Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2753 Die braunschweig. Regierung hat sich ein Recht auf Übernahme oder Rückkauf der Linien nicht vorbehalten. Dagegen hat sich die preuss. Regierung das Recht vor- behalten, das Eigentum der innerhalb ihres Gebietes belegenen Strecken nebst allem beweglichen und unbeweglichen Zubehör nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet – oder auch später — nach einer in beiden Fällen mind. ein Jahr vorher zu bewirkenden Ankündigung käuflich zu erwerben. Als Kaufpreis hat der preuss. Staat den 25fachen Betrag des steuerpflichtigen Reinertrages, welcher im Durchschnitt der letzten der Ankündigung vorhergegangenen fünf Betriebsjahre für die in Preussen belegenen Strecken aufgekommen ist, zu zahlen. Zu dem auf den preuss. Staat im Falle des Ankaufs übergehenden Zubehör gehört insbes. ein der Länge der in Preussen gelegenen Strecken entsprechender Teil des vorhandenen Betriebsmaterials, ferner das zur Bahn dieser Strecken gehörige Inventarium, sowie der R.-F. II, Ern.-F. II .. etwaige für die Beamten der preuss. Strecken bestehende Pensious- etc. Kassen. Betriebsmittel 1920: 22 dreigekuppelte Tenderlokomotiven, 3 zweigekuppelte Tender- lokomotiven, 1 Salonwagen, 44 Personenwagen, 12 Gepäckwagen, 787 bedeckte Güter- wagen, 149 offene Güterwagen, 16 Langholzwagen, 16 Schienenwagen, 44 Plateau- wagen, 1 Gerätewagen, ausserdem sind 20 Spez.-Wagen, privaten Ind.-Ges. gehörend. in den Betrieb eingestellt. 1921 wurde festgestellt, dass vo diesem Bestande 39 Güter- wagen an die Entente ausgeliefert u. 35 Güterwagen im Kriege verloren gegangen sind. Übersicht der finanziellen Ergebnisse von 1917–1921. Über- Ausgabe in Rein- Jahr Einnahme Ausgabe schuss „„ gewinn M. M. M. M. M. Vortrag 64 015 1917 2 349 503 1661 252 752 266 70,71 323 152 Vortrag 23 238 1918 2 638 568 2 233 630 428 176 84,65 1 347 Vortrag 1347 1919 4 238 807 4 096 590 96,64 Verlust 298 281 Verlust-Vortrag 298 281 1920 10 650 532 9 874 413 477 838 92,71 Verlust 129 269 Verlust-Vortrag 129 269 1921 21 636 914 18 093 139 3 543.775 83,62 720 207 Kapital: M. 6 000 000, und zwar M. 3 650 000 in 7300 Aktien à M. 500 u. M. 2 350 000 in 2350 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 650 000; die G.-V. v. 26./10. 1901 beschloss Erhöhung um M. 1 350 000 (auf M. 5 000 000) behufs Baues der Schuntertalbahn. Ein Bankkonsortium (von Erlanger & Söhne u. Gebr. Sulzbach in Frankf. a. M., Berl. Handels-Ges. u. C. Schlesinger-Trier & Co. in Berlin) übernahm die neuen Aktien zu pari, trug sämtl. Unkosten, wie Reichsstempel (2 %), Einführ.-Kosten an den Börsen etc. u. war verpflichtet, die neuen Aktien den alten Aktionären zu 105.50 % anzubieten u. zwar in dem Verhältnis, dass auf M. 5500 alte Aktien M. 2000 neue Aktien entfielen. (Geschehen 18./11.–5./12. 1901.) Einzuzahlen 25 % plus 5 % Zuschlag bei der Zeichnung, ferner 25 % am 31./1. u. restl. 50 % am 31./3. 1902; die letzten beiden Raten mit 4 % Zs. ab 1./1. 1902. Die G.-V. v. 26./5. 1914 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914, angeboten den alten Aktionären v. 15.–29./6. 1914 zu 104 % plus Schl.-St. Anleihen: I. Em.: M. 3 650 000 in 3½ % (bis 1. Juli 1895 4 %) Prior.-Oblig. Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1890 al pari durch jährl. Ausl. von mind. % und Zs. im Jan. auf 1. April, kann verstärkt, oder auch die ganze Anleihe mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Coup.-Verj. nach 4 Jahren. Sicherheit: Das gesamte Vermögen der Ges. und dessen Erträge mit unbedingter Priorität vor den St.-Aktien. Die 4 % Prior.-Oblig. I. Em. wurden 1. Jan. 1895 zwecks Umwandlung in 3½ % zum 1. Juli 1895 gekündigt. Ein- reichung zur Abstempelung vom 15.–31. Jan. 1895, Konvertierungsprämie % = M. 3.75, Zinsunterschied für das I. Halbj. 1895 ¼ % = M. 1.25, zus. M. 5. Ende 1920 noch in Umlauf M. 2 602 000. Coup.-V.: 4 J. n. F. Zahlst.: Braunschweig: Ges.-Kasse, Braunschw. Bank u. Creditanstalt; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Gebrüder Sulzbach & Co. Aufgelegt 18./5. 1885 zu 98.75 %. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: 86.10, 82.50, 83.50*, –, 76. –, 787, 71.50, 60, 72.50 %. – In Frankf. a. M.: 87, 82.50, 85*, =, 83, –, 78, –, =, 62.50 %. Auch notiert in Braunschweig. IT. Em.: M. 1 000 000- in 4 % Prior.-Oblig. von 1891, Stücke à M. 500. Zs. 2/1 u. 1./7. Tilg. ab 1898 mit ½ % und Zs. durch Ausl. am 2./1. auf 30./6. Verstärkte Tilg. oder Gesamtkünd. zulässig. Sicherheit wie Em. I, welche jedoch ein Vorzugsrecht hat. Noch in Umlauf Ende 1991 M. 804 500. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Anleihe I. Aufgelegt am 4./5. 1893 zu 100.50 %. Kurs Ende 1912–1921: In Braunschweig: –, 96, 95*, = 90, –, 90*, –, –, – %. – In Frankfurt a. M.: 98, 93, 94*, –, 90, –, 90*, –, 70 o. III. Em.: M. 2 000 000 in 3½ % Prior.-Oblig. von 1899, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 mit ½ % und ersp. Zs. durch Ausl. am 2./1. auf 30./6. Verstärkte Tilg. oder Gesamtkünd. seit 1905 mit 6monat. Frist zulässig. Verj. der Coup.: 4 J. (K.) der Stücke nach gesetzl. Frist. Zahlst. wie bei Anleihe I. Begeben Ende 1899: M. 1 000 000 zu 93 %, restl. in 1901 begeben. Die Ausgabe dieser Anleihe wurde in der G.-V. v. 30./5. 1899 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. I. 173 ―――――――――――――