0* Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2791 Die Ges. hat Bauten in eigener Regie bis zum Jahre 1899 nicht ausgeführt, sie widmete sich vielmehr hauptsächlich der Finanzierung von Bahnunternehmen und machte ihre Beteiligung bei neuen Bahnprojekten davon abhängig, dass die Unternehmer für die Ein- haltung der Baukostensumme und auf eine Reihe von Jahren für eine feste Betriebspacht vertragsmässig Bürgschaft leisteten, für deren Erfüllung ein Teil der Bausumme als Kaution einbehalten wurde. Seit dem genannten Jahre ging die Verwaltung von diesem Verfahren ab und hat die Linien der Nassauischen Kleinbahn und der Westpreuss. Kleinbahn-Akt.-Ges. (s. unten) in eigener Regie ausgebaut. Eine wesentliche Anderung in der Geschäftslage trat ferner durch die Aufhebung der Betriebspachtverträge ein; die Ges. hat infolgedessen 3. Z. rund 849 km Bahnen in Betrieb. Die Vermögensstücke an Bahnen bezw. Aktien und Anteilen solcher verteilten sich am 31./12. 1919 auf nachfolgend genannte Bahnen etc.: I. Eigene Bahnen: 1) Dessau- Radegast (26,28 km), schmalspur., Cöthen-Radegast- Zörbig (17,10 km), dreischienig, also normal- u. schmalspur. – 2) Dampfstrassenbahn Elt- ville-Schlangenbad (8 km), schmalspur. — 3) Kleinbahn Gross-Peterwitz-Katscher (7,91 km), normalspurig. – 4) Bieberthalbahn von Giessen nach Bieber (9,8 km), schmalspur. — 5) Schmalspur. Kleinbahn Philippsheim-Binsfeld (8,10 Km). – Dieses Bahnenkonto stand ult. 1920 mit M. 4 510 181 zu Buche. Die bezeichn. Bahnen werden von der Ges. selbst betrieben. Erträgnisse dieser eigenen Bahnen 1917–1920: M. 272 474, 245 460, 125 570, 495 946. II. Die Ges. ist weiter an folgenden Bahnen beteiligt: 1) Riesengebirgsbahn-Geschäfts- anteile, 2) Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-A.-Aktien, 3) Nassauische Kleinbahn-A.-Aktien, 4) Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn-Aktien, 5) Trachenberg-Militscher Kreisbahn- Aktien, 6) Westpreuss. Kleinbahn- Aktien, 7) Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier- Aktien (1919 mit M. 497 000 Buchverlust verkauft), 8) Aschersleben- Schneidlingen- Nienhagener Kleinbahn- Aktien, 9) Alt-Landsberger Kleinbahn-A.-Aktien, 10) Niederlausitzer Eisenbahn Vorz.-Aktien, 11) Teutoburger Waldeisenbahn A.- G., 12) Allg. Deutsche Eisenbahnbetriebs- Ges. m. b. H., 13) Gyulafehervar-Zalatnaer Lokal- bahn-Prior.-Aktien, 14) Muranythalbahn-Prior.-Aktien, 15) Tiszapolgar- Niregyhazaer, Lokalbahn-Prioritäts-Aktien, 16) Garamberzencze-Levaer Lokalbahn-Aktien, 17) Neograder Lokalbahn-Aktien. Im einzelnen ist hierzu folgendes zu bemerken: 1) Den Betrieb der unter 1 u. 3–9 bezeichneten Bahnen hat die Ges. für Rechnung der betreffenden Eisenb.- Ges. gegen eine vertragsm. Vergüt. übernommen. Den unter 11 aufgeführten Betrieb führt seit dem 1./11. 1916 die der Allg. Dtsch. Kleinb.-Ges. angeglied. Allg. Dtsche Eisenb.- Betriebsges. m. b. H., Berlin. Ausserdem übernahm die Ges. die Betriebsführ. der Hildes- heim-Peiner Kreiseisenbahn A.-G. u. der Crefelder Eisenbahn-Ges., an der sie finanziell nicht beteiligt ist. Die Aktien bezw. Geschäftsanteile dieser Ges. standen ult. 1921 mit zus. M. 19 714 725 zu Buch. Im J. 1915 Erwerb von M. 2 922 000 Vorz.-Aktien u. M. 447 000 St.-Aktien der Teutoburger Wald-Eisenbahn-Ges., von denen die Ges. den grössten Teil bereits lombardiert hatte. III. Die flüssigen Mittel bezw. die Forderungen der Ges. setzen sich Ende 1921 zusammen wie folgt: Guth. bei Bahngesellschaften M. 6 353 436, Bankguth. M. 4 188 920. IV. Die Ges. erhielt im Jahre 1911 unter dem Namen „Charlotte 6* ein Bergwerks. eigentum in den Gemarkungen Würflau, Merzin und Scheuder in den Kreisen Köthen und Dessau zum Abbau von Braunkohlen verliehen. Im Jahre 1913 verkaufte die Ges. die Bahneinheit Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetz an die Westpreussische Kleinbahn-A.-G. u. erhielt als Entgelt eine 5 %, auf die Bahneinheit der Westpreuss. Kleinbahn-A.-G. auf 15 Jahre eingetragene Hypoth. von M. 200 000; in bar M. 1 800 000 u. nom. M. 1 500 000 Aktien der Westpreuss. Kleinbahn-A.-G. Bei dieser Ge- legenheit wurde auch die Verlängerung des zwischen der Westpreuss. Kleinbahn-A.-G. u. der Ges. bestehenden Betriebsvertrages, der mit dem Jahre 1916 abgelaufen wäre, um 20 Jahre bis zum Ende des Jahres 1936 vereinbart. Es ist ein allg. Abschreib.-Kto im Betrage von M. 2 810 353 vorhanden, welches als Gegenposten für die unter Effekten-Kto, Kto für Aktien u. Geschäftsanteile von Bahnges. u. Bahnen-Kto in der Bilanz stehenden Werte zu gelten hat. Für das Bahnenkto ist ausser- dem ein Amort.-F., dem jährl. eine je nach Konz.-Dauer berechnete Rückl. zugeführt wird, vorhanden. Sanierung: Über die Rekonstruktion der Ges. im Jahre 1901 u. 1902 siehe dieses Handb. 1917/18 u. früher. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Akt. à M. 1000 (Ausgabe von-1902), u. zwar aus der Zus.- legung aus 1902 M. 1 250 000, aus Oblig. 1902 umgewandelt M. 7 810 000, zus. M. 9 060 000, sowie M. 2 940000 der Neu-Em. von 1918). Urspr. M. 5 000 000, erhöht laut G.-V. v. 1./6. 1898 um M. 2 500 000. A.-K. somit bis Ende 1901: M. 7 500 000. Zwecks Rekonstr. d. Ges. beschloss die G.-V. v. 26./3. 1902 Herabsetz. des A.-K. um M. 6 250 000 auf M. 1 250 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 6: 1. Die näml. Vers. v. 26./3. 1902 beschloss Erhöh. um bis M. 7 935 000, u. ferner um bis M. 3 300 000. In teilweiser Durchführung dieses Beschlusses fand Erhöhung um M. 7 810 000 statt, auf welche die Vereinig. zum Schutze der Inh. von Schuld- verschreib. der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges., A.-G. zu Berlin, 40 %, insges. nom. M. 14 296 800, Teil-Forder. aus insges. M. 35 742 000 Oblig. der Ges. nebst dem Zinsrechte v. 1./1. 1902 unter gleichzeitiger Herabsetzung des Zinsfusses des verbleib, Oblig.-Kap. auf 3 % jährl. (nämlich 40 %) aus nom. M. 13 232 000 4½ % und M. 22 510 000 4 % Oblig. einbrachte. Dieselbe erhielt