2474 Handelsgesellschaften, Warenhäuser, Einkaufsges., Automaten etc. Act.-Ges. für automatischen Verkauf in Berlin SW. 11, Anhaltstr. 10. Zweigniederlassungen: Elberfeld, Erfurt, Hamburg, Hannover, Frankfurt a. M. Königsberg, Leipzig, Magdeburg, München, Rostock, Stettin, Wittenberg; letztere firmiert: „Kant Cacao- u. Chokoladenfabrik Wittenberg'“. Gegründet: 19./8. 1886; eingetr. 30./8. 1886. Sitz der Ges. bis 24./4. 1902 in Hamburg seitdem in Berlin. Zweck: Erwerb u. Verwert. von Patenten, Erfind., Konzess. ete, sowie der Betrieb aller hiermit zus.hängenden Geschäfte, insbes. Fabrikat. u. Verkauf von Apparaten für automat. Verkauf von Waren u. Verwert. von Automaten in eig. Betrieb; Fabrikat. u. Vertrieb von Waren. Die Ges. hat automat. Wagen, Apparate für automat. Verkauf von Fahr- und Bahnsteigkarten etc. aufgestellt in Berlin, Hamburg, Danzig, Königs- berg, Altona, Hannover u. a. Eisenb.-Dir.-Bez. Etwa 300 Arbeiter. Der stetig steig. Absatz u. Umsatz der Ges. hat dieselbe veranlasst, eine eigene Fabrik zur Herstell. von Chokoladen und Bonbons in der Nähe von Wittenberg, an der Elbe wie an der Eisenbahn gelegen, zu errichten. Diese Fabrik wurde im Mai 1902 in Betrieb genommen; eine bedeutende Vergrösser. fand 1910 statt. (Grösse etwa 18 000 qm). Diese Filiale Wittenberg firmiert: „Kant, Cacao- und Chocoladenfabrik Wittenberg'. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 110 000, erhöht 1887 auf M. 400 000, reduziert 1893 auf M. 200 000, wieder erhöht 1898 um M. 200 000, 1900 um weitere M. 200 000, 1901 um M. 400 000 (auf M. 1 000 000), 1909 weitere Erhöh. um M. 250 000, 1912 um M. 250 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./5. 1920 um M. 1 000 000 (also auf M. 2 500 000), angeb. M. 500 000 zu 110 %. Die Kapitaltransaktion erfolgt durch die Hildesheimer Bank u. die Vereinsbank in Hamburg u. zwar durch Vermittlung des jetzigen Aufsichtsrats- mitgliedes Dr. O. Rabbethge. Damit tritt auch das Unternehmen in ein noch engeres Verhältnis zu der Zuckerfabrik Klein-Wanzleben vormals Rabbethge & Giesecke A.-0. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 30./3. 1921 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab ,, angeb. den bisher. Aktion. im Verhält. 5:2 v. 31./5. bis 15./6. 1921 zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1921 um M. 3 500 000 (also auf M. 7000 000) in 3500 Akt. Lit. B à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von dem obigen Konsort. zu 100 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1:1 vom 2. bis 10./3. 1922 zu 100 % plus Stempel u. Unk. Die Aktien Lit. B sind den frriheren Akt. Lit. B gleichberechtigt u. können nach voraufgegang. drei- monat. Kündig. seftens der Ges. ganz oder in Teilbeträgen zum Kurse von 200 % 5 % Zinsen auf den Nennwert von Beginn des jeweils laufenden Geschäftsjahrs an zurückgezahlt werden. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 5./4. 1922 um M. 5 000 000 (also auf M. 12 000 000) in 5000 Akt. Lit. B à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922, übern. v. einem Konsort. zu pari mit der Verpflicht., davon M. 3 500 000 den Besitzern alter Akt. ebenf. zu pari (2: 1) anzubieten. Restl. M. 1 500 000 der jungen Akt. hat das Konsort. zur Verfüg. der Ges. zu halten, dürfen aber nicht unter 200 % verwertet werden. Um den Bedarf an Zucker für die Ges. sicher- zustellen, sollen die nicht zum Bezuge angebotenen Akt. einer Zuckerfabrik übereignet werden. Vorrechts-Anleihe I: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 20./5. 1920, rück- zahlbar zu 102 %; Stücke zu M. 1000, lautend auf den Namen der Vereinsbank in Hamburg oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1925 in 20jährl. Raten durch jährl. Auslos. am 2./1. auf 1./7.; ab 1925 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf die Fabrikanlagen nebst Gebäuden in Wittenberg; für die Anleihe haftet ausserdem die Ges. mit ihrem gesamten bewegl. u. sonst. unbewegl. Vermögen. – Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.). — Zahlstelle: Hamburg: Vereinsbank. –— Kurs: Notiert in Hamburg. Vorrechts-Anleihe II: M. 8 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. lt. G.-V. v. 5./4. 1922, rückzahlbar zu 102 %, zur ersten Stelle hinter der Anleihe I hyp. sichergestellt. Ueber- nommen zu 96 % von der Hildesheimer Bank. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., v. Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind, aber M. 20 000), Rest Super-Div. (Tant. wird über Unk.-Kto, verbucht). Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstück 518 775, Gebäude 590 571, Patente u. Gebrauchsmuster 1, Effekten u. Depots 1 201 577, Kassa, Postscheck u. Wechselbest. 1 018 280, (Avale 16 400), Waren 13 068 596, Debit. einschl. Bankguth. 12 498 533, Masch. u. Inventar 286 299. – Passiva: A.-K. 7 000 000, Prior. 2 000 000, R.-F. I 252 674, do. II 1 332 500, Kaut. 6000, (Avale 16 400), Kredit. u. Banken 16 162 067, Reingew. 2 429 391. Sa. M. 29 182 634. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betr.-Unk. 16 506 297, Abschreib. 353 733, Reingewinn 2 429 391 (davon v. 1 750 000, R.-F. I 447 325, do. II 177 500, Vortrag 54 566). – Kredit: Vortrag 82 452, Betriebsgewinn 19 206 969. Sa. M. 19 289 422. Kurs Ende 1912–1921: 165, 160, 152*, –, 190, 215, 180, 185, 185, 800 %. Eingef. durch die Vereinsbank in Hamburg Jan. 1903; erster Kurs 26./1. 1903: 132 %. Dividenden 1912–1921: 12, 12, 10, 20, 30, 15, 15, 15, 15£ 10, 15 –£ (Bonus) 10 %. Direktion: Carl Lange, Berlin; Rich. Wilh. Wolf, Willy Bachmann, Wittenberg. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Thomas H. Morgan, Berlin; Stellv. G. Ed. Weber, Hamburg; Max Tretropp, Berlin; Dr. 0. Rabbethge, Komm.-Rat Erich Rabbethge, Klein-Wanzleben; Willem Schadd, Amsterdam. Zahlstellen: Hamburg: Vereinsbank in Hamburg; Hildesheim: Hildesheimer Bank.