――――――――― Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2787 Hlektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebalnen ete. Aachener Kleinbahn-Gesellschaft in Aachen. Gegründet: 25./9. 1880 unter der Firma Aachener und Burtscheider Pferdeeisenbahn-Ges. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Kleinbahnen und Nebenbahnen zur Personen- und Güterbeförderung, sowie die gewerbsmässige Erzeugung u. Verwertung elektr. Stromes. Urspr. Strassenbahn mit Pferdebetrieb, beschloss die G.-V. w. 6. April 1894 den Übergang zum elektrischen Betriebe; die Elektricitäts-Ges. vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg, die damalige Pächterin der städt. Elektrizitätswerke in Aachen, übernahm die Her- stellung der elektr. Einrichtungen und Ausrüstungen; das städt. Elektrizitätswerk liefert den Strom für sämtliche Aachener Stadtlinien und einige Vorortlinien im Landkreise, welch letztere auf Grund von Vereinbarungen mit der Aachener Kreis- verwaltung von der Ges. im Jahre 1896 hergestellt wurden und mit eigenen Betriebs- mitteln für gemeinschaftliche Rechnung betrieben werden (s. auch unten). Die Ges. hat sich bei Einführung des elektrischen Betriebes dem deutschen Klein- bahnengesetz vom 28. Juli 1892 unterworfen. Die seitens der Stadt Aachen früher nur bis 1916 erteilte Konzession wurde ab 1. Jan. 1899 bis 1949 ausgedehnt. Das Erwerbs- recht der Stadt unter entsprechender Entschädigung an die Ges. kann in fünfjährigen Fristen ausgeübt werden; nächster Termin April 1925. Der Gewinnanteil der Stadt beläuft sich zur Zeit auf M. 12 000 Ppro Jahr u. steigt alle zwei Jahre um M. 1000, so- fern die Ertragsrechnung nicht einen höheren Anteil ergiebt. Die G.-V. v. 4. Mai 1896 genehmigte ein elektrisches Kleinbahnnetz von etwa 50 km im Landkreise Aachen mit einer Kraftstation bei Eschweiler zur Verbindung des Indu- striebezirks bei Eschweiler und Stolberg und dieser Städte selbst mit den Aachener Kleinbahnen und die Ausführung der Anlagen durch die Union, Elektricitäts-Ges. in Berlin. Konzession vom Tage der Betriebseröffnung auf 50 Jahre. Behufs Herstellung dieses Netzes wurde im Mai 1896 das A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 3 000 000 erhöht. Der elektr. Strom für das Stadtnetz u. einige Vorortslinien wird von den Städtischen Kraftwerken in Aachen bezogen. Auch auf den ÜUberlandlinien erzeugt die Ges. den elektr. Strom nicht mehr selbst, nachdem sie die Kraftstation in Eschweiler-Aue dem Landkreis Aachen überlassen hat. Der Strom wird durch den Kreis von der Urfttal- sperre und der Gewerkschaft Zukunft bezogen. Eine bedeutende Ausdehnung erfuhr das Bahnnetz dadurch, dass im Landkreise Aachen u. Eupen Kleinbahnlinien (Bahnnetz IVu. W) in einer Gesamtlänge von 60–70 km zur Aus- führung kamen (nach Beschlüssen der betreffenden Kreistage vom Sept. 1904). 1906 Inbetrieb- nahme der Strecken Aachen–Eupen u. Eynatten-–Raeren, Brand- Cornelimünster, Maria- dorf–Höngen; 1907 kamen die Strecken Raeren –Walheim–Cornelimünster, Osterweg— Altenberg, Eschweiler– Weisweiler, Brand-Elgermühle zur Betriebseröffnung, 1908 Esch- weiler–Dürwiss, 1909 bezw. 1910 Vicht–Gressenich–Hamich, Elgermühle–Büsbach–Stol- berg, 1910 Eupen–Bellmerin bezw. Herbesthal, Linie Cornelymünster–BBreinig im März 1913; Linie Forsthaus Siegel-–Bismarckturm Oktob. 1913. Umformerstationen in Brand, Eynatten u. Vicht, welche durch Drehstrom von 5000 Volt der Urftalsperre betrieben werden. Am 8./12. 1916 gelangte ein neuer Betriebsvertrag mit dem Landkreise Aachen über sämtliche Aussenlinien zum Abschluss. Danach wird unter Fortfall der Zinsgarantie des Kreises die Konzession bis zum Jahre 1962 ausgedehnt. Der Landkreis ist an dem Reingewinn der Vertragslinien in der Weise beteiligt, dass er vom 1./1. 1950 ab von demjenigen Rein- gewinn erhält, der nach einer 6 % Verzinsung aller Anlagewerte übrig bleibt. Fuhrpark 1921: 181 Motorwagen, 131 Anhängewagen, 129 Güterwagen inkl. Kohlscheid, Beförderung 1912–1921: 22 474 361, 23 949 517, 25 950 000, 27 402 600, 27 465 554, 40 415 058, 38 647 801, 38 193 205, 33 458 533, 25 071 224 Personen; Güterbeförderung: 87 142, 83 123, 66 940, 61 050, 88 745, 100 542, 144 023, 127 429, 114 527, 123 190 t. Bruttoeinnahme 1912–1921 33 3 200 096, 3 137 841, 3 001 705, 3 644 678, 4 788 786, 6 263 165, 10 754 041, 25 085 429, Dite Gleislänge des gesamten Bahnnetzes betrug Ende 1921: I. Im Aachener Stadtgebiet einschl. der Strecke Vaals (Holland) 63 502, km, II. im Kreisnetz: Linien im Bezirk Stolberg, Eschweiler, Alsdorf-Eupen 197,113 km. Sa. 260,615 km (Betriebslänge 163,79 km). Im Jahre 1907 erfolgte die Angliederung der Rhein. Elektrizitäts- u. Kleinbahn-A.-G. zu Kohlscheid Am 1. Jan 1916 ist ein Prachtverhältnis mit der Kohlscheider Ges. abge- schlossen worden, wonach der Betrieb für Rechnung der Aachener Kleinbahn-Gesellschaft geht. Kapital: M. 6 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 400, 1500 Aktien (4001– 5500) a M. 1200 u. 1500 Aktien à M. 2000 (Nr. 5501–7000). Erstere doppelt-konv. Urspr. M. 1 300 000, erhöht 1881 um M. 700 000. Lt. G.-V. v. 20./5. 1884 Abstemp. der Stücke von M. 500 auf M. 400, verblieben M. 1 600 000; lt. G.-V. v. 16./4. 1894 von 4 Aktien à M. 400 zu 3 Aktien à M. 400, so dass M. 1 200 000 verblieben; hierauf erhöht lt. G.-V. v. 4./5. 1896 um M. 1 800 000 (auf M. 3 000 000). Die a. o. G.-V. v. 4./6. 1907 beschloss dann Erhöh. um M. 2 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 5501–6500) à M. 2000. Die a. o. G.-V. v. 26./7. 1910 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 000 000 175*