2812 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 3 Bremerhavener Strassenbahn in Lehe. Gegründet: 22./10. 1881. Die Ges. übernahm von H. Alfes die Strassenbahn nebst Konz., Grundstücken u. allen Erfordern. f. M. 450 000. Konz. bis Ende 2005. Zweck: Betrieb einer Strassenbahn von Geestemünde durch Bremerhaven nach Lehe mit Abzweigungen, sowie Erwerbung von Grundstücken zu diesem Zweck. Die vollständige Einführung des elektr. Betriebes mit oberirdischer Stromzuführung erfolgte 1908; Erweiterung der Linien ist geplant. Linienlänge 42,24 km; Spurweite 1,435 m. Befördert 1912–1921: 7 723 740, 8 358 086, 7 503 036, 6 148 971, 7 982 055, 11 704 412, 15 827 518, 11 326 809, 10 296 990, 9 242 600 Personen; Einnahme M. 810 026, 879 513, 786 731, 643 739, 827 417, 1 216 986, 1 751 425, 2 454 614, 5 721 225, 9 482 472. Personal 334 Mann; 60 Motor-, 54 Anhänge- 1 Gepäck- u. div. Arbeitswagen. 1919 resultierte ein Bilanzverlust von M. 166 996, 1920: M. 557 836, 1921: M. 277 548. Konzession: Mit dem Magistrat zu Lehe, mit dem Magistrat Geestemünde, mit der Stadt Bremerhaven sowie mit dem Landesdirektorium zu Hannover hat die Ges. am 18./3. 1907 bezw. 13./6. 1907 bezw. 15./6. 1907 bezw. 13./5., 6./6. 1905 Verträge abgeschlossen. Die Konzess. lief urspr. bis 1930, ist 1890 bis 31./12. 1939 u. 1907 bis 2005 verlängert worden. Die Städte Bremerhaven, Lehe u. Geestemünde sind berechtigt, die Strassenbahn zuerst 1939 gegen angemessene Schadloshaltung zu übernehmen; machen die Gemeinden von diesem Rechte keinen Gebrauch, so werden die Verträge stillschweigend jedesmal um 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindest. 1 Jahr vor Ablauf der Frist die Fortdauer der Konzession gekündigt wird. Seit 29./4. 1904 ist die Ges. den Bestimmungen des Gesetzes über Klein- u. Privat- bahnen v. 28./7. 1892 unterstellt. Als Gegenleistung für die der Ges. eingeräumten Rechte gewährt die Ges. den Stadtgemeinden einen Anteil an ihrer Div. An den den einzelnen Gemeinden zukommenden Anteilen an der Div. nehmen sie nach Verhältnis der Gleislängen der von dem betreffenden Elektrizitätswerk versorgten Gleisstrecken teil. Dieser Anteil soll betragen von dem für das in dem betreffenden Rechnungsjahre vorhandene A.-K. zu be- rechnenden Überschuss über 6 % Div.: 25 % bei einer Div. von mehr als 6 % bis einschl. 7 %, 50 % des Gesamtüberschusses bei einer Div. über 7 %. Die Ges. ist verpflichtet, den zu ihrem gesamten gegenwärtigen u. zukünftigen Betriebe erforderlichen elektr. Strom in den einzelnen Stadtbezirken von den Elektrizitätswerken der Städte Geestemünde, Bremer- haven u. Lehe zu entnehmen. Kapital: M. 4 200 000 in 900 Aktien (Nr. 1–900) à M. 500 u. 3750 Aktien (Nr. 901–4650) à M. 1000. Urspr. M. 450 000, Erhöh. 1897 um M. 300 000 zu 118 %, 1905 behufs Einführ. des elektr. Betriebs um M. 750 000, angeß. den alten Aktionären zu 103 %. 1907 um M. 1 000 000, angeb. den alten Aktionären zu 103.50 %, lt. G.-V. v. 20./3. 1909 um M. 1 000 000, begeben zu 104 %. Zuletzt erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1913 um M. 700 000 (auf M. 4 200 000) in 700 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeb. den alten Aktionären zu 105 %. Seit Anfang 1920 besitzen die Städte Bremerhaven, Gesstemünde u. Lehe die Hälfte des A.-K. Die G.-V. v. 29./11. 1921 sollte über Erhöhung des A.-K. um M. 2 100 000 beschliessen. Von den Stadtverwaltungen, die im Besitz der Mehrheit der Aktien der Ges. sind, wurde die Erhöhung abgelehnt. Anleihe: M. 1 800 000 aufgenommen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April in Bremen. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Rücklage zum Bahnkörper-Amort.-F., vom Rest 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 15 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Bahn u. Konz. 3 710 674, Grundst. u. Gebäude 670 673, Wagen 1 303 502, Inv. 238 817, Material 421 432, Effekten 9663, Debit. 204 901, Kassa 148 445, Verlust 277 548. – Passiva: A.-K. 4 200 000, R.-F. 239 686, Anleihe 1 800 000, Amort. 47 000, Schulden 449 524, alte rückst. Div. 1070, Rückl. f. Haftpflicht usw. 48 378, Rückl. f. i. Vorj. unterblieb. Reparaturen 200 000. Sa. M. 6 985 659. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 557 836, Assekuranz 147 787, Betriebs- unk. 867 865, Bahnreinigung 146 007, Oberbauunterhalt. 628 933, Gehalt u. Lohn 3 146 402, Pferdehalt. 138 532, Personalvers. 104 729, Oberleitungsunterhalt. 125 634, Stromverbrauch 1 739 431, Steuern 551 115, Reparat. 54 078, Wagenunterhalt. u. Reparat. 1 152 038, Dienst- kleidung 123 666, Zs. 110 727, Rückstell. f. i. Vorj. unterblieb. Reparat. 200 000. – Kredit: Betriebseinnahme (abzügl. M. 533 019 Fahrkartensteuer) 9 482 472, Einnahmen 34 765, Verlust 277 548. Sa. M. 9 794 786. Kurs Ende 1912–1921: 124.50, 115, 110*, –, 95, –, 105*, 100, 50, 149 %. Notiert Bremen. Dividenden 1912–1921: 6, 6, 4, 2, 4, 6, 6, 0, 0, 0 %. C.-V.: 3 J. (K.) Direktion: Hch. Krüder. Aufsichtsrat: Vors. Stadtdir. Becké, Bremerhaven; Stellv. Stadtdir. Ad. Stadtländer, Oberbürgermstr. Dr. Delius, Geestemünde; Oberbürgermstr. Dr. Schönewald, Lehe; Bankier F. Probst, Bankdir. v. Pritzbuer, Bremerhaven. vahlstellen: Für Div.: Bremen, Bremerhaven u. Lehe: Darmstädter u. Nationalbank.