2458 Cigarren- und Tabak-Fabriken. Direktion: Johs. Harnisch, Dresden. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rob. Wollner, Wachwitz; Justizrat Dr. jur. Bernh. Eibes, Fabrik. Dir. a. D. Herm. Schleicher, Dresden. Zahlstellen: Dresden: Eigene Kasse, Dresdner Bank sowie deren Filialen. Georg A. Jasmatzi Aktiengesellschaft in Dresden-A. 21, Glashütterstr. 94. Gegründet: 13./2. 1901 mit Wirk. ab 1./1. 1901 unter Führung der „The American Tobacco Comp. in New York“; eingetr. 18./3. 1901, 24./1. 1902 u. 8./12. 1903. Die Ges. erwarb von Georg A. Jasmatzi, als Inhaber der Firma Georg A. Jasmatzi in Dresden auf Grund ihrer Eröffnungsbilanz v. 1./1. 1901 folgende Aktiven dieser Firma um die beiverzeichneten Preise, u. zwar: Grundstück Schandauerstr. 570 000, Maschinen 164 348.26, Maschinenbau 5025.62, Inventar 17 276.32, Utensilien 8409.69, Pferde u. Geschirr 77 83.48, Waren 337 662.65, Kassa 2281.53, Wechsel 42.25, Debitoren 198 245.80, Bankguthaben 188 854.40, Kaution 70. Sa. M. 1 500 000. Dieser Preis von M. 1 500 000 wurde Georg A. Jasmatzi da- durch gewährt, dass ihm 500 Stück Aktien der Ges. à M. 1000 = M. 500 000 gewährt, während ihm restliche M. 1 000 000 in bar vergütet wurden. Die Firma The American Tobacco Company in New Jersey, Geschäftsstelle in New York City zahlte aus eigenen Mitteln – ohne jede Belastung der A.-G. – an Georg A. Jasmata als Gegenleistung dafür, dass er für Firma u. Kundschaft der A.-G. nichts berechnete, M. 400000. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des in Dresden von Georg A. Jasmatzi betriebenen Geschäfts, sowie überhaupt Fabrikation von u. Handel mit Cigaretten, Cigarren u. türkischem Tabak, sowie verwandten Artikeln. 1907 wurde in Dresden eine zweite Fabrik eröffnet. Zurzeit bestehen Zweigniederlass. in Berlin, Danzig, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln a. Rh., Königsberg i. Pr, Magdeburg, Nürnberg, Pr. Münden, Stuttgart, Saarbrücken, Konstantinopel, Kavalla, Xanthi, Adrianopel u. Samsum. Die Ges. bes. in Dresden, Ecke Schandauer u Gottleubaer Strasse ein Fabrikgrundst., welches einen Flächenraum v. 3720 qm umfasst, von denen ca. 2850 qm bebaut sind. Auf demselben befinden sich 2 dreistöckige Fabrikgebäude, die im Jahre 1910 durch einen in Eisenbeton ausgeführten Neubau verbunden worden sind. Die Hauptgebäude sind in den Jahren 1900–1901 massiv hergestellt worden. Sämtl. Gebäude sind mit Niederdruck- Dampfheizung u. elektrische Beleuchtung versehen. Das Gebäude besitzt vollkommen ausgebaute Unterkellerungen, die den Raum unterhalb des Vorgartens umfassen u. zur Lagerung von verzollten Tabaken dienen. Im J. 1911 hat die Ges. 5050 qm Bauland Ecke Glashütter u. Gottleubaer Strasse erworben, auf welchem 1911/13 ein Gebäude errichtet wurde, das im Jan. 1913 bezugsfertig wurde; es weist eine bebaute Fläche von ca. 2600 qm u. eine Nutzfläche von ungefähr 15 700 am auf. Kosten des Neubaues rund M. 1 000 000, Sämtliche Räume haben eine Arbeitsfläche von ca. 9060 qm. Als Zentrale für die Kraft- u. Lichterzeugung sind 2 Diesel-Motoren mit 160 u. 180 PS vorhanden, die mit Dynamo- masch. von 1000 bezw. 1200 Ampere Leistung gekuppelt sind. Im J. 1916 wurde die Kraft- anlage durch einen 300 Kw. bzw. 40 PS Einanker-Umformer erweitert. Derselbe wurde an die Elbtalzentrale Pirna angeschlossen, wodurch auch die Möglichkeit gegeben wurde, bei etwa eintretendem Mangel an Betriebsstoff für die Dieselmotoren den Betrieb aufrecht- zuerhalten. Als weitere Reserve u. als Ausgleichsmaschinen dienen für die im Dreileiter- System gebaute Kraftanlage zwei an die Werke der Stadt Dresden angeschlossene Motor. Umformer von 53 u. 40 PS Leistg. Ferner ist noch ein Körtingscher Gasmotor von 40 P§ mit gekuppelter Dynamo u. je ein Zusatz-Aggregat zum Laden der Akkumulatoren-Batterien beider Fabriken vorhanden. Die Akkum.-Batt. besitzen eine Kapazität von 540 bzw. 680 Amperestunden bei einer Spannung von 220 bzw. 110 Volt. Ferner sind noch 110 Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 345 Ps direkt an einzelne Arbeitsmasch. angeschlossen. In Betrieb befinden sich: 13 Tabakschneidemasch. 114 Cigarettenmasch., 80 Cigarettenhülsen-Masch., 113 Kartonnagen-Masch., 300 verschiedene Hilfsmasch. Die Ges. fabriziert Zigaretten für Inland u. Export. Beschäftigt wurden Ende 1916 ausser 235 kaufmännischen u. techn. Beamten u. 94 Reisenden ungefähr 2300 Arb. u. Arbeiterinnen. Mitte 1913 erwarb die Ges. ein weiteres Baugelände an der Gottleubaerstrasse in der Gesamtgrösse von ca. 11 500. qm. 1918 Erwerb der Grundstücke Schandauer Str. Lauensteiner Str. 38, 40 u. 42 zur event. späteren Erweiterung der Betriebe. 1918 Pachtung, dann Erwerb der Zigarettenfabrik Constantin in Hannover. Auch Beteil. an der Zigaretten-Einkaufsgesellschaft m. b. H. Der Die Ges. arbeitete während des ganzen Jahres 1914 unter anormalen Bedingungen. De Kampf, der gegen die Ges. wegen der Beteiligung ausländ. Kapitals geführt wurde, die Ges. zu ausserord. Aufwendungen. Mit Beginn des Krieges trat dazu eine Boy 13 bewegung gegen die Ges., welche den Absatz erheblich beeinflusste. So wurde Ges. von den Kriegslieferungen ausgeschlossen. Hinzu kam, dass die Ges. wegen der 1 1 bestehenden erheblichen Beteiligung englischen Kapitals unter staatliche Aufsicht ges 3 wurde, und gerade auch dieser Umstand hat in seinen Folgen ungünstig auf ihre Tätig eingewirkt. Die vorstehenden Gründe haben ein aussergewöhnlich ungünstiges Resultat Bei Aufrechterhaltung der seitherigen Abschreib. erforderte die Beseitigung des Verlustes des