Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2773 Kurs Ende 1913–1921: 212, 188.25*, –, 170, –, 180*, 164, 210, ? % per Aktie. Notiert in Zwickau. Dividenden 1912–1921: M. 85, 85, 80, 65, 65, 70, 65, 25, 90, 112.50 per Aktie. C.-V.: 4 J. (F.) Direktion: Ernst Kressner. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Haun, Stellv. Dir. Moritz Sarfert, Bank-Dir. Ed. Bauermeister, Landwirt Johs. Ebert, Justizrat Haun, Rentner Max Winkler, Zwickau; Privatdozent Dr. Erich Ebert, Freiberg. zahlstellen: Zwickau: Dresdner Bank Fil. Zwickau, C. Wilh. Stengel, Vereinsbank (Abt. d. Allg. Dt. Credit-Anst.); Zwickauer Stadtbank A.-G.; Dresden: Sächs. Bank u. deren Fil. Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft, Berlin, W. 8, Jägerstrasse 1. Gegründet: 29./6. 1904 als Kolonialgesellschaft; am 30./6. 1904 sind der Ges. auf Grund der vom Reichskanzler genehmigten Satzungen durch Beschluss des Bundesrates die Korporationsrechte verliehen worden. Zweck: In Deutsch-Ostafrika Eisenbahnen und etwa dazu dienliche Hafenanlagen zu bauen, auszurüsten, zu erwerben und zu betreiben oder betreiben zu lassen, bei anderen Eisenbahnunternehmungen sich zu beteiligen, Lagerhäuser zu errichten und über die in Verwahrung genommenen Güter Lagerscheine auszustellen, sowie Ländereien u. Bergwerks- rechte zu erwerben u. zu verwerten. Die Ges. darf alle zur Erreichung dieser Ziele zweck- dienlichen Geschäfte betreiben. Auf Grund der von der Kaiserl. Reg. ihr erteilten Konz. übernahm die Ges. zunächst den Bau, die Ausrüstung u. den Betrieb einer Eisenbahn von Daressalam nach Morogoro. Bahngebiet: Daressalam–Morogoro 208,711 km; am 16./12. 1907 eröffnet, dann Morogoro- Kilossa (81 km) am 1./1., die Strecke Kilossa-Dodoma (173 km) am 1./11. 1910, Dodoma-Manyoni (130 km) am 9./8. 1911, Monyoni-Malongwe (145 km) am 1./3. 1912, die Reststrecke Malongwe- Tabora (110 Km) wurde Anfang Juli 1912 abgenommen. Gesamtlänge der Bahn Daressalam- Tabora 848 km. Die Hauptstrecke bis zum Tanganjikasee wurde 1./7. 1914 dem Betrieb übergeben. Am 1./4. 1913 übernahm die Ges. vom Deutsch-Ostafrikanischen Landesfiskus den Betrieb der unter dem Namen „Kaiserl. Flottille' bestehenden Anlagen. Hierzu ge- bören das Dock in Daressalam nebst Werkstätten, die Wasserversorg. der den Hafen von Daressalam anlaufenden Schiffe, der Betrieb verschiedener Dampfer an der Küste Deutsch- Ostafrikas, auf dem Tanganjika- u. Nyassa-See u. dem Rufidfiflusse. Im Laufe des Geschäftsjahres 1920 hat sich die Verwaltung mit der Vorbereitung der Liquidation beschäftigen müssen. Das Reichswirtschaftsministerium für Wiederaufbau hat aus Anlass des Friedensvertrages die Eisenbahn- u. Betriebskonzession u. das Recht zum Betrieb der dem Fiskus gehörigen Flottille beschlagnahmt. Die Konzession der Ostafrikanischen Landgesellschaft ist ebenfalls beschlagnahmt worden. Grundkapital: M. 21 000 000 in 210 000 Anteilen à M. 100; hiervon sind 70 000 Stücke über je 1 (Lit. A Nr. 1–70 000) u. 14 000 Stücke über je 10 Anteile (Lit. B Nr. 70 001 –84 000) ausgestellt. Das Deutsche Reich hat durch Gesetz v. 31./7. 1904 übernommen, den Anteils- eignern am 1./7. eines jeden Jahres für das vorhergehende Kalenderjahr 3 % Zs. auf das eingezahlte Kapital zu zahlen u. das Kapital der Anteile in jährl. Raten am 1./7. jeden Jahres, zuerst 1./7. 1905, in 87 Jahren nach einem Tilg.-Plane mit einem Zuschlage von 20 %, also mit M. 120 für den Anteil zurückzuzahlen; die Auslos. erfolgen im März. Diese Zahlungen hat das Reich unmittelbar den Anteilseignern gegenüber, unabhängig von dem Schicksale der Ges. übernommen, ausserdem erhalten die Anteilseigner eine Beteil. am Reingewinn (siehe daselbst). Die Anteile sind nach § 1807 des Bürgerl. Gesetzbuches zur Anlegung von Mündelgeld geeignet u. ir- Lombardverkehr der Reichsbank in der I. Klasse zugelassen. Die Anteile wurden seitens des Reiches angekauft u. zwar entweder gegen Barzahl. von M. 105 für je M. 100 Anteile, nämlich 103.50 % u. 1.50 % Zs. für die Zeit vom 1./1.–30./6. 1908 eoder gegen Lieferung von 4% Deutsche Schutzgebietsanleihe zum Preise von 99 % in Höhe des Nominalwertes der eingereichten Eisenbahn-Anteilscheine und Barvergüt. v. M. 6 an den inreicher für je M. 100 Anteile, d. i M. 4.50 Kapitaldifferenz u. M. 1.50 f. Zs. Die Besitzer von Anteilscheinen, welche das Kaufgebot des Deutschen Reiches annahmen, hatten ihre An- teilscheine in der Zeit vom 20./6.–2./7. 1908 einzureichen Etwa 90 % der Anteile gingen so in den Besitz des Reiches über. Schutzgebiets-Darlehen: M. 110 004 125 bis Ende 1921 (siehe auch Bilanz). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Vor Ablauf des Monats Jugi. Stimmrecht: Je 10 Anteile = 1 St.; das Stimmrecht der ausgel. Anteile steht dm Reiche zu. Gewinn-Verteilung: Siehe dieses Handbuch 1919/20. Kurs: Die Anteile wurden aufgel. 12./12. 1904 zu 103.50 %; erster Kurs in Berlin 20./12. 1904: 103.50 %, in Frankf. a. M. 21./12. 1904: 103.50 %. —– Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: 97.75, 89, 93*, –, 85, –, 63*, 75, –. – %. – In Frankf, a. M.. 885 3 „ %. MI Hamburg: 3 91, 3 85, 63*, 160, „ = 0%. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kassa 4072, Effekten 2 850 262, Beteilig. an der Ost- afrikanischen Landges. m. b. H. 40 000, Bankguth. 7 689 085, Debit. 109 459, Bahnanlage u. Ausrüstung 129 651 211, Material. 214 453, Ersatzansprüche 42 995. – Passiva: Grund- Kap. 21 000 000, Schutzgebietsdarlehn 110 004 125, Kredit. u. Rückst. 2 964 421, Bilanz-R.-F.