2776 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. sämtl. Grundstücken, Gebäuden, dinglichen Rechten u. allem Zubehör einschl. der zur Bahn gehör. Betriebsmittel u. Materialvorräte, sowie mit dem Ern.-F. auf den Staat über. Alle anderen Aktiven, z. B. Forder. sowie R.-F. u. Amort.-F. verbleiben der Ges. Kapital: M. 1 000 000 in 200 St.-Aktien u. 800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000; bis 1908 mit 50 % Einzahlung, Vollzahlung im Juli 1909 geleistet. Hypoth.-Anleihe: M. 1 300 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 20./5. 1911 u. staatl. Genehmig. v. 20./7. 1911, rückzahlbar zu pari; Stücke: 1000 Lit. A. (Nr. 1–1000) à M. 1000, 600 Eit. B (Nr. 1–600) à M. 500, lautend auf den Inhaber. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1921 bis spät. 1967 durch jährl. Auslos. am Tage der ordentl. G.-V. auf 31./12.; ab 1921 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherheitshypoth. zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Mittweidaer Gütereisenbahn. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie Div.-Scheinen. Kurs in Dresden-Ende 1912–1921: 98.50, 95, 94*, –, 91, –, 89*, 71.75, 87, % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Uber- schuss 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergütung von zus. M. ?), Rest Super-Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Mittweidaer Gütereisenbahn: Baukosten einschl. vorh. Betriebsmittel 1 964 793, Grundstücke 364 932, Zweiggleisanlage 1, Debit. 1 065 841, Effekten 39 845, Ern.-F.-Effekten 38 750, Kaut. 20 000, Versich. 10 483. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Teilschuldverschreib. 1 212 500, ausgel. do. 31 000, R.-F. 50 000 (Rückl. 24 200), Spez.-R.-F. 60 000, Ern.-F. für Oberbau u. Betriebsmittel 221 589, do. II 200 000, Amort.-F. 102 143, Kredit. 411 622, Avale 20 000, Zinsschein-Einlös. 11 378, Div. 150 000, Tant. an A.-R. 12 222, Vortrag 22 191. Sa. M. 3 504 647. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 308 265, Betriebsausgaben 768 732, Zs. 38 891, Zweiggleis-Anl. 190, Ern.-F. 220 000, do. II. 200 000, Amort.-F. 6500, Überschuss 208 614. – Kredit: Vortrag 4270, Betriebs-Einnahmen 1 746 923. Sa. M. 1 751 193. Dividenden: 1912–1921: Vorz.-Aktien: 5, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 15 %. – St.-Aktien: 5, 6, 00, 0, 0, 0, 0, 6, 15 %. Direktion: Alwin Wenzel, R. Sturm. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Konsul Bank-Dir. W. Osswald, Stellv. Justizrat Dr. W. Lötzsch, Komm-Rat. Charles W. Palmié, Dresden; Bürgermeister Hektor Freyer, Mittweida Zahlstellen: Dresden: Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Santa Catharina-Eisenbahn Akt.-Ges. in Berlin, W. 8, Kanonierstr. 1. Bau- u. Betriebsbüro in Santa Catharina (Brasilien). Gegründet: 26./2. 1906; eingetr. 2./2. 1907. Gründer: Bank für Handel u. Ind., S. Bleich- röder, Deutsche Bank, Disconto-Ges., A. Schaaffhausen scher Bankverein, Berlin. Durch Dekrete des brasil. Bundespräsidenten Nr. 7567 vom 25./9. 1909 u. Nr. 7828 vom 28./1. 1910 ist die Ges. zum Geschäftsbetrieb für Brasilien zugelassen worden u. ist damit auch nach brasil. Recht ordnungsmässig konstituiert. Zweck: Bau, Ausrüstung u. Betrieb einer Eisenbahn im brasil. Staate Santa Catharina nebst Anschlussstrecken. Die Grundlage des Unternehm. bildete urspr. die zwischen der Staatsregierung von Santa Catharina u. der Hanseat. Kolonisations-Ges. m. b. H. in Hamburg in Ausführ. des Dekretes Nr. 227 vom 26./9. 1904 abgeschloss. Eisenbahnkonz. vom 27./9. 1904, welche von der Ges. bei der Gründung übernommen wurde. Die Konz., die auf Betreiben der Ges. durch Nachtragsverträge vom 5./12. 1905, 16./4. 1907 u. 4./12. 1909 abge. ändert u. erweitert wurde, umfasst den Bau von Eisenbahnlinien von Blumenau (Itajahy) –Hansa (Hammonia)– Coritybanos– Zus. treffen mit der Säo Paulo–Rio Grande Eisenbahn, Hansa (Hammonia)–Rio Negro. Ausserdem ist damit eine umfangreiche Landkonz. auf die Regierungsländereien zu beiden Seiten der Bahnlinie u. für das noch wenig erforschte Gebiet am Westarm des Itajahy verbunden, das als besonders geeignet zur Besiedelung u. reich an wertvollen Hölzern gilt. Zunächst wurde die Linie Blumenau–Hansa in einer Ausdehn. von 69,7 km mit der brasil. Normalspur von I1 m gebaut; die Ausführung war dem Bau- u. Betriebskonsort. Bachstein-Koppel in Berlin übertragen. Betriebseröffn. nach u. nach ab 3./5.–1./10. 1909. Inzwischen hatte die Ges. mit der brasil. Bundesregierung Verhandlungen wegen der Finanzierung des Weiterbaues der Bahn auf breiterer Grundlage eingeleitet. Auf Grund einer Ermächt. des brasil. Bundes-Kongresses im Staatshaushalts- Gesetz für 1911 genehmigte der Präs. der Republik durch Dekret Nr. 9155 vom 29./11. 1911 den Ausbau des Eisenbahnnetzes der Ges. In Ausführung dieses Dekrets ist unter dem 26./12. 1911 zwischen dem brasil. Verkehrsminister in Rio de Janeiro u. der Ges. ein detail- Vertrag unterzeichnet worden, der in der Hauptsache folg. Programm zum Gegenstand hat. Die bereits im Betrieb befindliche Linie Blumenau–Hansa wird verstaatlicht u. für Rech- nung der Bundesregierung einerseits nach dem Seehafen Itajahy, andererseits nach dem Innern bis zur argentin. Grenze, an der Mündung des Pepery-Guassu in den Uruguay,