106 362. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 12 388 600, Hypoth. auf Schottwitz u Beuthen 900 000. Beamten. u. Arb.-F. 40 000, Talonsteuer 48 000 (Rückl. 30 000), Kredit. 21 902 641, unerhob. Div. 5250, Div. 2 700 000, Vortrag 38 355. Sa. M. 53 022 847. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 1 148 710, Fabrik- u. Handl.-Unk. 13 083 954, Reingewinn 2 768 355. – Kredit: Vortrag 20 767, Zs. 768, Betriebsüberschuss 16 979 484. Sa. M. 17 001 019. Kurs 1914– 1921: 110*, –, 190, 169, 136*, 172, 370, 755 %. Notiert an der Berliner Börse. Dividenden 1912–1921: 8, 9, 12, 20, 18, 12, 12, 15, 15, 18 %. Direktion: Paul Stern, Stellv. Alfred Juliusberg, Alfred Pietsch, Breslau; Alfr. Rosen- thal, Ludw. Reich. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Otto Schweitzer, Berlin-Zehlendorf; Stellv. Justizrat Dr. Max Hiosenthal, Fabrikbes. Dr. Phil. Heymann, Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau; Dr. Rich. Lach au. Adolf Bernstein, Dir. Erich Penzlin, Dir. Georg Friedländer, Dir. Max Katzenellenbogen, Berlin; Stadtrat Bruno Liebrecht, Fabrikbes. Ernst Rosenthal, Breslau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Breslau: Darmstädter u. Nationalbank; Breslau: Schles. Bankver. (Fil der Dt. Bank).